Beim zweiten Anlauf soll nichts schief gehen. Das hofft zumindest Helmut Digel,
der Vizepräsident des Internationalen Leichtathletik-Verbandes (IAAF).
Berlin hatte vor knapp eineinhalb Jahren ebenso überraschend wie
unglücklich bei der Wahl des Ausrichters der WM 2005 gegen Helsinki
verloren. Im Mai hatte der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) nun
angekündigt, sich nochmals mit Berlin zu bewerben. “Ich hoffe sehr,
dass Berlin im Jahr 2009 der Gastgeber sein wird“, sagte Helmut Digel im
Rahmen der Weltmeisterschaften von Paris.
Digel erklärte außerdem: “Auch Lamine Diack sieht die
WM-Bewerbung von Berlin im Jahr 2009 sehr wohlwollend.“ Diack, der
IAAF-Präsident aus dem Senegal, und Digel waren vor der WM in Paris
für weitere vier Jahre in ihren Ämtern bestätigt worden. Bei der
IAAF fällt das Engagement auf, mit dem die Berliner ihre WM-Bewerbung
betreiben.
Eine Entscheidung über den Austragungsort im Jahr 2009 wird das Council
der IAAF im Laufe des nächsten Jahres fallen. Die nächste
Council-Sitzung findet im November in Berlin statt. “Bei dieser Sitzung
wird der Austragungsort der WM 2009 aber sicherlich noch keine Rolle
spielen“, sagte der Pressesprecher der IAAF, Nick Davies. Zwar ist das
Bewerbungsverfahren noch nicht eröffnet. Interessant ist aber, dass bisher
noch kein anderer Verband bei der IAAF eine Bewerbung angekündigt hat. Das
ist auch deswegen erstaunlich, weil es vor eineinhalb Jahren mit Rom, Budapest,
Brüssel und Moskau eine Reihe europäischer Konkurrenten gab, die
neben Berlin zu den Verlierern gehörten.
Dass der internationale Verband aber wie im Fall Osaka entscheidet –
die japanische Stadt bekam zwischenzeitlich die WM 2007 konkurrenzlos –
glaubt Nick Davies nicht. Der Fall Osaka sei nicht vergleichbar. Zum einen
hatte die IAAF großes Interesse, zum zweiten Mal nach 1991 wieder eine WM
im asiatischen Raum zu veranstalten, zum anderen brachten die Japaner einen
weiteren Hauptsponsor für die IAAF mit.