Von der IAAF Evaluierungs-Kommission für die Bewerbung Berlins um die
Leichathletik-Weltmeisterschaft 2009 wurde auch Horst Milde als „Mr.
MARATHON“ und als Experte am 9. November eingeladen, um verschiedene
Optionen für die Auswahl der Laufstrecken für 2009 darzulegen. Hier
eine Zusammenfassung der Vorschläge:
"right" />„Die Möglichkeit, in Berlin anlässlich der IAAF
Weltmeisterschaften 2009 den Marathon und die Gehwettbewerbe
durchzuführen, eröffnet große Chancen und Perspektiven für
die weitere Entwicklung der Leichtathletik und des Laufsports. Die Läufer
haben die Straßen der Innenstädte erobert und damit die
Leichtathletik noch weitaus populärer gemacht, als sie ohnehin schon
ist“.
Marathon ist ein Volksfest auf den Straßen
Der Hochleistungssport beim BERLIN-MARATHON mit inzwischen 5 Weltrekorden und
der Breitensport der Jogger und Läufer aus aller Welt feiern auf den
Straßen Berlins ein großes Volksfest mit der großen Sympathie
der Bevölkerung und etwa einer Million Zuschauer.
Jugend und Bevölkerung einbeziehen
Diese Chance – die besten Läuferinnen und Läufer der Welt am
Start zu haben und gleichzeitig auch die Bevölkerung und die Jugend in die
Veranstaltung einzubeziehen - sollte auch bei der IAAF Weltmeisterschaft im
Interesse der Weiterentwicklung der Leichathletik genutzt werden.
Politisches Zentrum Deutschlands
Der real,- BERLIN-MARATHON als auch der Bewag BERLINER HALBMARATHON haben sich
mit ihren Veranstaltungsorten (Start/Ziel) ganz bewusst das politische Zentrum
der Hauptstadt ausgesucht, um den Laufsport ganz nahe an die Bevölkerung
zu bringen. Zudem sind die Laufstrecken der beiden Läufe sehr flach
ausgewählt – und damit äußerst schnell. Die Laufstrecken
verlaufen sehr publikumswirksam durch die wichtigsten Hauptstraßen der
Stadt mit einem großen Zuschaueraufkommen.
Die Klasse der Strecke
Auch wenn das Wetter in diesem Jahr nicht ganz ideal war, lief die Siegerin des
31. real,- BERLIN-MARATHON Yoko Shibui (JPN) mit 2:19:41 einen neuen
Streckenrekord und Weltjahresbestzeit und auch der Sieger Felix Limo (KEN)
konnte mit 2:06:44 eine Weltklassezeit erreichen. Das spricht für die
Klasse der ausgewählten Strecke – und ist ein starkes Argument, dass
der WM-Marathon 2009 auch die Strecke nutzt.
Mit Olympiastadion: Vorteile - Nachteile
Bei Start und Ziel des WM-Marathon im Olympiastadion wäre der Vorteil,
dass Logistik für Start und Ziel im Stadion vorhanden sind.
Nachteil: Wenig Zuschauer beim Start und beim Finish – die Laufstrecke
verläuft in der Anfangsphase und auf den letzten Kilometern durch Gebiete,
die wenig Zuschauer hat und dadurch keine besondere Stimmung aufkommen
lässt und zusätzlich verläuft die Strecke auf den letzten
Kilometern zum Ziel im Stadion bergauf.
Bei Start und Ziel des Laufes außerhalb des Stadions stehen 2
Varianten zur Auswahl:
- Start/Ziel in Berlin-Mitte auf der Straße des 17. Juni in der Nähe des Brandenburger Tors und auf der Strecke des real,- BERLIN-MARATHON. Für etwa 150 Läufer des WM-MARATHON der Männer und etwa 100 Frauen müsste die gesamte Innenstadt zweimal gesperrt werden
- Start und Ziel auf der Straße des 17. Juni – Nähe
Brandenburger Tor – mit einer neuen 14 Kilometer langen, sehr flachen
Strecke die dann 3-mal zu durchlaufen wäre. Das garantiert schnelle Zeiten
und ein spannendes Rennen, es ist übersichtlicher und bietet dadurch mehr
Sicherheit. Tribünen an Start und Ziel mit Zuschauern, viele Zuschauer auf
der Strecke mit einer großartigen Stimmung und für das Fernsehen
gibt es hervorragende Bilder mit den Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Offene Läufe im Vorprogramm
Um die Bevölkerung in die IAAF-Weltmeisterschaft auch sportlich mit einzubeziehen und Begeisterung zu erwecken, könnte man den Marathon der Frauen und der Männer im Vorprogramm ergänzen mit Läufen, die offen sind für Jedermann:Beim Frauen-Marathon könnte das zusätzlich sein:
1) Ein Rollstuhlrennen über 14 km (1 Runde) und
2) ein Jugendlauf über ca. 5 km (wie beim real,- BERLIN-MARATHON der MINI-MARATHON)Beim Männer-Marathon könnte das zusätzlich sein: Ein offener Lauf über 14 Kilometer (1 Runde) für Jedermann als Vorbereitung auf den BERLIN-MARATHON 2009!
Der Jugendlauf und der offene Lauf für Jedermann würden garantiert
Teilnehmerzahlen im fünfstelligen Bereich finden.
Die Strecke der Gehwettbewerbe
Auch die Gehwettbewerbe sollten innerhalb der Innenstadt stattfinden: Eine
Runde über 2,5 Kilometer – mit Start und Ziel am gleichen Ort wie
der MARATHON – auf der Straße des 17. Juni, in der Nähe des
Brandenburger Tors.
Walken und Nordic Walking
Bei einer 2,5 km Runde in der Innenstadt fänden die Geher ein großes
Publikum, bessere Stimmung und das Fernsehen hätte entsprechend
herausragende Bilder. Auch hier ließen sich Rahmenwettbewerbe im
Vorprogramm der Entscheidungen für Männer, Frauen und Jugendliche
für die Öffentlichkeit einbauen für Walken oder auch Nordic
Walking.
Neue Perspektiven
Die Einbeziehung von offenen Wettbewerben für die Bevölkerung zum
Mitmachen innerhalb einer Leichtathletik-Weltmeisterschaft wäre
völlig neu und zwingt zum Umdenken bei der IAAF. Auch die Verlegung von
Start und Ziel des Marathon und der Gehwettbewerbe außerhalb des Stadions
eröffnet völlig neue Perspektiven.
Die Einbeziehung der Bevölkerung und der Jugend, um für die
Welt-Leichtathletik zu werben ist ein starkes Argument auch für die IAAF
alte Regeln zu ändern, denn die Leichathletik will und muss populärer
werden“.
Der Deutsche Leichtathletik-Verband würde die Umsetzung der gemachten
Vorschläge - Innenstadtstrecken und offene Läufe für Jedermann
-, wenn sich die IAAF am 4. Dezember 2004 in Helsinki für Berlin 2009
entscheiden würde, begrüßen.
Horst Milde
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