Werner Gegenbauer hat die Berliner Bewerbung um die
Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009 an führender Stelle vorangetrieben
und unterstützt. Der Unternehmer, der sieben Jahre Präsident der
Industrie- und Handelskammer (IHK) war, wird auch bei der Berliner
Präsentation im Rahmen der Entscheidung in Helsinki mitwirken.
Am Sonnabend stimmt dort das Council des internationalen
Leichtathletik-Verbandes über den Ausrichter ab. Zur Wahl stehen neben
Berlin noch Split und Valencia.
Zum dritten Mal
Zum dritten Mal bewirbt sich Berlin um eine Leichtathletik-WM. Vor zweieinhalb
Jahren galt die deutsche Hauptstadt als Favorit, doch am Ende gingen die
Titelkämpfe nach Helsinki. Sie sind in Berlin als erfolgreicher
Unternehmer tätig – wie viele Niederlagen kann man sich denn
leisten, bevor man von einer Sache besser Abstand nehmen sollte?
Werner Gegenbauer: „Das muss man individuell von Fall
zu Fall entscheiden. In einem Geschäft wie meinem verliert man jeden Tag
irgendwo, aber man gewinnt auch jeden Tag etwas. Bei einer WM-Bewerbung gibt es
natürlich nur eine sehr eingeschränkte Möglichkeit, zu gewinnen.
Und eine Entscheidung wie die am Sonnabend erregt große öffentliche
Aufmerksamkeit, denn sie hat eine herausragende Bedeutung für die Stadt.
Man muss dabei auch eine Niederlage aushalten können …“
… und dann einen weiteren Anlauf nehmen?
Werner Gegenbauer: „Also ich bin jetzt zum zweiten
Mal dabei und würde selber nicht für eine weitere Bewerbung zur
Verfügung stehen. Ich denke, das sollte dann jemand anders machen, dem
nicht schon zwei Niederlagen anhaften. Aber für die Stadt Berlin sollte es
mit dem neuen Olympiastadion selbstverständlich sein, sich weiterhin zu
bewerben.“
Nun sind ja die Chancen auf einen Erfolg relativ gut, Berlin wird als
Favorit angesehen. Mit welchem Gefühl reisen Sie nach Helsinki?
Werner Gegenbauer: „Mein Gefühl ist nicht
konsistent, es ändert sich immer wieder mal. Wir nehmen die beiden anderen
Konkurrenten ernst. Beide Bewerber sind in der Lage, die WM zu organisieren.
Ich glaube, in punkto Kompetenz, Fachlichkeit und Rahmenbedingungen sind alle
Bewerber gleichgestellt – alles andere ist Kaffeesatzleserei. Aber nicht,
dass hier der Eindruck entsteht, ich sei depressiv. Wir fahren nicht nach
Helsinki, um dort zu verlieren. Wir haben intakte Chancen.“
Können Sie in Kurzform die Stärken der Bewerbung
aufzählen?
Werner Gegenbauer: „Wir haben das neue
Olympiastadion. Dann bieten wir ein erstklassiges Hotel an, das so groß
ist, dass alle Athleten wie in einem Olympischen Dorf gemeinsam untergebracht
werden können. Berlin hat eine sehr gute Infrastruktur. Und wir haben eine
große Tradition in der Leichtathletik sowie internationale
Topveranstaltungen wie das ISTAF oder den BERLIN-MARATHON.
Sie haben sich auch persönlich sehr bemüht um die
IAAF-Council-Mitglieder. So fand vor einem Jahr das Council-Meeting in Berlin
statt.
Werner Gegenbauer: „Wir haben uns gesagt: Wie sollen
uns die Council-Mitglieder wählen, wenn sie unsere Stadt nicht kennen. Das
war der Grund, das Council-Meeting in Berlin zu organisieren. Wir haben den
Mitgliedern die Stadt und das Olympiastadion, das damals natürlich noch
nicht ganz fertig war, gezeigt. Bei internationalen Leichtathletik-Events der
IAAF haben wir, soweit es die Regeln erlaubt haben, für Berlin 2009
geworben.
Ich glaube auch, dass wir nach der verlorenen Abstimmung vor zweieinhalb Jahren
in Nairobi Respekt gewonnen haben bei den Council-Mitgliedern. Denn wir waren
nicht die beleidigte Leberwurst, sondern haben gleich gesagt: Wir nehmen einen
neuen Anlauf, denn wir sind der Meinung, dass diese WM ein tolles Event ist
für Berlin.“
Die Stadt Osaka hat zwischenzeitlich die WM 2007 quasi konkurrenzlos
zugesprochen bekommen, weil sich die IAAF gegenüber den starken
japanischen Sponsoren in der Verpflichtung sah. Wenn Sie der IAAF
wirtschaftlich etwas anbieten könnten, wäre das sicherlich ein
großes Plus.
Werner Gegenbauer: „Das können wir. Wir haben
von mehreren großen deutschen Unternehmen die Absichtserklärung die
Leichtathletik-Weltmeisterschaften zu unterstützten, wenn diese
Titelkämpfe nach Berlin vergeben werden. Es gibt bei dieser Bewerbung
einen starken Schulterschluss zwischen Wirtschaft, Politik und
Sport.“
Und wo sind die Schwächen?
Werner Gegenbauer: „Darüber will ich hier nichts
erzählen – es gibt ja einen Zeitungs-Ausschnitt-Dienst, so dass sich
unsere Konkurrenten informieren könnten.“
Es klingt hart, aber international hört man: Die beste Waffe Valencias
heißt Clemens Prokop. Der DLV-Präsident hatte vor zweieinhalb Jahren
bei der Präsentation gepatzt.
Werner Gegenbauer: „Ich kenne diese Kritik. Aber ich
war damals bei der Präsentation dabei und habe es nicht so gesehen.
Unabhängig davon haben wir an der Präsentation gearbeitet, und wir
haben garantiert alles getan, um sie so professionell wie möglich zu
gestalten. Aber auch dazu möchte ich jetzt nicht mehr verraten.“
Wer wird denn für Berlin auftreten bei der Präsentation in
Helsinki?
Werner Gegenbauer: „Der Innenminister Otto Schily,
der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit, die Berlin-2009-Botschafterin
Heike Drechsler, der DLV-Präsident Clemens Prokop und
ich.“
Weitere Beiträge zu der WM Bewerbung Berlins
2009:
Unterstützung des WM-Marathon 2009 in Berlin durch German Road
Races (GRR) - Bundesweite Laufaktivitäten im Vorfeld der WM 2009
geplant –Vorstand der Deutschen Straßenlauf-Veranstalter stellt die
Weichen für die künftige Arbeit
www.real-berlin-marathon.com/news/show/002657
COMING HOME: Vergibt die IAAF die WM 2009 nach
Berlin?
IAAF 1913 in Berlin gegründet / Die Leichtathletik hat eine große
Tradition in Berlin
Am 4. Dezember entscheidet die IAAF in Helsinki, dem Austragungsort der
Leichathletik-Weltmeisterschaften 2005, über die Vergabe der
Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009.
www.real-berlin-marathon.com/news/show/002654
346 internationale Medaillen für Berliner Leichtathletinnen und
Leichtathleten
Die Erfolge Berlins bei Olympischen Spielen, Weltmeister- und
Europameisterschaften, Hallen-Welt- und Hallen-Europameisterschaften
www.real-berlin-marathon.com/news/show/002650
WM 2009 - Optionen für die Marathon- (und Gehstrecken) in Berlin
für die IAAF Weltmeisterschaft
Neue Ideen für die Durchführung der Straßenlaufwettbewerbe -die
Strecken in der Innenstadt und offene Läufe im Vorprogramm für die
Bevölkerung
www.real-berlin-marathon.com/news/show/002613
Berlin nun der ganz große Favorit für WM 2009
Brüssel zieht überraschend Kandidatur zurück /
Nur noch Split und Valencia verbleiben im Rennen
www.real-berlin-marathon.com/news/show/002572
ISTAF in Berlin: Gute Werbung für die WM-Bewerbung, doch sportlich noch
nicht wieder top
www.real-berlin-marathon.com/news/show/002392
ISTAF am Sonntag: Wichtiger Schritt für Berlins WM-Bewerbung
28 Council-Mitglieder entscheiden am 4. oder 5. Dezember im Rahmen ihrer Tagung
in Helsinki über den nächsten Austragungsort der WM
www.real-berlin-marathon.com/news/show/002383
Olympia eröffnet: Berlin und Athen 2004 auf dem “Berlin
Boat“ in Piräus
In Athen geht Berlin vor Anker und präsentiert sich sportlich, auch im
Hinblick auf die Leichtathletik-WM-Bewerbung
www.berlin-marathon.com berichtet umfangreich von den Lauf-Ereignissen und
startet dazu ein Gewinnspiel
www.real-berlin-marathon.com/news/show/002288
Wiedereröffnung des Berliner Olympiastadions – Party des
Jahres
Zweitägiges Stadionfest mit Showgala und Fußball
www.real-berlin-marathon.com/news/show/002207
IAAF.org: European city to stage 2009 IAAF World Championships
Presentations from Berlin (GER), Brussels (BEL), Valencia (ESP) and Split
(CRO)
www.real-berlin-marathon.com/news/show/002137
Berliner WM-Bewerbung: Zwei Konkurrenten passen
www.real-berlin-marathon.com/news/show/002072
Gute Chancen für Berliner WM-Bewerbung
Helsinki wurden die Titelkämpfe 2005 zugesprochen
www.real-berlin-marathon.com/news/show/001832
IAAF-Council tagt am Wochenende in Berlin
neue Bewerbung für die WM 2009
www.real-berlin-marathon.com/news/show/001692
Mark Milde, der Mann für die Topläufer und das
Inline-Skating
Was der BERLIN-MARATHON ist, wusste Mark Milde schon als Kind
www.real-berlin-marathon.com/news/show/001581
WM-HINTERGRUND: Berliner Bewerbung mit besten Chancen
Die nächste Council-Sitzung findet im November in Berlin statt
www.real-berlin-marathon.com/news/show/001505
real,- BERLIN-MARATHON unterstützt neue Berliner WM-Bewerbung
www.real-berlin-marathon.com/news/show/001324
Berlin unterliegt bei WM-Entscheidung Helsinki
Berlin wird nicht Austragungsort der Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2005
sein
www.real-berlin-marathon.com/news/show/000785
Berlin in der Favoritenposition
Am Sonntag entscheidet die IAAF in Nairobi, wo im Jahr 2005 die
Leichtathletik-Weltmeisterschaften stattfinden werden
www.real-berlin-marathon.com/news/show/000779
„Das Olympiastadion hält jeder Konkurrenz stand“
Der Vizepräsident des Internationalen Leichtahtletik-Verbandes, Helmut
Digel, über Berlins Chancen für die Weltmeisterschaften 2005
www.real-berlin-marathon.com/news/show/000743
Bundeskanzler Schröder macht sich für WM in Berlin stark
Hallenmeisterschaften an diesem Wochenende in Wien
www.real-berlin-marathon.com/news/show/000722
ISTAF AM 1. SEPTEMBER IM BERLINER OLYMPIASTADION
Eine goldene Generalprobe
www.real-berlin-marathon.com/news/show/000272