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Wien-Marathon mit Streckenrekord von Kandie und Überraschung durch Console

Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit hielt mit seinem Wiener

Kollegen das Zielband beim Vienna-City-Marathon, als der Kenianer Samson Kandie

in 2:08:35 Stunden einen neuen Streckenrekord aufstellte. Er war bei

phasenweise sehr windigem Wetter und Regen der einzige Läufer, der unter

2:10 Stunden blieb. Insgesamt gingen beim Wien-Marathon, parallel stattfindende

Läufe über kürzere Distanzen hinzugerechnet, 19.785 Athleten an

den Start.

border="0" align="right" />Überraschend gewann die Italienerin Rosaria

Console das Rennen der Frauen in 2:29:22 Stunden vor der Marathon-Weltmeisterin

von 2001, Lidia Simon (Rumänien/2:29:22). Trotz einer überzeugenden

Leistung hat Sonja Oberem die Marathon-Olympianorm des beim Wien-Marathon knapp

verpasst. Die 31-Jährige EM-Dritte von München 2002 lief bei

phasenweise starkem Gegenwind und Regen in 2:30:58 Stunden und Platz drei. 58

Sekunden fehlten der Läuferin von Bayer Leverkusen damit zur Norm.

Nachdem die Spitze die Hälfte der Distanz in 64:28 Minuten

zurückgelegt hatte, forcierte Samson Kandie die Pace und absolvierte die

einzelnen km-Abschnitte teilweise deutlich unter 3:00 Minuten. Kein anderer

konnte ihm mehr folgen. Während Moses Tanui (Kenia) ohnehin in der zweiten

Gruppe rannte, litt Raymond Kipoech unter Blasen. Er wurde schließlich

zweiter in 2:10:45 vor dem Portugiesen Luis Jesus (2:11:24). „Ich bin

selbst überrascht über diese Zeit. Allerdings war ich mir schon nach

der ersten Hälfte ziemlich sicher, dass ich gewinnen würde. Ohne den

Wind wäre ich unter 2:08 Stunden geblieben. Nun werde ich nächstes

Jahr wiederkommen, um meinen eigenen Streckenrekord anzugreifen“,

erklärte Samson Kandie, der insgesamt 15.000 Euro verdiente.

10.000 Euro Siegprämie gab es für Rosaria Console. Die junge

Italienerin lief von Beginn an in der Spitzengruppe, hielt sich aber lange Zeit

zurück und sparte so Kräfte. 10 km wurden nach 35:31 Minuten

passiert, sechs Läuferinnen waren dabei, darunter auch Sonja Oberem. Bei

25 km (1:28:09) waren nur noch zwei vorne: Lidia Simon und die 24-jährige

Console. „Ich hatte noch Probleme mit einer Erkältung, die ich mir

in den Tagen vor dem Rennen zugezogen hatte. Aber ich habe mich für Athen

qualifiziert und werde mich nun auf Olympia vorbereiten. Ich denke, ich kann an

meine früheren Leistungen anknüpfen“, erklärte Lidia

Simon, die Marathon-Olympia-Zweite von 2000.

align="left" />„Als ich die Liste der Konkurrentinnen sah, hätte ich

niemals gedacht, dass ich gewinnen könnte, weil dort Lidia und Sonja dabei

waren. Aber ich fühlte mich gut nach 31 km und merkte, dass ich eine

Chance haben würde. Die Zuschauer haben mich toll unterstützt“,

erklärte die zierliche Italienerin, die nun ein Olympiaticket gebucht

haben dürfte. Die EM-Fünfte hat eine Bestzeit von 2:27:48 Stunden.

Sie ist die Freundin des italienischen Marathonläufers Danielle Caimmi,

der bereits für Olympia nominiert wurde. „Ich bin mit der Leistung

sehr zufrieden, denn verletzungsbedingt konnte ich nur vier Wochen richtig

trainieren“, erklärte Sonja Oberem, die sich erst für den Start

in Wien entschieden hatte, nachdem nach dem Hamburg-Marathon noch ein

Athen-Ticket frei geblieben war. „Der Wind hat mich heute die Norm

gekostet, mehr war unter diesen Voraussetzungen nicht drin“, sagte die

Leverkusenerin, die im Herbst ihre Karriere beenden wird – den

Schlusspunkt würde sie gerne in Athen setzen, wo sie 1997 bei der WM schon

Siebente war.

„Der DLV sollte Sonja nominieren, sie hat in Wien eine große

Leistung gezeigt bei schweren Bedingungen. Ich weiß, was sie in Athen

erreichen kann und denke, dass das auch die Funktionäre wissen“,

erklärte Paul Heinz Wellmann, der Trainer der Olympiaachten von 1996. Auch

um die Nominierung des Deutschen Meisters Stephan Freigang (Leipzig) gibt es

Diskussionen. Bei schlechten Wetterbedingungen hatte er in Hannover die

Marathon-Norm des DLV verpasst. So gut wie alle Frühjahrs-Marathonrennen

litten in diesem Jahr unter schlechten Wetterbedingungen.

align="right" />Männer:

1. Samson Kandie, Kenia, 2:08:35

2. Raymond Kipkoech, Kenia, 2:10:45

3. Luis Jesus, Portugal, 2:11:24

4. Artur Osman, Polen, 2:12:48

5. Michael Buchleitner, Österreich, 2:12:58

6. Patrick Chumba, Kenia, 2:13:08

7. Elijah Mulandiro, Kenia, 2:13:55

8. Piotr Gladki, Polen, 2:14:28

9. Mykola Rudyk, Ukraine, 2:15:00

10. Josphat Rop, Kenia, 2:15:08

11. Moses Tanui, Kenia, 2:15:09

Frauen:

1. Rosaria Console, Italien, 2:29:22

2. Lidia Simon, Rumänien, 2:30:40

3. Sonja Oberem, Bayer Leverkusen, 2:30:58

4. Eva-Maria Gradwohl, Österreich, 2:38:04

5. Serap Aktas, Türkei, 2:38:43

6. Francesca Zanusso, Italien, 2:45:16