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Wer rastet, rostet.

Diese Metapher aus der Physik läßt sich nur bedingt auf den

Laufsport anwenden. Was jedoch

Organisationsfragen in Sachen Laufsport angeht wohl eher.

Der neue Laufboom wirft auch zugleich viele Fragen auf. Sind die Vereine in

der Lage die mitzureiten?

Was machen Trendsportarten wie das Skaten? Zumindest beim SCC Berlin scheint

man in der Lage zu

sein "am Ball" zu bleiben. Ständig neue Aktionen, wie neuerdings

der Laufservice für Hotelgäste,

fand in den Medien erstaunliche Beachtung. Für alle Aktivitäten ist

jedoch viel Manpower vonnöten

und organisatorisches Know-how. Ideen sind immer gefragt, aber noch mehr Leute,

die diese umsetzen

ohne gleich die berühmte Hand aufzuhalten.

Der neue Staffellauf des SCC (5 x 5 km am 24.Juni) im Tiergarten ist ein

weiteres Beispiel für

Innovationsgeist. Inspiriert vom dänischen Beispiel, wo in Kopenhagen

27.000 Teilnehmer jährlich

an den Start gehen, soll nun im Tiergarten gelaufen werden. Der arme

Tiergarten! Bei der Anfrage

wurde schon beim Bezirksamt mit der Behördenbekannten

Verweigerungsmentalität anfangs mit dem

Kopf geschüttelt. Was soll der arme Park noch alles aushalten? Die

Love-Parade läßt grüßen.

Nach zwei Treffen jedoch lenkte man ein und kam zu der einzig richtigen

Erkenntnis, dass der

Park für solche Events zur Verfügung gestellt werden soll, zu der er

gedacht ist, nämlich zur

Erholung.

Bei der Klausurtagung des Berliner Leichtathletik-Verbandes in Sachen

Breitensport wurde einmal

mehr deutlich, welche Schlüsselposition das Laufen (Volkslauf) in der

Leichtathletik einnimmt.

Auch die nicht vereinsgebundenen Sportler spielten bei der Abhandlung der

verschiedenen

interessanten Themen ein Rolle. Der akademische Referent stellte die Frage, ob

Vereine

"anachronistisch" seien. Die Fitness-Welle wurde nicht von den

Vereinen zuerst erfaßt, sondern

von den Fitness-Studios.

Dennoch soll man nicht allzu pessimistisch in die Zukunft blicken. Nach wie

vor ist der

Mensch ein Geselligkeitstier und der Kontaktfaktor kann sehr wohl von den

Vereinen geleistet

werden. Man braucht dafür jedoch die richtigen Leute und eine

funktionierende Vereins-

organisation, die von allen getragen wird und sich möglichst nicht in

Eifersüchteleien

und Neid selbst lahmlegt.

John Kunkeler