In London wird am Sonntag der größte und hochkarätigste Marathonlauf
des Frühjahres gestartet. Über 100.000 Läufer, so viele wie nie zuvor,
haben sich um eine Startnummer für das Rennen beworben, das zuletzt
hinter New York und Chicago der drittgrößte Marathon der Welt war.
Genau 45.263 Athleten bekamen von den Organisatoren eine Nummer für das
Jubiläumsspektakel, das am Sonntag zum 25. Mal stattfindet.
Trotz des Rückziehers von Haile Gebrselassie (Äthiopien) ist der
London-Marathon, der am Sonntag Prämien von insgesamt 295.000 Dollar
ausschüttet, einmal mehr so gut besetzt wie kein anderer Lauf über die
klassischen 42,195 km. Am Start sein werden unter anderen der
Olympiasieger Stefano Baldini (Italien), der Weltrekordler Paul Tergat
(Kenia), der in Berlin 2003 die heute noch gültige Marke von 2:04:55
Stunden aufgestellt hatte, und der Vorjahressieger Evans Rutto. Der
Kenianer hat alle seine drei bisherigen Marathonrennen gewonnen.
Zweimal siegte er in Chicago, einmal in London.
Bei den Frauen startet Paula Radcliffe als große Favoritin. Die
Engländerin hatte sich nach ihrem Olympia-Aus in Athen im November mit
dem Sieg beim New-York-Marathon zurückgemeldet. Vor zwei Jahren hatte
sie beim London-Marathon den Weltrekord von 2:15:25 Stunden
aufgestellt. „Ich kann noch schneller rennen – aber dann muss am Tag
des Rennens alles zusammen passen, die Strecke, die Wetterbedingungen
und meine Fitness“, sagte Paula Radcliffe. Wenn sie am Sonntag gewinnen
sollte, wäre dies ihr fünfter Marathon Sieg aus insgesamt sechs Läufen
– lediglich in Athen bei Olympia hieß die Siegerin nicht Paula
Radcliffe: „Gewinnen ist für mich wichtig, aber ich denke, ich kann
immer noch eine schnelle Zeit rennen.“
Am traditionellen Montag-Termin wird tags darauf der 109. BAA
Boston-Marathon gestartet. Hier stehen mit den beiden Kenianern Timothy
Cherigat und Catherine Ndereba beide Vorjahressieger am Start. Den
Startschuss für das Frauenrennen wird die dreifache Boston-Siegerin Uta
Pippig geben.