"Franziska Rochat-Moser" />Am 7. März erlag Franziska Rochat-Moser ihren
schweren Verletzungen, die sie bei einem Lawinenunglück im Schweizer
Kanton Waadt erlitten hatte. Tags zuvor war die 35-Jährige, die 1997 den
New-York-Marathon gewonnen hatte und beim BERLINER HALBMARATHON 1996 auf Platz
drei gelaufen war, bei einer Skitour von einer Lawine erfasst worden. Ihre
beiden Begleiter konnten sie befreien und organisierten den
Helikopter-Transport ins Krankenhaus. Doch Franziska Rochat-Moser starb einen
Tag später in dem Krankenhaus in Lausanne.
Die Schweizerin hatte eine ungewöhnliche Karriere als Läuferin
gemacht. Mit 18 Jahren wurde sie Schweizer Meisterin im Orientierungslauf, erst
vier Jahre später begann sie als Leichtathletin mit dem Laufsport. Die
größten Erfolge feierte Franziska Rochat-Moser jedoch erst im
zweiten Teil ihrer Karriere, die sie 1992 nach einem verletzungsbedingten Aus
im olympischen Marathon zeitweilig unterbrochen hatte, um ihr Jurastudium
fortzusetzen. Der Sieg beim Frankfurt-Marathon 1994 war ein erster
internationaler Erfolg, drei Jahre später erfüllte sie sich den Traum
eines jeden Marathonläufers: Franziska Rochat-Moser gewann in New York in
2:28:43 Stunden und wurde in ihrer Heimat zu einem Star. So überraschend
war ihr damaliger Erfolg, dass die New Yorker Veranstalter keine Schweizer
Nationalhymne parat hatten. Zwei Monate zuvor hatte sie den Schweizer
Jungfrau-Marathon gewonnen, der einen Höhenunterschied von rund 1800
Metern aufweist. Noch stärker als der Triumph in New York war aber ihre
Leistung beim zweiten Platz in Boston 1999 einzuschätzen, als sie sich auf
erstklassige 2:25:51 Stunden verbesserte.
Franziska Rochat-Moser, die nach der Saison 2000 und einer Hüftoperation
im vergangenen Jahr ihre Karriere beendet hatte, lief aus Freude. Auf
Antrittsgagen oder Prämien war sie nicht angewiesen, denn parallel leitete
sie mit ihrem Mann Philippe ein sehr angesehenes Gourmet-Restaurant in der
Nähe von Lausanne. Nach ihrer aktiven Karriere engagierte sie sich
für den Breitensport, besonders für den Frauenlauf in Bern, bei dem
sie in diesem Jahr eine entscheidende Rolle hätte übernehmen sollen.
"Gesundheitsorientierte Bewegungsformen werden in der Zukunft eine immer
wichtigere Rolle spielen. Es muss ja nicht immer um die Zeit gehen",
schrieb Franziska Rochat-Moser erst vor wenigen Monaten in einem Beitrag auf
der Internet-Seite des real,- BERLIN-MARATHON.