Wenn Sarah Illner Feierabend hat, ist für sie der Tag noch längst nicht zu Ende. Denn die 34-Jährige, die mit Trisomie-21 geboren ist, trifft sich dann mit ihrer Sportgruppe zum gemeinsamen Training. Dabei steht Laufen in diesen Tagen im Vordergrund – startet sie doch am 5. Juni bei der Berliner Wasserbetriebe 5x5 km TEAM-Staffel. Nach einer langen Arbeitswoche in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung am Westhafen fühlt sich Sarah Illner oft eigentlich zu müde, um am Freitag noch Sport zu treiben. Doch wenn erst einmal der „innere Schweinehund“ überwunden sei, habe sie große Freude an den gemeinsamen Sportspielen in der Halle oder dem Lauf um den nahe gelegenen Plötzensee, erklärt sie. In der Gruppe falle es Sarah Illner leichter, sich zu motivieren. Da sei man unter Gleichgesinnten und die Anstrengung werde so leichter vergessen.
Organisiert wird die Sportgruppe unter anderem von ihrem Betreuer Thomas Waskowski vom Wohnheim „Joachim-Fahl-Haus“ für Menschen mit geistiger Behinderung des Unionhilfswerks. Mit ihrem Betreuer hat Sarah Illner bereits im vergangenen Jahr am Staffellauf im Tiergarten teilgenommen. Was sie zu dem Event motiviert? Der Spaß, der gemeinsame Lauf mit dem Betreuer, die anfeuernden Leute am Straßenrand und die vielen Kalorien, die man bei so einem Lauf schon mal verbrennt.
Mit insgesamt 15 Teams ist das Unionshilfswerk gemeinsam mit Use-Sowas e.V. bei der TEAM-Staffel vor Ort. Die Teams unterstreichen einmal mehr, wie Inklusion konkret aussehen soll, denn hier reicht der Vereinsmitarbeiter nach 5 Kilometern den Staffelstab an einen geistig Behinderten, der wiederum den Stab nach seinem Lauf in die Hand eines sozial benachteiligten Jugendlichen gibt. – Und genauso soll es auch bei der TEAM-Staffel 2015 weitergehen.