Irmgard Heckelsberger ist tot. Bereits seit der seinerzeit vor den Toren der
Hoechst AG 1981 gestarteten Premiere des somit ältesten deutschen
Stadtmarathons stand die agile Betriebswirtin schon in der
Organisationsmannschaft. Und seit diesem Moment hat Irmgard Heckelsberger die
Faszination Marathon gefesselt und ihr Leben in weitestem Maße mit
geprägt.
Chefin des international beachteten
Frankfurt-Marathon
Beim Neuanfang des Frankfurt-Marathon, verbunden mit dem Weggang aus dem
Stadtteil Höchst in die Frankfurter Innenstadt, zog sie bereits die
Fäden – und dies über ein Jahrzehnt. Es gab praktisch nichts,
was Irmgard Heckelsberger als Chefin des international beachteten
Frankfurt-Marathon an großen Problemen und kleinen Aspekten nicht
beschäftigte. Mit Sachverstand und geschickter Hand hat Irmgard
Heckelsberger den Marathon in der Bankenmetropole gestaltet und
maßgeblichen Anteil daran, dass der Frankfurt-Marathon aus der nationalen
und internationalen Laufszene nicht mehr wegzudenken ist.
Mehr noch: Im Zusammenspiel mit ebenfalls vom Straßenbild der Städte
geprägten Marathonläufen in Berlin, Duisburg und Hamburg hat sich mit
Irmgard Heckelsberger und „ihrem“ Frankfurt-Marathon hat sich der
Stadtmarathon moderner Prägung erst zu dem entwickeln können, wie
sich die längste olympische Laufdistanz von 42,195 km heute
darstellt.
JPMorgan Chase Corporate Challenge
Zusammen mit ihrem Ehemann Edwin führte sie die Werbeagentur
„macona“, die sich über den Marathon hinaus immer mehr zur
Event-Agentur entwickelte. Unter der umsichtigen Federführung von Irmgard
Heckelsberger wurde die JPMorgan Chase Corporate Challenge zum
größten Laufereignis Europas, bei dem inzwischen rund 50. 000
LäuferInnen für ihre Firma für ein besseres Miteinander am
Arbeitsplatz auf einem 5,6 km-Rundkurs durch Frankfurts City laufen und selbst
bei Nichtläufern absoluten Kult-Charakter genießt.
Ausdauer und Stehvermögen
In hartnäckigen Gesprächen setzte sie sich mit Ausdauer und
Stehvermögen gerade auch gegenüber den anfangs eher eine ablehnende
Haltung einnehmenden städtischen Ämtern und Dienststellen durch
– zum Wohle der Sportler. Mit ihrer Kompetenz in Sachen Ausdauersport hat
die 68 Jahre alt gewordene Irmgard Heckelsberger auch vor wenigen Jahren noch
weitere Wettbewerbe mit angeschoben, so das Jedermannsrennen beim Radklassiker
„Rund um den Henninger-Turm“, im Triathlon oder auf
Kurzdistanzen.
Familienmensch
Trotz dieses 100-prozentigen Einsatzes für ihre Firma ist Irmgard
Heckelsberger auch ein Familienmensch geblieben, der sich gerne in der knapp
bemessenen Zeit von seinen beiden Kindern Kirsten und Kai-Uwe und den fünf
Enkelkindern umgeben sah. Ihre Tochter Kirsten wird die Agentur macona im
Geiste ihrer Mutter weiter führen.
„Marathonmacher“ der ersten Stunde und
GRR
Bei der Beerdigung in Mörfelden-Walldorf trafen sich unter anderem auch
viele der „Marathonmacher“ der ersten Stunde, die 1981 den ersten
deutschen Stadtmarathon aus der Taufe gehoben hatten.
Für die Vereinigung der German Road Race-Veranstalter (GRR), bei der
Irmgard Heckelsberger über viele Jahre hinweg mit Engagement mitarbeitete
– und zu den Mitbegründern gehörte - , legte Wilfried Raatz
(Darmstadt) bei der Trauerfeier ein Blumengebinde nieder.
Horst Milde
German Road Races (GRR)
Berlin/Sprecher
Gernot Weigl
München/Protokoll