"left" />Ladies first! Der Wettkampf der Frauen...
Nach einem eher ruhigen Rennen leitete die Halbmarathon Weltmeisterin von 1995,
Hilde Goovaerts (Barclaycard inLion Girls), den Sprint für ihre ebenfalls
aus Belgien stammende Teamkollegin Britta von Tournhout ein, welche ihn
erfolgreich vor den deutschen Läuferinnen Tina Strüver (Verducci) und
Jana Gegner (Powerslide) beendete. "Tina Strüver has a really good
sprint" sagte Hilde Goovaerts nach dem Zieleinlauf und wollte damit
ausdrücken, daß die amtierende EM Bronze Medaillengewinnerin
über 500 m von 2003 für die beiden Belgierinnen eine harte Gegnerin
war.
Nun muß man wissen, dass die Läuferinnen aus Belgien bereits ihre
nationalen Langstreckenmeisterschaften 2004 hinter sich haben und somit schon
auf einem hohen Stand trainiert sind. Ob sie diese Form über das Jahr
halten können, bleibt abzuwarten. Jedenfalls freut sich Britta van
Tournhout auf weitere harte Duelle mit Tina Strüver in diesem Jahr.
Das Rennen der Männer...
Der Kommentator hatte beim Zieleinlauf seine Mühe, schnell den Namen zur
Startnummer des Siegers zu finden. Nach ein paar Sekunden der Spannung schallte
es über den mit Menschen gefüllten Schlossplatz: "Jörg
Wecke vom ST Celle". Ein Raunen ging durch die Menge der fachkundigen
Zuschauer. Was war passiert? Wer ist Jörg Wecke?
Der 35jährige Oberleutnant der Bundeswehr, der im letzten Jahr zur
niedersächsischen Hochburg des Speedskatings, dem ST Celle gewechselt ist,
blamierte die aus Deutschland und Dänemark angereisten Werkteams bis auf
die Knochen. Ab Kilometer 5 setzte er sich vom Hauptfeld der Skater ab und
begann den von seinem Trainer erhalten Plan abzuarbeiten. Olaf Herrmann
(ehemaliger ukrainischer Eisschnelllaufnationaltrainer) sagte vor dem Rennen zu
Jörg: "Du kannst nur gewinnen und hast nichts zu verlieren".
Jörg Wecke erarbeitete sich einen Vorsprung von ca. 500 Metern und hielt
diesen konstant.
Warum das in Sichtweite skatende Hauptfeld ihn nicht wieder einsackte, kann
nur mit Arroganz begründet werden. Wie geplant arbeitete der
Ausreißer zwei Tempoeinheiten von jeweils 4 Minuten ab als die Strecke
kurvenreicher wurde und er damit aus dem Sichtfeld der Verfolger verschwand.
Als das Hauptfeld begriffen hatte, daß der erwartete Einbruch des
Ausreißers nicht kam, erreichte er mit 17 Sekunden Vorsprung schon das
Ziel.
Thomas Rumpf, der Vorstandsvorsitzende des ST Celle begründetet den
derzeitigen Leistungsstand des Siegers damit, dass in Celle durch eine sehr
fruchtbare Partnerschaft zwischen Vereinsport und der Wirtschaft mit der Celler
Firma Ecoroll ermöglicht wurde, auch über den Winter gute
Trainingsbedingungen in einer Industriehalle zu schaffen. Den Zielsprint des
Hauptfeldes entschied der erst 15jährige Däne Rasmus Steffensen
(Maple inLion Team Europe) vor Toni Deubner (Team Fila) für sich.
align="right" />Die neue Strecke des Bewag BERLINER
HALBMARATHON...
Viele Skater haben durch die neue Streckenlegung kleine und große
persönliche Erfolge erzielt. An sich ist die Strecke schneller geworden,
war einhellig die Meinung. Nur leider haben die Teamskater dieses Jahr dieses
Privileg nicht genutzt. Der gute Untergrund, die breiten Straßen Berlins
sind eh schon ein Markenzeichen für die Stadt.
Der neue Zieleinlauf hat für die Athleten und Zuschauer das Flair des
Finales deutlich angehoben. Während im letzten Jahr der Zielsprint bis
kurz vor dem Finale durch die letzte nahe Kurve verborgen blieb, war dieses
Jahr herrlich zu sehen, wie die taktischen Manöver der Teams für die
letzten 300 Meter abgespielt wurden, um sich die Krone zu erkämpfen.
Der neue Veranstaltungsort (Start/Ziel) zwischen Zeughaus und
Berliner Dom...
Berlin hat durch seine breiten Prachtstraßen immer einen Bonus bei den
Skatern. Die stetig steigende Zahl der Berliner Zuschauer, die durch ihre nicht
aufhörenden Anfeuerungsrufe die Athleten unterstützen, erwärmen
das Herz der Aktiven immer wieder aufs neue bei ihrem Weg zum Ziel. Der neue
Veranstaltungsplatz, dessen historische Bedeutung durch die angrenzende
Architektur (Schloßbrücke, Zeughaus, Lustgarten, Kommandantur,
Kronprinzenpalais, Staatsoper, Berliner Dom und Neue Wache) unterstrichen wird,
tat für das Erlebniswochenende "Ein Skaterennen in Berlin" sein
übriges.
Wenn man am Samstagnachmittag durch die Innenstadt von Berlin gegangen ist,
hatte man das Empfinden, die ganze Stadt stehe im Zeichen des Sports. Ich denke
die Boutiquen, Herrenausstatter und Kaufhäuser Berlins haben selten so
viele Kunden in Turnschuhen in ihren Verkaufsräumen begrüßen
dürfen, wie an den Langstreckeneventwochenenden der Skater und
Läufer.
Reiner Huß