Er war der Läufer, der 2003 den Weltrekord von Paul Tergat ermöglichte. Der Kejnianer Sammy Korir trieb seinen Landsmann bis ins Ziel und war am Ende zwar nur Zweiter, aber immerhin auch zweitschnellster Marathonläufer der Welt. Tergat gewann das Rennen in 2:04:55 h und schaffte es als Erster, die 42,195 km in unter 2:05 h zu laufen. Sammy Korir war als Tempomacher am Start, hielt aber sensationell bis zum Ende durch und überquerte nur eine Sekunde später den Zielstrich am Brandenburger Tor. Ohne die lange Führungsarbeit von Sammy Korir hätte Paul Tergat die erste Zeit unter 2:05 wahrscheinlich verpasst. Es ist jener Sammy Korir, der am Sonntag erneut beim real,- BERLIN-MARATHON startet und sich mit einer starken Leistung zurückmelden möchte.
In den Jahren nach seinem großartigen Rennen beim real,- BERLIN-MARATHON lief es oftmals nicht gut für Sammy Korir und zum Teil hatte er auch Pech. Ein halbes Jahr nach dem real,- BERLIN-MARATHON startete er in London. Gemeinsam mit Evans Rutto in Führung liegend, rutschten beide auf regennasser Straße in einer Kurve aus und knallten auf das Pflaster. Die beiden konnten weiterlaufen und am Ende siegte Rutto, so dass Korir einmal mehr nur Platz zwei blieb. Mit 2:06:49 h erzielte er dabei erneut eine Topzeit.
Immer wieder stoppten Sammy Korir danach Verletzungen. Dabei war er zuletzt in den geraden Jahren erfolgreicher als in den ungeraden, was vielleicht ein gutes Omen für den real,- BERLIN-MARATHON 2010 sein könnte. 2006 siegte er in Rotterdam mit 2:06:38 h - das ist seine bis heute zweitschnellste Zeit und 2008 gewann er in Seoul mit 2:07:32 h, nachdem er zuvor in Dubai als Dritter 2:08:01 h gelaufen war.
Einmal startete Sammy Korir nach 2003 noch beim real,- BERLIN-MARATHON. Doch 2006 endete das vermeintliche, große Duell mit dem späteren Sieger Haile Gebrselassie (Äthiopien) vorzeitig. Sammy Korir gab aufgrund von Wadenmuskelproblemen auf. Ein Jahr später sollte der Kenianer eigentlich nach Berlin zurückkehren, doch ein erneutes Verletzungsproblem stoppte ihn schon bevor er nach Deutschland reisen sollte.
Seit seinem vierten Platz in 2:11:57 Stunden beim Tokio-Marathon 2009 ist Sammy Korir keinen Marathon mehr gelaufen. Doch jetzt möchte er sich bei dem Rennen zurückmelden, bei dem er 2003 seine Sternstunde erlebte. „Ich habe gut trainiert und will ein Comeback starten“, sagte Sammy Korir nach seiner Ankunft in Berlin am Freitag. Als ihn Race-Direktor Mark Milde fragte, in welcher Gruppe er laufen wollte, jene die die Halbmarathonmarke in 62 Minuten anpeilt und Weltrekordtempo läuft oder jene, die eine Minute langsamer laufen wolle, antwortete der 38-Jährige: „Ich laufe ganz vorne mit!“