Der 30. real,- BERLIN-MARATHON hat schon vor dem ersten Startschuss fast alle
Rekorde gebrochen: Alles zusammen 44.931 Athleten aus 91 Nationen, so viele wie
nie zuvor, haben für das größte Sportspektakel der Stadt
gemeldet. Diese Zahl teilt sich auf in 35.000 Läufer, 126 Rollstuhlfahrer
und 193 Walker, die alle am Sonntag auf der Straße des 17. Juni starten
werden. Läufer und Walker starten um 9 Uhr, die Rollstuhlfahrer bereits um
8.45 Uhr.
Zum ersten Mal bereits am Sonnabend findet der real,- BERLIN-MARATHON der
9612 Inline-Skater statt. Die Skater werden damit auch die neue Strecke
einweihen, deren Ziel erstmals am Brandenburger Tor sein wird. Der Startschuss
für die Skater fällt um 16 Uhr auf der Straße des 17. Juni.
Nachdem die letzten am Sonnabend im Ziel sind, findet in Kooperation mit Radio
Fritz, dem Jugendsender von RBB, am Brandenburger Tor ein Open-Air-Konzert
statt. Unter anderen wurde Kelly Rowland verpflichtet.
"Mit der Zahl der Läufer schließen wir auf zu London, New
York und Chicago, den größten Marathonrennen weltweit", sagt
Organisationschef Horst Milde. Was die Skater betrifft, ist Berlin schon jetzt
die Nummer eins weltweit. “Läufer und Skater an einem Tag ins Rennen
zu schicken, das ist organisatorisch nicht mehr machbar“, sagte Horst
Milde. Wie in den letzten Jahren in die Sonntags-Veranstaltung integriert ist
aber weiterhin der real,- MINI-MARATHON der Schüler. Dieses Rennen
über gut 4,2 Kilometer wird mit 6700 Läufern um 8.50 Uhr auf dem
Potsdamer Platz gestartet und führt ebenfalls ins Ziel am Brandenburger
Tor. Alles zusammen werden damit sogar 51.631 Athleten bei der
Jubiläums-Veranstaltung an den Start gehen.
Im Mittelpunkt des real,- BERLIN-MARATHON am Sonntag steht Paul Tergat, der
mit der Startnummer 2 ins Rennen gehen wird. Die Verpflichtung des Kenianers
ist die hochkarätigste in der Geschichte des real,- BERLIN-MARATHON neben
der Olympiasiegerin Naoko Takahashi. Die Japanerin gewann in den vergangenen
beiden Jahren. Sie wird dieses Mal allerdings nicht am Start sein, da sich auf
die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2004 konzentriert. Dafür
muss sie bei einem japanischen Marathonrennen starten.
Für Paul Tergat ist das Ziel klar: Der Kenianer will die flache und
daher schnelle Strecke nutzen, um das Jubiläum des real,- BERLIN-MARATHON
mit einem Weltrekord zu krönen. Die Bestzeit steht derzeit bei 2:05:38
Stunden und wird gehalten von Khalid Khannouchi (USA). Es gibt nur sehr wenige
Läufer, denen man zutrauen kann, diese Marke zu unterbieten. Einer von
ihnen ist Paul Tergat. Seine bisherige Bestzeit ist die drittschnellste aller
Zeiten, nur zehn Sekunden fehlen ihm zum Weltrekord. Zugleich ist er der
zweitschnellste Läufer aller Zeiten, denn nur Khalid Khanouchi rannte
bisher zweimal schneller als Paul Tergat. Dennoch wird die Konkurrenz am
Sonntag erstklassig sein, denn im Rennen ist auch der Vorjahressieger Raymond
Kipkoech. Der Kenianer gewann vor einem Jahr in der Weltklassezeit von 2:06:47
Stunden.
Verglichen zu dem erstklassig besetzten Männerfeld ist das der Frauen
in diesem Jahr nicht ganz so stark. Die Japanerin Yasuko Hashimoto könnte
für den vierten japanischen Sieg in Reihenfolge in Frage kommen. Aber auch
Alina Iwanowa (Russland), die vor gut zehn Jahren als Geher-Weltmeisterin zum
Marathon wechselte, und die britische Debütantin Liz Yelling werden zu
beachten sein. Die Hoffnung auf einen deutschen Sieg erlosch währenddessen
schon eine Woche vor dem Startschuss. Sonja Oberem (Bayer Leverkusen), die
EM-Dritte von München 2002, musste verletzungsbedingt passen. Kathrin
Weßel (SCC Berlin) kann zwar eine gute Platzierung erreichen, hat aber
nicht das Vermögen, das Rennen zu gewinnen.