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Rekord beim 28. Berliner Pilsner Silvesterlauf

Standesgemäß ging bei SCC-RUNNING das Jahr zu Ende: Mit einem

Teilnehmerrekord. 1947 Läufer starteten beim 28. Berliner Pilsner

Silvesterlauf am Mommsenstadion. Angesichts der großen Teilnehmerzahl

wurde die Strecke teilweise verändert. So war es nicht möglich, dass

die 6,6 km lange Strecke ebenfalls über den Teufelsberg führte, da es

ansonsten am Berg ein zu großes Gedränge gegeben hätte.

“Die Läufer hätten sich gegenseitig in die Hacken

getreten“, erklärte Cheforganisator Horst Milde, der zufrieden sein

konnte mit der Resonanz bei diesem Rennen: “Das ist im erwarteten Rahmen

gewesen. Langsam nähern wir uns den 2000 Teilnehmern.“

Durchweg Berliner Sieger gab es bei diesem 28. Berliner Pilsner

Silvesterlauf. Ingo Ortel gewann das Hauptrennen über 9,9 km in 30:46

Minuten. Angesichts der Topzeit auf dieser Bergstrecke – zweimal musste

über den Drachenfliegerberg am Teufelsberg gelaufen werden – ist

allerdings davon auszugehen, dass die etwas veränderte Strecke doch noch

ein Stück kürzer war als 9,9 km. Der 27-jährige Athlet des

Veranstalterklubs SCC Berlin hat eine 10.000-m-Bestzeit von 31:22 Minuten.

“Ich denke, die Strecke war wirklich etwas kürzer“, sagte Ingo

Ortel, der anfangs vom späteren zweitplatzierten Michael Gottschalk (SCC)

etwas irritiert war. Der frühere Mittelstreckenläufer war wie viele

andere Läufer verkleidet an den Start gegangen und stürmte im

Schottenrock vorneweg. “Ich wusste nicht, ob er ernsthaft laufen

würde oder sich nur einen Spaß machte“, erzählte Ingo

Ortel später. Gottschalk lief bis zum Ende, allerdings konnte er das Tempo

nicht halten. In 31:34 Minuten wurde er Zweiter vor seinem Klubkameraden

Karsten Thermann (31:51).

Für Ingo Ortel bleibt das Laufen auch in der Zukunft ein Hobby. Nach

seinem Chemiestudium arbeitet er an seiner Promotion. “Laufen ist mein

Hobby, allerdings ein zeitintensives“, sagt Ingo Ortel, der etwa 80

Kilometer pro Woche trainiert. Darunter ist allerdings auch viel

Bahntraining.

Noch deutlicher war die Angelegenheit bei den Frauen. Hier siegte mit Regina

Marunde (LTC) ebenfalls eine in der Berliner Laufszene seit Jahren bekannte

Athletin. Sie benötigte 36:43 Minuten. Rang zwei ging an Jannie Weiten von

der RBB-Laufbewegung in 39:02 Minuten. Dritte wurde die vereinslose Eva

Heithoff mit 39:39.

Über die 6,6-km-Strecke – auch dieser Kurs dürfte wohl nach

der Streckenänderung etwas kürzer gewesen sein als die offizielle

Angabe – war Marco Lützenberger in 21:43 Minuten erfolgreich. Der

Moderne Fünfkämpfer hatte einen Vorsprung von gut einer Minute auf

Yassimi Sassan (LTC/22:47). Dritter wurde Egidijus Pranckus in 23:31.

Schnellste Frau über die 6,6 km war Bianca Meyer, die in diesem Jahr

bereits den Campina Berliner Straßenlauf – die

Marathon-Generalprobe über die Halbmarathondistanz – gewonnen hatte.

Die 29-Jährige kam vor zweieinhalb Jahren aus München nach Berlin und

lief früher als Jugendliche Mittelstrecken. Den Berliner Pilsner

Silvesterlauf gewann Bianca Meyer in 24:18 Minuten vor Lena-Kristin Schink

(SCC/26:58) und Marina Klemm (VfV Spandau/27:44).

Wie für Ingo Ortel ist auch für Bianca Meyer das Laufen ein Hobby.

Die 29-Jährige ist im kaufmännischen Bereich bei Infinion tätig

und trainiert nebenher in der Woche zwischen 80 und 120 Kilometer. Im

nächsten Jahr wird sie sich zunächst auf die etwas kürzeren

Langstrecken konzentrieren und dabei eine noch junge Disziplin laufen.

“Ich hoffe, dass ich mich über 3000 Meter Hindernis für die

Deutschen Meisterschaften qualifizieren kann“, sagte Bianca Meyer.