Der 31. real,- BERLIN-MARATHON hat seine Ausnahmestellung unter den
spektakulärsten Straßenrennen der Welt einmal mehr eindrucksvoll
bestätigt. Ein Jahr nach dem Weltrekordrennen von Paul Tergat
(Kenia/2:04:55 Stunden) sorgte dieses Mal wieder eine Frau für den
spitzensportlichen Höhepunkt beim größten deutschen
Straßenlauf. Vor 800.000 begeisterten Zuschauern, die sich auch von dem
kühlen und feuchten Wetter nicht abhalten ließen, setzten sich die
Favoriten mit Weltklassezeiten durch.
Felix Limo (Kenia) gewann in 2:06:44 Stunden, die Japanerin Yoko Shibui
rannte mit 2:19:41 einen neuen Streckenrekord. Sie brach damit zugleich den
japanischen Rekord ihrer prominenten Landsfrau Naoko Takahashi um fünf
Sekunden. Als fünfte Athletin durchbrach Yoko Shibui die
2:20-Stunden-Barriere. Ihr Ergebnis beim 31. real,- BERLIN-MARATHON war zudem
die siebtschnellste Zeit über die klassischen 42,195 km aller Zeiten und
natürlich eine Jahresweltbestleistung.
„Wir sind angesichts der Wetterbedingungen sehr froh über diese
Ergebnisse. Besonders freut uns natürlich, dass Yoko die
2:20-Stunden-Barriere geknackt hat“, erklärte der neue Race-Director
Mark Milde. Wie stark dieses Rennen war, beweisen zwei Statistiken: Zählt
man die beiden Siegzeiten zusammen, ergibt sich eine Zeit von 4:26:25 Stunden.
Eine derartige Qualität hatte es in der Geschichte des real,-
BERLIN-MARATHON nie zuvor gegeben. Weltweit waren bisher nur bei drei
Marathonrennen die addierten Siegzeiten schneller. In der Liste der schnellsten
Männer-Rennen der Welt hat Berlin die Spitzenposition von Chicago
zurück erobert. Dabei zählt der Durchschnitt der besten zehn jemals
erzielten Zeiten bei dem jeweiligen Rennen. Berlin kommt nunmehr auf 2:06:17,6
Stunden, Chicago liegt bei 2:06:19,5.
Mit 36.193 Läufern sowie 130 Handbikern und 38 Rollstuhlfahrern aus 91
Nationen wird das Rennen seine Position in der Spitzengruppe der
größten Marathonrennen der Welt behalten. Bei den Handbikern gab es
ebenfalls einen Favoritensieg. Errol Marklein (Mühlhausen) gewann das
Rennen in 1:17:02 Stunden, verpasste aber sein Ziel einer neuen Weltbestzeit
deutlich. Schnellste Frau im Feld war die Holländerin Monique Vorst in
1:24:43. Bei den Rollstuhlfahrern siegte Thomas Gerlach (Dänemark) in
1:33:49. Aufgrund des zeitgleich stattfindenden Marathons bei den Parlaympics
in Athen waren hier keine Frauen am Start.
Viele Pflaster, tröstende Worte und ein super Team
Das Wetter war aus medizinischer Sicht perfekt. Es gab insgesamt gerade
einmal 1.185 Erste-Hilfe-Leistungen, wobei meist ein Pflaster, tröstende
Worte oder eine kurze Massage oft schon gereicht haben. 300
Erste-Hilfe-Leistungen gab es im Zielbereich. 27 Krankentransporte gab es, zwei
davon konnten zunächst nicht aus dem Krankenhaus entlassen werden. Ein
Unfall eines DRK-Mitarbeiters mit dem Motorrad war Zündstoff für
Spekulationen, da auch der Rettungshubschrauber eingesetzt wurde. Aber alles
ganz harmlos. Der angebliche Oberschenkelhalsbruch stellte sich im Krankenhaus
als Prellung heraus. Im Großen und Ganzen hat ein super organisiertes
medizinisches Team dafür gesorgt, dass jeder die Hilfe bekommt, die er
braucht, um gut ins Ziel nach 42,195 km zu kommen. Die medizinische Bilanz
hätte nicht besser ausfallen können. „Für die
Massenläufer war es ein Traumtag und für uns einmal mehr ein
Erfolg“, erklärte der Medical-Director des real,- BERLIN-MARATHON,
Dr. Willi Heepe.