Hiromi Ominami, Top Läuferin aus Japan
Sie haben eine Zwillingsschwester die auch Marathon läuft und rund
zweieinhalb Minuten schneller ist – kommen da Konkurrenz-Gedanken
auf?
„Nein, sie ist meine Schwester und nicht mein Feind. Ich freue mich
mit ihr und mit mir.“
Zur Frage wie die Trainingsbedingungen im Trainingslager waren?
„Ich war anders als Yoko in den USA in Colorado trainieren. Ich hatte
gute Konditions- und Trainingserfolge. Ich denke gerade in Berlin habe ich eine
gute Chance auf ein gutes Ergebnis.“
Sonja Oberem (Bayer Leverkusen), stärkste deutsche
Marathonläuferin in Berlin
Wie ist das Gefühl nach der Enttäuschung von Olympia über die
verfehlte Nominierung?
„Es ist okay. Athen ist vergessen und ich bin offen für neue
Ziele. Es ist schade dass in Deutschland die Bürokratie über alles
geht. Ich hätte gerne allen bewiesen, dass ich es besser kann als die
zweimalige knapp verpasste Chance der Olympia-Norm. Gerade in Athen wo ich den
City-Marathon schon zweimal gelaufen bin. Aber ich weiß jetzt auch gar
nicht mehr ob ich froh über die nicht Nominierung sein soll oder nicht.
Ich fand das Abschneiden der Deutschen Läufer sehr schade. Trotzdem war
das Rennen an sich sehr gut und auch schnell, gerade für diese widrigen
Bedingungen. Aber man kann auch keinen Marathon miteinander vergleichen. Die
Vorbereitung bleibt immer dieselbe, denn Vorbereitung ist Vorbereitung. Ich
selbst habe das Rennen mit Freunden vom Fernseher aus verfolgt.“
Was haben Sie sich für das Rennen am Sonntag vorgenommen?
„Für den real,- BERLIN-MARATHON nehme ich mir schon was vor. Wenn
das Wetter gut ist, möchte ich meine Leistung von früher
bestätigen und an meine Bestzeit rankommen oder sogar neue Bestzeit
aufstellen. Auch um anderen zu beweisen, dass ich für Athen hätte
nominiert werden sollen und für mich selbst damit ich weiß
wofür ich so hart trainiert habe.“
Wie schätzen Sie die Japanerinnen Shibui und Ominami ein?
„Japanerinnen sind grundsätzlich fit wenn sie bei einem Wettkampf
an den Start gehen. Wo ich auch mal sagen möchte, dass sich die Deutschen
Athleten daran ruhig mal ein Beispiel nehmen sollten. Wenn die Japaner sagen
sie sind fit, dann täuschen die sich meistens nicht.“
Ist eine Zeit von 2:15 in Berlin grundsätzlich möglich?
„Ja klar, warum nicht. Nach Paula Radcliffe sind die Japanerinnen die
stärksten Läufer. Sie trainieren konsequent und diszipliniert und
sind wie schon gesagt auf den Punkt genau fit.“
Wie lange schlafen Sie im Durchschnitt?
„Ich schlafe so sieben Stunden im Durchschnitt. Also auch nicht viel
länger als Shibui. Aber ich muss mein Geld halt auch noch
verdienen.“
Wie sieht es mit der Zeit nach dem real,- BERLIN-MARATHON aus? Haben Sie
irgendwelche Pläne?
„Ich mache meine weiteren Planungen von meinem Ergebnis beim real,-
BERLIN-MARATHON abhängig. Alle Planungen geschehen am
Sonntagnachmittag.“
„Ich möchte auch noch erwähnen dass ich dieses Jahr für
einen guten Zweck laufe. Und zwar die Welthungerhilfe. Darauf bin ich sehr
stolz. Die Welthungerhilfe unterstützt zum Beispiel Kinder in Tansania.
Der real,- BERLIN-MARATHON bietet auch an, die Welthungerhilfe durch den Kauf
von Startnummern zu unterstützen. Ich bin morgen (Freitag, 24.09.2004) um
17 Uhr am Stand von der Welthungerhilfe und werde Autogramme geben. Am Stand
können Sie sich über die Projekte der Welthungerhilfe weiter
informieren und ich würde mich freuen wenn noch mehr Leute sich dazu
bereit erklären zu helfen.“