Der erste Regenmarathon seit über 20 Jahren in Berlin hat offenbar
den achten Weltrekord in der Geschichte des Rennens verhindert. „Ich
denke, der Regen hat mich rund eineinhalb Minuten gekostet“, erklärte
Patrick Makau am Montag im Rahmen einer Pressekonferenz. Der Kenianer
hatte den real,- BERLIN-MARATHON am Sonntag in einer Weltklassezeit und
einer „Regen-Rekordzeit“ von 2:05:08 Stunden gewonnen. Der Weltrekord,
den der Äthiopier Haile Gebrselassie 2008 beim real,- BERLIN-MARATHON
aufgestellt hatte, steht bei 2:03:59 Stunden.
Doch mit 25 Jahren ist Patrick Makau für einen Marathonläufer noch
sehr jung. Es bleibt also genügend Zeit für weitere Weltrekordversuche.
„Haile Gebrselassie und Paul Tergat brauchten auch mehrere Anläufe, bis
sie Marathon-Weltrekord gelaufen sind. Sie waren einiges älter als 30
Jahre, als es klappte und hatten mehr Erfahrung als ich. Ich denke, ich
brauche noch ein, zwei weitere Marathonrennen. Und danach werde ich
einen neuen Weltrekordversuch unternehmen“, sagte Patrick Makau.
„Es sind nicht alle Erwartungen in Erfüllung gegangen, aber
immerhin konnten wir Rotterdam wieder von der Spitze der Wertung der
schnellsten Marathonläufe der Welt verdrängen“, erklärte Race-Direktor
Mark Milde. In dieser Statistik werden die zehn schnellsten je bei dem
Rennen gelaufenen Zeiten gewertet. Der real,- BERLIN-MARATHON führt nun
mit einer Schnittzeit von 2:05:09,6 Stunden vor Rotterdam (2:05:15,1)
und London (2:05:30,6).
Sabrina Mockenhaupt: Mehr Konzentration auf den Marathon
Ebenso wie Patrick Makau wurde auch Sabrina Mockenhaupt (Kölner
Verein für Marathon) durch den Regen behindert. „Ich denke nicht, dass
ich eineinhalb Minuten verloren habe. Denn in der ersten Phase des
Rennens sind wir zu langsam gelaufen, was daran lag, dass ich etwas
unsicher war. Bei guten Bedingungen wären etwa 2:25:30 Stunden möglich
gewesen“, sagte die 29-Jährige, die den vierten Platz belegt hatte und
sich zukünftig stärker auf den Marathon konzentrieren möchte. „Ich habe
mich weiter entwickelt, trotzdem fehlt allerdings noch einiges. Aber ich
sehe, dass ich noch viel Potenzial habe und ich will dies nutzen.
Der 37. real,- BERLIN-MARATHON in Zahlen
Angemeldete Läufer: 40.945 (davon 9.008 Frauen)
Teilnehmer am Start: 35.227 (7.733 Frauen)
Teilnehmer im Ziel: 34.225 (7.499 Frauen)
97,26 Prozent der gestarteten Teilnehmer kamen ins Ziel. Diese Zahl ist nahezu identisch mit der Quote in 2009.
Es gab 564 Hilfeleistungen; dies umfasst alle Einsätze; zumeist
handelt es sich dabei um Blasenversorgungen und Scheuerstellen. Eine
erfolgreiche Reanimation fand im Zielbereich statt. Im Vergleich zu den
Vorjahren gab es mehr Fälle von leichter Unterkühlung. Im Vorfeld des
Marathons konsultierten 431 Läuferinnen und Läufer die sportmedizinische
Abteilung des real,- BERLIN-MARATHON. Dieses Angebot nutzen jedes Jahr
Läuferinnen und Läufer, die sich kurz vor dem Marathon erkältet haben
oder bei denen orthopädische Probleme aufgetaucht waren. 297 Teilnehmer
erhielten in diesem Zusammenhang von den Ärzten die Empfehlung, nicht zu
starten, was sie auch taten.