Am kommenden Sonntag sind es noch drei Monate bis zum 31. real,-
BERLIN-MARATHON am 25./26. September 2004. SCC-RUNNNING bietet traditionell
für die Teilnehmer des real,- BERLIN-MARATHON, innerhalb der
Vorbereitungen einen ca. 25 km langen Trainingslauf an:
Sonntag, dem 27.06.2004 um 9.00 Uhr
Treffpunkt: Mommsenstadion in der Waldschulallee.
Mit Bernd Hübner wird der Trainingslauf locker angegangen (Tempo: 6:10
min/km) – Hübners Devise lautet: "Locker – leicht und
lustig"!
Die geplante Trainingsstrecke:
Mommsenstadion – Forsthaus Eichkamp – am Schießplatz vorbei
– Strandbad Wannsee – Großes Fenster – Havelchaussee,
Havelhöhenweg – Schwarzer Weg bis zum Forsthaus Saubucht –
zurück zur Havelchaussee – Teufelssee, Teufelsseechaussee,
Mommsenstadion.
Sportmedizinische Empfehlungen und der lange Lauf am
Sonntag.
Das MEDICAL TEAM des real,- BERLIN-MARATHON stellt Ihnen einen Ausschnitt
der wichtigsten Vorbereitungsschritte auf den Lauf am 25./26.09.2004 vor.
Sie haben sich bereits seit Monaten trainingsspezifisch vorbereitet- zu
einer guten Vorbereitung geben wir Ihnen eine Check-Liste zur individuellen
Überprüfung mit nach Hause. Ein Gesundheits Check-UP gehört zur
optimalen Vorbereitung auf einen Marathon Gesundheit:
Anfänger sollten sich vor Aufnahme des Marathon-Trainings von einem
sportmedizinisch kompetenten Arzt untersuchen lassen. Hierbei sollten neben der
ärztlichen Untersuchung auch ein Laborbefund, ein Ruhe- und Belastungs-EKG
sowie die Messung des Ruhe- und Belastungsblutdrucks durchgeführt werden.
Des weiteren ist auch eine Echokardiografie (Ultraschalluntersuchung des
Herzens) zu empfehlen. Erst wenn aus sportmedizinischer Sicht Sporttauglichkeit
attestiert wird, sollte das Training forciert werden. Mindestens 1 x pro Jahr
sollte ein sportmedizinischer Check-up erfolgen. Die letzte Untersuchung sollte
nicht länger als 6 Monate vor dem Lauf zurückliegen. Mindestens 2 x
pro Jahr sollte eine zahnärztliche Untersuchung zu erfolgen, um
„Infektherde“ auszuschließen.
Vielen schweren Zwischenfällen der letzten Jahre lagen Infekte in der
Zeit vor dem Lauf zugrunde. Derartige scheinbar nur harmlose Infektionen der
oberen Luftwege oder in anderen Körpersegmenten können zu einer
Herzmuskelentzündung (Myokarditis) führen, wenn während des
Infektes weiter trainiert wird. Insbesondere bei Infekten, die mit länger
anhaltendem Fieber einhergehen, kann es auch vermehrt zu
Herzrhythmusstörungen kommen, welche bei körperlicher Belastung zum
Tode führen können.
Der Mechanismus ist vereinfacht so darzustellen, dass es unter der
fieberhaften Entzündung zu einer Verdickung bzw. Aufquellung der
Herzmuskelfaser und ihres umhüllenden Gewebes kommen kann. Durch diese
Verdickung ist der Sauerstofftransport aus den Herzmuskel versorgenden
Kapillaren in die Muskelzelle verlangsamt. Diese Verlangsamung liegt in dem
längeren Transportweg begründet und führt bei hoher Belastung
zwangsläufig zum Abbruch der Versorgungskette im Herzmuskel selbst. Dieses
kann schlagartig ohne Vorzeichen eintreten und damit eine lebensbedrohliche
oder sogar tödliche Herzrhythmusstörung auslösen.
Sie sind erkältet, fühlen sich unwohl - prüfen Sie zuerst
einmal Ihre Temperatur: Ist sie erhöht? Morgens bevor Sie aufstehen,
messen Sie Ihren Ruhepuls: Ist der auch erhöht (6-8 Schläge)? Dann
nichts wie ab zum Arzt und erst einmal untersuchen und ein Blutbild machen
lassen.
Merke:
Derzeit geht eine Welle von Infekten um - davor ist niemand geschützt.
Gibt es das OK des Arztes nicht, dann Sportsgeist beweisen und über einen
Zeitraum von mindestens einer Woche kein Training ansetzen. Dies gilt vor allem
dann, wenn Sie erhöhte Temperatur aufweisen. Ein Trainingseffekt
während des Infektes stellt sich sowieso nicht ein.
Im Anschluß an einen überstandenen Infekt sollte vor
Wiederaufnahme des Trainings ein Sportmediziner bezüglich der aktuellen
Sporttauglichkeit gefragt werden. Hierbei kann auch untersucht werden, ob noch
Entzündungszeichen im Blut vorliegen. Wettkämpfe sollten im
unmittelbaren Anschluß an einen Infekt nicht durchgeführt werden
Sollte sich ein Unwohlsein (Halsschmerzen, Husten, Schnupfen) bereits bei Ihrem
Berlin Aufenthalt zeigen, so sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.
Entscheidende Entzündungsparameter werden aus dem Blut gewonnen und zur
abschließenden Beurteilung herangezogen. Hierzu haben Sie die
Möglichkeit, sich bei der Startnummernabholung auf der Sport- und
Gesundheitsmesse auf dem Stand der Sportmedizin einzufinden. Dort werden wir
Sie eingängig untersuchen und wenn notwendig ein Blutbild gegen ein
geringes Entgelt innerhalb von drei Stunden zu Ihrer Sicherheit anfertigen
lassen.
Orthopädie:
Kausal gesehen gibt es eine Kette von Funktionszusammenhängen die Sie bei
entstehenden Beschwerden beachten sollten. Leistungsstand, Lauferfahrung,
Vorschädigungen bzw. Fehlstellungen, Funktionszustand des Muskel-
Skelettsystems und das Schuhwerk müssen hierbei ganzheitlich betrachten
werden.
Merke:
Lassen Sie sich bereits vor akuten Beschwerden behandeln. Die Erfahrung zeigt,
dass oftmals in einem zu späten Stadium der Weg zum Spezialisten gesucht
wird und eine Genesung bzw. Wiederherstellung zum Wettkampftag nicht mehr
möglich ist. Zumeist ergeben sich jedoch aus der zu schnellen
Erhöhung der Laufkilometer orthopädische Probleme. Sie sollten auf
jeden Fall 3 Monate vor dem Marathon in der Lage sein, 3 Stunden am Stück
ohne Probleme laufen zu können. Schuhwerk:
Überprüfen Sie Ihr Schuhwerk. Die Dämpfungseigenschaften
eines Laufschuhs sind bis zu 1000 Laufkilometer gewährleistet, danach
erfolgt eine überproportionale Materialermüdung. In der Vorbereitung
sollten Sie spätestens jetzt einen Zeitschuh, welcher im Wettkampf
gelaufen wird einlaufen. Häufig treten orthopädische Probleme
aufgrund eines falschen Schuhwerks auf. Individualität bezüglich der
Fußstellung (Nullstellung, eher ein „nach innen knicken oder nach
außen knicken“(Pronation-Supination) sind oftmals der Ursprung von
Überbelastungsbeschwerden.
Merke:
Tragen Sie keine neuen Schuhe- Ihre Wettkampfschuhe sollten Sie mindestens drei
Monate getragen haben, das verhindert die leidigen Blasenverletzungen und
Reibungsstellen, die viele Läufer bereits zum Aufgeben gezwungen haben.
Lassen Sie sich also vom Fachhändler beraten.
Sommer und Hitze:
Prinzipiell sollten Sie mit Mütze laufen. Bei langen Läufen ist es
anzuraten die Mütze mit Wasser nass zu machen, das kühlt angenehm und
beugt einer Überhitzung vor.
Achten Sie auf atmungsaktive Kleidung- hier wird Ihre Wärmeregulation
optimal gewährleistet und bewirkt unnötige
„Überhitzungsmechanismen „ die zu extremen
Leistungseinbußen führen. Bei den Socken sollten Sie nicht auf Ihre
altbewährten Tennissocken zurückgreifen. Spezielle Laufsocken haben
ein spezielles Nahtsystem und sind an besonders empfindsamen Stellen
nahtlos.
Abkleben und Reibestellen:
Bereits im Training sollten Sie Reibestellen bei längeren Einheiten
vorsorglich vermeiden. Zum Thema Abkleben nur soviel: Brustwarzen abkleben und
Reibestellen wie Zehen, Oberschenkelinnenseiten Achselhöhlen dick
einreiben, am Besten mit Bepanthen oder Hirschtalg.
Essen und Training:
Das berühmte „Carboloading“ (Kohlenhydrate zuführen) vor
dem Marathon gehört zur Pflicht eines jeden Läufers. Achten Sie dabei
darauf, dass bereits 8 Tage vor dem Lauf mit dem sogenannten
"Auftanken" begonnen werden sollte. Vermeiden Sie in den letzten 3
Monaten spezielle Diäten, die wissenschaftlich meist nicht gestützt
sind. Hier gilt das Prinzip- keine Experimente vor einem Lauf - was nicht
bereits ausgetestet wurde - sollte man auch vor einem Highlight nicht
ausprobieren. Und Merke, der Wasserhaushalt muss stimmen. "Abkochen"
vor einem Wettkampf ist Gift.
Merke:
Unterlassen Sie das konzentrierte Einnehmen von Traubenzucker! Testen Sie
bereits im Vorfeld das Getränk und das Essen welches Sie beim Marathon
aufnehmen wollen.
Trinken:
Bei längeren Trainingsläufen sollte spätestens ab der 45. bis
60. Minute und dann fortlaufend in regelmäßigen Abständen
getrunken werden. Bei zwei Stunden Läufen und mehr reichen keine 0,5l!
Deponieren Sie genügend Flüssigkeit.
Training:
Fatal ist es zu denken, dass die gelaufene Geschwindigkeit beispielsweise
über 2 Stunden auch über vier Stunden aufrechterhalten werden kann.
Besonders einem Halbmarathonläufer, der zum ersten Mal einen Marathon
läuft stehen völlig andere Trainingsmechanismen bezüglich der
biochemischen Prozesse gegenüber.
Es gibt spezielle marathonspezifische Grundlagenläufe. Um diesen
Bereich optimal herauszufiltern nehmen sie als Anfänger einfach die
Geschwindigkeit die für Sie regenerativ wäre. Wollen Sie ihre
Trainingsbereiche seriös und exakt ermittelt haben, so empfehlen wir eine
Leistungsdiagnostik, die neben der Laktatschwellen auf jeden Fall auch
spiroergometrische Parameter (Atemgaswerte) erfasst.
Institute finden sie auf unserer Homepage: www.berlin-marathon.com
Merke:
Seien Sie Realist. Ihre langen Läufe gingen bisher meist nicht über
30 Kilometer- beim Marathon haben Sie noch 12,195 km vor sich. Der Stoffwechsel
und damit die Energiebereitstellung kann schlagartig umstellen. Die sogenannte
Grundlagenausdauer auf der langen Strecke sollten Sie Ernst nehmen. Zu hohes
Tempo im Training kann sich beim Wettkampf rächen. Viele kennen bereits
die Aussage von vielen Läufern "da kommt auf einmal der Mann mit dem
Hammer", physiologisch ist das leicht zu erklären - da hilft Ihnen
kein Mittelchen mehr. Sind die Speicher entleert, bleiben sie entleert. Laufen
Sie in den letzten Monaten vor allem zyklisch und trainieren Sie Ihren
Fettstoffwechsel mit langen langsamen Einheiten und der Variation von
Kraftausdauereinheiten.