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Neue EU-Verordnung schränkt Halbmarathon-Teilnehmer ein

Die Teilnehmer des diesjährigen Berliner Halbmarathons, der am morgigen Sonntag stattfindet, können sich auf ein historisches Rennen einstellen. Bei der 37. Auflage des größten deutschen Halbmarathons sorgt die neue EU-Verordnung 2017/0815, welche die „Nutzung von öffentlichem Straßenland bei Sportveranstaltungen“ regelt, für starke Einschränkungen.

Die Straßenverkehrsordnung sei grundsätzlich für alle Verkehrsteilnehmer bindend, heißt es dort unter anderem. Da auf etlichen Passagen der Strecke ein Tempolimit von 30 km/h gilt, werden besonders Skater, aber auch Rennrollstuhlfahrer und Handbiker beeinträchtigt. Die Top-Skater sind normalerweise mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von über 40 km/h unterwegs und erreichen in der Spitze bis zu 60 Stundenkilometer. Zudem müssen sich alle Teilnehmer (Läufer, Skater, Rennrollstuhlfahrer, Handbiker) gemäß der neuen Verordnung bei einem Streckenverlauf, der entgegen der sonst üblichen Fahrtrichtung verläuft, in dieser Passage rückwärts fortbewegen. Rekorde und Bestzeiten, die auf der flachen und schnellen Strecke bisher zahlreich aufgestellt werden, sind am Sonntag also nicht zu erwarten.

Wir als Organisator sind überrascht über das vorgezogene Inkrafttreten der Verordnung zum 1. April. Bislang war der 1. Oktober avisiert worden. Nun gilt es auch die Streckenplanungen für den BMW BERLIN-MARATHON, den AVON Frauenlauf, den Velothon und einige weitere Rennen zu überarbeiten.

Beim Berliner Halbmarathon sind etwa 5 Kilometer der gesamten Strecke betroffen, die entgegen der Fahrrichtung verlaufen. Eine kurzfristige Umlegung der bereits offiziell vermessenen Strecke ist nicht möglich.

 Folgende Streckenabschnitte sind betroffen:

  • Kurz nach dem Start beim Einbiegen von der Karl-Marx-Allee in die Karl-Liebknecht-Straße bis zur Schlossbrücke / Unter den Linden für etwa 1,2 km
  • Etwa bei km 8,5: Spandauer Damm / Kaiser-Friedrich-Straße kurz vor dem Schloss Charlottenburg bis zum Einbiegen in die Schlossstr für etwa 300 Meter.
  • Der gesamte Kurfürstendamm kurz nach dem Kilometer-Punkt 11 bis zum Einbiegen an der Urania für etwa 3,5km

Die Abschnitte sind auch im Streckenplan abgebildet.

Vor diesen Abschnitten wird mit großen Schildern und per Lautsprecherdurchsagen auf den Richtungswechsel hingewiesen. Zusätzliche Helfer stehen zur Unterstützung der Teilnehmer bereit. Insgesamt werden fast 500 mehr Helfer im Einsatz sein. Besonders für Rennrollstuhlfahrer, Handbiker und Skater, aber auch zur Absicherung der rückwärts laufenden Läuferinnen und Läufer werden zusätzliche Kräfte eingesetzt.

 Mit vermehrten Kontrollen der Ordnungskräfte, die die Verstöße gegen die neue EU-Verordnung aufnehmen ist zu rechnen. Skater, Rollis und Handbiker sollten zudem auf die  Geschwindigkeitsbegrenzungen laut StVO auf der Strecke achten. Geschwindigkeitsübertretungen werden, wie im Straßenverkehr üblich, auch hier geahndet.

Weitere Informationen und zusätzliche Sicherheitshinweise gibt es hier.