Thomas Krabergs „Alegria do Samba“ ist eine von Dutzenden Bands, die den BMW BERLIN-MARATHON Jahr für Jahr zu einem wahren Straßenmusikfestival machen. Bei keinem anderen Marathon auf der Welt sind so viele unterschiedliche Musikstile zu hören.
Die Verantwortung von Alegria do Samba (zu deutsch: Freude an Samba) beim BMW BERLIN- MARATHON ist besonders groß. Sie sind die letzte Samba-Band vor dem Ziel. Ungefähr am Kilometer 38, etwa dort, wo der berühmte „Mann mit dem Hammer“ lauert, sorgen Thomas Kraberg und seine Leute mit brasilianischen Rhythmen und vollem Körpereinsatz noch mal für die Extraportion Samba-Power und trommeln die Läufer in Richtung Ziellinie. Bereits zum 14. Mal gehört die Truppe in diesem Jahr dazu. Thomas Krabergs persönliche Marathon-Musik-Premiere liegt sogar noch länger zurück.
Seine Leidenschaft fürs Trommeln hat der heute 51-jährige schon frühzeitig entdeckt. Anfangs waren es arabische und afrikanische Instrumente mit denen er auftrat. „Für unsere Ohren sind das teilweise recht fremde und ungewohnte Rhythmen. Zu den brasilianischen Trommelklängen finden dagegen alle schnell einen Zugang“, schwärmt Kraberg. „Die Atmosphäre ist toll, die Leute freuen sich und strahlen die ganze Zeit“. Also entschied sich der in der Elektronikentwicklung tätige Ingenieur schließlich ganz für den Sound aus Trommeln, Shakern und Trillerpfeifen. Seit mehr als 10 Jahren gibt er den Takt vor.
Während sich die anderen Gruppenmitglieder bei der mehr als 4-stündigen Dauersamba zum BMW BERLIN-MARATHON auch mal eine Pause gönnen dürfen, muss Thomas Kraberg als Bandleader die komplette Zeit durchhalten. Die Kondition, die dabei gefragt ist, würde einem Marathonläufer zur Ehre gereichen. Selbst erfahrene Trommler müssen in der Schlussphase ordentlich auf die Zähne beißen, um durchzuhalten. Doch das dankbare Lächeln der Läufer, von denen die meisten an dieser Stelle ebenfalls schon ziemlich erschöpft sind, machen die Anstrengungen schnell vergessen.
Auch wenn die Auftritte von Alegria do Samba, zu der Mitstreiter zwischen 20 und 65 Jahren gehören, immer sehr spielerisch und spontan wirken, sind die Stücke ihres Programms das Ergebnis fleißiger Proben. Dafür trifft sich die Gruppe regelmäßig in einer Jugendfreizeiteinrichtung in Reinickendorf. Fast nach jedem Auftritt beim BMW BERLIN-MARATHON melden sich bei Thomas Kraberg neue Interessenten. „Viele unsere Mitglieder waren auf der Suche nach einem Freizeitausgleich, hatten aber keine konkreten Vorstellungen. Dann haben sie uns beim Marathon gesehen und wurden regelrecht mitgerissen. Das freut uns natürlich.“
Jeder, der sich mit dem Samba-Virus „infiziert“, ist bei Alegria do Samba herzlich willkommen. „Bei dieser Art von Musik können neue Mitglieder leicht integriert werden“, erklärt Kraberg, „Selbst wenn sie keine Vorkenntnisse besitzen, haben sie schnell Erfolgserlebnisse.“ Schritt für Schritt werden die Trommelbewerber bei Alegria do Samba dann in die Geheimnisse der Samba eingeweiht. Sie erlernen die Rhythmen, die Spieltechniken und die synchronen Schrittfolgen. Im Mittelpunkt, betont Thomas Kraberg, steht allerdings immer der Spaß und die Freude an den brasilianischen Instrumenten. Alles andere kommt dann ganz von allein.