„Selbst wenn mich die Autofahrer beschimpfen - mir macht es Spaß, beim BERLIN-MARATHON vor Ort zu helfen, damit alles klappt und die Läufer Spaß haben.“ Patricia Schwietzke hat sich ein dickes Fell zugelegt, wenn es darum geht, im letzten Septemberwochenende die Strecke des BMW BERLIN-MARATHON von Auto- und Radfahrern sowie querenden Fußgängern freizuhalten.
Seit elf Jahren ist die 26-Jährige schon als Volunteer bei der Großveranstaltung tätig. Jedes Jahr, bis auf eines, als sie gerade ein Auslandssemester absolvierte. „Als ich damals als 15-Jährige zum ersten Mal davon hörte, dass beim Marathon freiwillige Helfer gesucht werden, kannte ich den Marathon noch gar nicht. Mich motivierten damals die Aufregung und die Verantwortung, die ich in so einer Position übernehmen sollte. Als Ordnerin an einer Marathon-Strecke, auf der Topläufer ihrem Ziel entgegenfliegen, das macht man nicht alle Tage. Durch meine Volunteers-Tätigkeit habe ich sogar einige Freunde gefunden. Wir sind eine kleine Gruppe von Ordnern, die jedes Jahr am selben Abschnitt stehen. Mit den anderen macht die Arbeit einfach Spaß.“ Patricia Schwietzkeist an der viel befahrenen Kreuzung am Hohenzollerndamm positioniert. „ Hier laufen immer viele, viele Autofahrer auf, vor Wut schnaubend, und machen ihrem Ärger über die Straßensperrung lauthals Luft. Wir reichen dann zwar Handzettel weiter, damit die Fahrer wissen, wie sie die Sperrungen umgehen können, aber das hilft nicht immer. Zu Beschimpfungen kommt es häufiger.“
Dennoch nimmt die junge Frau das auf sich, um die motivierten Läufer an ihrem großen Tag zu unterstützen. „Helden des Marathons sind für mich die Menschen, die sich mit Kostümen verkleidet in Schale werfen – ob es nun 40 Grad darunter sind oder nicht – und dann die ganze Strecke damit laufen. Davor hab ich wirklich Respekt.“
Über ihren Einsatz als Volunteer ist auch Patricia Schwietzke zum Laufen gekommen. Zwölf Kilometer misst ihre bisher längste Strecke. Im März kommenden Jahres sollen es die 21,0975 Kilometer werden – beim Vattenfall BERLINER HALBMARATHON. Wo sonst?