Bereits zum zweiten Mal gab der Veranstalter des Traditionsmarathons von Halle
nach Leipzig den Inline Skater die Chance, ihre Sieger über die
Halbmarathondistanz zu ermitteln. Während es ja im letzten Jahr mehr
Schatten als Licht in diesem Rennen gab, zeigte sich diesmal nicht nur die
Sonne von der besten Seite. Nur wenige Wolken trübten ein insgesamt
gesehen guten Wettbewerb.
Mit der Auswahl des Mitteldeutschen Flughafens Halle / Leipzig bewies der
Veranstalter zunächst ein gutes Händchen, bot das Areal doch
genügend Fläche für die ca.800 Inline Skater sich auf dieses
Rennen vorzubereiten. (Umziehen, Warm up ect.). Warum dann aber der Start um
eine Stunde verschoben werden musste, konnte keiner der Teilnehmer
nachvollziehen, riskierte man doch so, dass die Spitze der Speedskater
zeitgleich mit den in Halle gestarteten Marathonläufern das Ziel erreichen
würden. So mussten die Teilnehmer mit dieser einstündigen Pause
vorlieb nehmen und nicht wenige waren dann völlig überrascht, als der
Startschuß in großer Hektik endlich fiel.
Sofort setzten sich die Teamfahrer von Salomon, Alan Electronics, FILA,
Sportscheck und X-Speed Top Ten an die Spitze des Feldes und rollten auf die
erste von 2 Einführungsrunden vor dem Check in Portal des Flughafens. Dank
einer sehr umsichtigen Fahrweise aller Top Skater konnten glücklicherweise
Kollisionen mit den Freizeitskatern (die an diesem Tag mehr als zwei Drittel
der Starter stellten) vermieden werden, als es dann auf die Bundesstraße
in Richtung Leipzig ging. Mit dem leicht welligen Profil kamen dabei dann die 3
Salomonfahrer um Tilo Bock am besten zu Recht. Nach einer Attacke durch die
beiden „Süddeutschen“ Salomonjungs Sebastian Brucker und Jens
Stegmayer beteiligte sich verständlicherweise Saab Salomon Nationalfahrer
Tilo Bock nicht an der Nachführarbeit der restlichen Verfolger, so dass
die beiden „Ausreißer“ schnell einen Vorsprung von über
20 sek. herausfahren konnten. In der Innenstadt von Leipzig angekommen,
löste sich dann Tilo Bock erfolgreich von den Verfolgern und lief zum
Salomon Duo auf. Nun machte sich dieses Trio auf, den Sieger vor der Sportarena
im Herzen der Olympiabewerberstadt zu ermitteln. Zu dritt liefen sie dann
über die Ziellinie und Tilo Bock fügte seinem 2. Platz vom Leipziger
Halbmarathon aus dem Frühjahr den 1. Platz an diesem Tag hinzu. Nach der
Auswertung des Zieleinlaufes stand dann auch fest, das Sebastian Brucker Platz
2 holte vor Jens Stegmayer, der Dritter wurde.
Bei den Damen, die mit den 3 Favoritinnen Beate Förster (Powerslide),
Vorjahressiegerin Tina Strüver (Saab Salomon) und Langstreckenass Maritje
Sell (Team FILA Germany) in der ersten Verfolgergruppe der Herren mitliefen,
musste einmal mehr der harte Zielsprint über Sieg und Niederlage
entscheiden. Die besten Karten hatte dabei natürlich die Hallenserin Tina
Strüver, gewann sie doch in diesem Jahr die Bronzemedaille über 500m
bei der EM in Italien. Hauchdünn verwies sie am Ende Maritje Sell auf
Platz 2 und die Dresdnerin Beate Förster sicherte sich den 3.Platz.
Waren die Straßenverhältnisse in diesem Jahr schon um Längen
besser als noch vor Jahresfrist, deckte diese Veranstaltung doch auch zum Teil
eklatante Fehler in der Organisation auf. Dabei ist wohl das Unterschätzen
der Geschwindigkeit, die Top Skater(innen) entwickeln, der Gravierendste. Einen
parallelen Zieleinlauf von Triathleten, Läufern und Speedskatern zu
riskieren, spricht da für sich!! Es zeigte sich auch hier einmal mehr,
dass Inline Skater gern als zahlende Teilnehmer geduldet werden, ihre
Bedürfnisse aber nur sehr unzureichend berücksichtigt werden.
(über eine Stunde mit Skates an den Füßen auf seinen
Kleiderbeutel zu warten nervte vor allem die vielen Freizeitskater, die etwas
länger als die Skaterspitze für den Halbmarathon benötigten)
Am schnellsten im Ziel – dafür am längsten auf ihre
Siegerehrung gewartet, so erging es dann den Erstplatzierten bei den
Speedskatern. Vor einer dann noch kaum erwähnenswerten Zuschauerkulisse
erhielten die Rollencracks ihre Preise und am Ende blieben doch wieder ein paar
dunkle Wolken über diese zweite Auflage des Inline Skate
Halbmarathons.
Mike Saft
Ergebnisse unter www.championchip.de