Auch die vierte Auflage des “Gutenberg-Marathon“ darf unter die
Rubrik Hitzemarathon abgelegt werden, denn gegen Mittag verzeichnete das
Thermometer in der Karnevalhochburg am Zusammenfluss von Rhein und Main satte
25°C, sodass es in Abwandlung des Karnevalmottos letztlich heißen
konnte: “Mainz wie es läuft und schwitzt“. Wie so mancher aus
der kleinen Favoritengruppe beendeten viele Läufer vorzeitig das Rennen,
was allerdings aufgrund der “Mainzer Spezialität“ nur
schwerlich nachzuvollziehen ist. Fakt ist alleine, dass die Zahl der
Halbmarathonläufer mit 4 111 fast doppelt so hoch ist wie die der 2 322
Marathonfinisher.
Fakt ist aber auch, dass man es in Mainz von Amtswegen versteht, eine
stimmungsvolle Veranstaltung auf die Beine zu stellen, die erstmals sogar mit
dem Schwenk über die Theodor-Heuss-Brücke in die (Mainzer) Vororte
Kostheim und Kastel hessischen Boden betrat.
Vom Start weg dominierte der hierzulande bestens bekannte Francis Mbiu das
Rennen an der Spitze, die Verfolger um Tomasz Wilczynski, Satylmys Atmaca,
Artur Miklos und Vitaly Melzaev schon deutlich zurück. Doch die Beine des
kleinen Kenianers wurden auf der zweiten Schleife merklich müder, sodass
die Verfolger nach 28 km wieder aufschließen konnten. Der erst am
Donnerstag ins Starterfeld gerückte Rumäne Miklos nutzte die
große Stimmung in der Augustinerstraße zum letztlich erfolgreichen
Vorstoß.
Mit 2:18:09 gab es sogar Hausrekord, während Melzaev nun schon zum
dritten Male Zweiter wurde. Für Mbiu war das Rennen nach 39 km ebenso
vorzeitig beendet wie für die Polin Dorota Ustianowska. Auch wenn die
Vorjahressiegerin Elena Fadeeva im Schlussteil auch merklich langsamer wurde,
sie wurde es zumindest deutlich weniger als die Verfolgerinnen wie Lale
Ötztürk oder Ledyshia Biwott, so dass ihr Sieg in 2:38:01 letztlich
eine sichere Sache war.
Wilfried Raatz
Ergebnisse siehe unter: www.championchip.de