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Kenias Top-Trio um Eliud Kipchoge plant sehr schnelles Rennen

Eine Jagd auf schnelle Zeiten und die deutsche Olympia-Norm verspricht der 42. BMW BERLIN-MARATHON, der am Sonntag um 9 Uhr mit 41.224 Läufern aus 127 Nationen auf der Straße des 17. Juni gestartet wird. Das kenianische Trio Eliud Kipchoge, Emmanuel Mutai und Geoffrey Mutai strebt Zwischenzeiten an, die sogar im Bereich des Weltrekordes liegen, den ihr Landsmann Dennis Kimetto vor einem Jahr in Berlin mit 2:02:57 Stunden aufgestellt hatte. Alle drei sind mindestens schon einmal den BMW BERLIN-MARATHON gelaufen.

Der BMW BERLIN-MARATHON ist für Eliud Kipchoge kein Neuland. Vor zwei Jahren lief der Kenianer seinen zweiten Marathon in Berlin und steigerte sich dabei als Zweiter auf die Weltklassezeit von 2:04:05 Stunden, die nach wie vor seine Bestzeit ist. Schneller war damals nur sein Weltrekord laufender Landsmann Wilson Kipsang, der nach 2:03:23 im Ziel war. Kipchoge stand zwar im Schatten von Kipsang, doch er war trotzdem sehr zufrieden mit seiner Leistung: „Ich weiß, dass ich in der Zukunft noch schneller laufen kann. Die Berliner Strecke ist sehr gut.“ Jetzt ist die Zeit gekommen für Eliud Kipchoge für eine neue Bestzeit. „Ich sage nicht, dass ich am Sonntag den Weltrekord brechen werde, aber ich bin bereit für eine sehr schnelle Zeit“, sagt der 30-Jährige, der seine drei Marathonrennen nach dem BMW BERLIN-MARATHON 2013 alle gewonnen hat: Rotterdam und Chicago 2014 sowie London in diesem Frühjahr.

Eliud Kipchoge ist im Marathon zurzeit der Mann, den es zu schlagen gilt. Am Sonntag plant er eine Halbmarathon-Durchgangszeit von 61:30 Minuten, was Weltrekordtempo bedeuten würde. Die Jahresweltbestzeit hält Kipchoge selbst mit seiner Londoner Siegzeit von 2:04:42.

Zu Eliud Kipchoges regelmäßigen Trainingspartnern gehört Emmanuel Mutai. Der Kenianer ist vor einem Jahr beim BMW BERLIN-MARATHON als Zweiter mit 2:03:13 Stunden sogar noch ein Stück schneller gelaufen als Kipchoge 2013. „Ich freue mich auf das Rennen am Sonntag und bin sehr gut vorbereitet. Es ist immer mein Ziel, schneller als vorher zu laufen“, sagt der 30-jährige Emmanuel Mutai. „Alle wollen gewinnen, und ich akzeptiere das Ergebnis – egal ob ich, Eliud oder Geoffrey vorne sind.“

Zurück zum BMW BERLIN-MARATHON kehrt mit Geoffrey Mutai ein weiterer großer kenianischer Läufer. Der 33-Jährige gewann das Rennen 2012, nachdem er zwei Jahre zuvor Zweiter war. Mutai ist mit seiner Bestzeit von 2:03:02 Stunden, die nach wie vor der Streckenrekord des Boston-Marathons ist, der schnellste Läufer im Feld am Sonntag. Er hält zudem auch die Kursbestzeit in New York mit 2:05:06. In den vergangenen eineinhalb Jahren hatte Geoffrey Mutai diverse Verletzungsprobleme und konnte im Marathon nicht an seine besten Leistungen anknüpfen. „Diese Zeit war nicht leicht. Aber jetzt freue ich mich auf Berlin und habe ein gutes Gefühl“, sagte Geoffrey Mutai.

Während die Favoriten am Sonntag Weltklassezeiten jagen, geht es für drei deutsche Läufer um die deutsche Norm für die Olympischen Spiele 2016 in Rio. Julian Flügel (TSG 08 Roth), Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg) und Falk Cierpinski (SG Spergau) wollen versuchen, die Richtzeit von 2:12:15 Stunden am Sonntag unterbieten. Dagegen musste der am höchsten eingeschätzte deutsche Läufer kurzfristig passen: André Pollmächer (Rhein-Marathon Düsseldorf), der Marathon-EM-Achte von 2014, kann aufgrund muskulärer Probleme am Sonntag nicht antreten. 

Das deutsche Trio – Flügel, Pflieger, Cierpinski – soll mit Hilfe von Tempomachern eine Halbmarathon-Zwischenzeit von 66:00 bis 66:15 Minuten anstreben. „Es wäre ein Traum, wenn ich die Norm unterbieten könnte. Darauf habe ich hintrainiert, aber es wird schwer. Ich werde das Risiko eingehen und es versuchen“, sagt Julian Flügel, der am Sonntag seinen vierten Marathon laufen wird und bisher eine Bestzeit von 2:14:20 erreichte. 

Zum ersten Mal ins Ziel kommen möchte bei einem Marathon Philipp Pflieger, der vor einem Jahr bei seinem Debüt in Frankfurt vorzeitig aus dem Rennen ging. „Die Olympianorm ist natürlich präsent. Aber da es erst mein zweiter Marathonversuch ist, habe ich gehörig Respekt vor der Distanz“, sagt Philipp Pflieger und fügt hinzu: „Wir werden zusammen ein Tempo laufen, das gut ist für die Norm. Dann werde ich sehen, wie es geht.“ 

Der deutsche Topläufer mit der meisten Erfahrung ist Falk Cierpinski. Der Sohn des Marathon-Doppel-Olympiasiegers Waldemar Cierpinski (1976 und 1980) hat bisher eine Bestzeit von 2:13:30, die er in Berlin 2008 aufstellte. Verletzungs- und Krankheitsprobleme warfen den 37-Jährigen immer wieder zurück. „Es ist nach wie vor mein Ziel, noch eine Bestzeit zu laufen. Die Vorbereitung im Sommer lief gut, so dass ich optimistisch bin“, sagt Falk Cierpinski, der sich aber bezüglich der Norm zurückhaltend äußerte. „Rio ist irgendwo ganz hinten im Kopf. Aber ich werde gar nicht so sehr auf die Uhr schauen sondern einfach laufen so gut es geht.“

Die schnellsten Läufer auf der Startliste und die besten Deutschen:

 

Geoffrey Mutai

 
 

KEN

 
 

2:03:02

 
 

Emmanuel Mutai

 
 

KEN

 
 

2:03:13

 
 

Eliud Kipchoge

 
 

KEN

 
 

2:04:05

 
 

Feyisa Lilesa

 
 

ETH

 
 

2:04:52

 
 

Eliud Kiptanui

 
 

KEN

 
 

2:05:39

 
 

Tamirat Tola

 
 

ETH

 
 

2:06:17

 
 

Lusapho April

 
 

RSA

 
 

2:08:32

 
 

Masanori Sakai

 
 

JPN 

 
 

2:09:10

 
 

Tomoyuki Morita

 
 

JPN

 
 

2:09:12

 
 

Koji Gokaya

 
 

JPN

 
 

2:09:21

 
 

Falk Cierpinski

 
 

GER

 
 

2:13:30

 
 

Julian Flügel

 
 

GER

 
 

2:14:20

 
 

Philipp Pflieger

 
 

GER

 
 

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