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Jubiläum in Kienbaum - Am 1. Oktober feiert Kienbaum sein 50-jähriges Bestehen.

Deutschlands Bundesleistungszentrum Nummer eins, etwa 40 Kilometer östlich von Berlin gelegen, bereitet sich auf seinen großen Tag vor. Am 1. Oktober feiert Kienbaum sein 50-jähriges Bestehen.

Bundesleistungszentrum Kienbaum

 

Im Beisein von rund hundert Olympiasiegern, Welt- und Europameistern findet das Fest „Weltklasse in Kienbaum - 50 Jahre Spitzensport in Kienbaum“ statt. Nostalgie auf der einen, Gegenwart auf der anderen Seite, so soll das Get-together und damit auch 15 Jahre Einheit im deutschen Sport begangen werden.

„Wir wollen bei dieser Zusammenkunft ehemaliger und jetziger Athleten vor allem auf die enormen Veränderungen und notwendig gewesenen Verbesserungen der Anlage seit der Wende hinweisen“, so der DSB- und DFB-Vizepräsident Dr. Hans-Georg Moldenhauer in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Trägervereins, dem insgesamt drei Landessportbünde und zehn deutsche Spitzenverbände angehören. Im letzten Jahrzehnt entstanden viele Neubauten, die dem Gesamtkomplex nicht nur ein schöneres Aussehen bescherten, sondern vor allem eine Vollkommenheit gaben. Es entstanden unter anderem mehrere Bungalows, eine Dreifelderhalle mit moderner Sportmedizin, der Kraftraum und das Kanuzentrum. Außerdem wurden aufwendige Sanierungsarbeiten an der Mehrzweckhalle, dem 200-Betten-Unterkunftsgebäude in Kienbaum II, der Sauna sowie des Küchentraktes und Tagungszentrums vorgenommen.


Von Richthofen: "Eine der bedeutendsten Errungenschaften des deutschen Sports"

Insgesamt 41 Millionen Euro hat das Bundesinnenministerium für Investitionen und den Erhalt der Sportstätten im letzten Jahrzehnt ausgegeben. Staatssekretär Dr. Göttrik Wewer: „Kienbaum ist uns lieb und teuer, doch hierbei handelt es sich um gut angelegtes Geld.“ In der Tat, die Anlage hat sich inzwischen zu einer wahren Perle im deutschen Sport entwickelt - auch dank Manfred von Richthofen, der nach dem Fall der Mauer in schwierigen Verhandlungen erreichte, dass Kienbaum nicht geschlossen und einer anderen Nutzung zugewiesen wurde.

Retter der Sportschule

Der DSB-Präsident, den man durchaus als Retter der Sportschule bezeichnen darf, erinnert sich: „Es gab nicht wenige, auch in westdeutschen Kreisen, die starke Vorbehalte hatten und am liebsten die ehemalige Kaderschmiede des DDR-Hochleistungssports von der Bildfläche des Sports hätten verschwinden lassen. Doch was konnte die Einrichtung für das System. Heute nun schwärmen alle, denn das gesamte Umfeld, was Unterkunft, Verpflegung und die einzelnen Sportstätten betrifft, ist als einmalig in der Bundesrepublik zu bezeichnen. Für mich ist das Weiterbestehen von Kienbaum eine der bedeutendsten Errungenschaften des deutschen Sports.“

Buntes Programm und Aktion "Deutschland bewegt sich mit Olympiasiegern"

Davon werden sich ganz gewiss am ersten Oktober-Wochenende nicht nur Manfred Stolpe, der Ost-Beauftragte der Bundesregierung und Verkehrsminister, überzeugen, sondern auch mehrere Bundestagsabgeordnete und vor allem viele Athleten und Athletinnen. Die Einladungsliste reicht von A wie Rosi Ackermann, der ersten Zwei-Meter-Hoch-springerin der Welt, bis Z, wie Monika Zerth-Landgraf, der Doppel-Olympiasiegerin von München (400 m und 4 x400 m-Staffel). Doch auch viele aktuelle Olympiasieger, Welt- und Europameister bei diesem Fest werden dabei sein.

Zwischen 14.30 und 21.00 Uhr läuft ein buntes Programm auf der 60 Hektar großen Anlage ab. Vorgesehen sind eine sportliche Mitmach-Aktion („Deutschland bewegt sich mit Olympiasiegern“), Rundgänge über das gesamte Gelände, wobei auch die geheimnis-umwitterte Unterdruckkammer besichtigt werden kann, ein zweimal 20-Minuten- Prominenten-Fußballspiel sowie eine Podiumsdiskussion. Daran werden sich unter anderem die ungekrönte Kanukönigin Birgit Fischer, der Kugelstoß-Olympiasieger Udo Beyer, der einstige Schwimmstar Roland Matthes, die Radsport-Legende Gustav Adolf, „Täve“ Schur, Ex-Fußball-Torwart Jürgen Croy (94 Länderspiele) und die einstige Topsprinterin Marlies Göhr beteiligen, aber auch der Sportwissenschaftler und Achter-Olympiasieger Wolfgang Maenning, der Doping-Experte Dr. Roland Augustin (NADA) sowie der ehemalige BL-Chef Armin Baumert.

„Zweites Zuhause“

Sicherlich werden viele Erinnerungen bei den Älteren wach, doch die heutige Generation hat das Bundesleistungszentrum, das in erster Linie von Leichtathleten, Kanuten, Turnern, Volleyballern, Bogeschützen, Behindertensportlern, aber auch Bobfahrern, Triathleten, Tischtennisspielern und Eisschnellläufern genutzt wird, ebenfalls in ihr Herz geschlossen. Die Speerwurf-Olympiazweite Steffi Nerius spricht von ihrem „zweiten Zuhause“, die Kugelstoßerin Nadine Kleinert behauptet, „ohne Kienbaum hätte ich in Athen keine Silbermedaille gewonnen“, und Sven Ottke, inzwischen zurückgetretener Box-Weltmeister im Supermittelgewicht, meinte einmal während eines Trainingslagers, „hier wird man verwöhnt wie bei Muttern“. Schließlich traf der Volleyball-Präsident Werner von Moltke mit seiner Erklärung den Nagel auf den Kopf, als er feststellte: „Es war in jedem Fall richtig, die Anlage zu erhalten.“

Quelle:

www.dsb.de