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IAAF Halbmarathon-Weltmeisterschaft in Brüssel

Schon zum zweiten Mal ist Belgiens Hauptstadt, nach dem 3. Oktober 1993,

Austragungsort dieser Meisterschaften. Wie schon am 3. Oktober 1993, als ein

31-jähriger Angehöriger der belgischer Armee Weltmeister wurde,

könnte in diesem Jahr auch eine Einheimische den Weltmeistertitel

gewinnen. Damals war es Vincent Rousseau, den Berlinern bekannt als Zweiter des

BERLIN-MARATHON 1995 mit Landesrekord von 2:07:20, (BL: 1500m um 3:36, 5000 m

in 13:10 und 10.000 m in 27:23) siegte 1993 in einem Sprintsieg mit einem

nationalen Rekord von 61:06 und krönte damit seine Läufer-Karriere.

Belgien hat zwei Medaillen Chancen in diesem Jahr. Bei den Männern mit

Mohammed Mourhit, gebürtiger Marokkaner, der zweimal Crosslauf-Weltmeister

wurde und die nationale Rekordhalterin Marleen Renders. Marleen Renders gewann

in diesem Jahr zum zweiten Mal den Paris-Marathon mit nationalem Rekord von

2:23:05, nachdem sie auch im Vorjahr dort erfolgreich war mit 2: 23:43. Den

BERLIN-MARATHON Titel gewann Marleen Renders 1998 in 2:25:22. 1999 wurde sie in

Berlin Zweite, 1996 und 1997 jeweils Dritte. 1997 gewann sie auch den BERLINER

HALBMARATHON in 1:10:37 und 1998 in 1:10:04. Renders läuft auch eine

schnelle 15:19 über 5.000 m und 31:03 über 10.000 m.

64 Nationen beteiligen sich an den Weltmeisterschaften auf den Straßen

in Brüssel. Allerdings fehlen die Titelverteidiger von Bristol 2001 Paula

Radcliffe (GBR), auch Weltmeisterin in Veracruz/MEX 2000 und Haile Gebrselassie

(ETH), Sieger 2001. Beide gaben am 14. April beim Flora London-Marathon

glänzende Vorstellungen. Paula Radcliffe siegte dort in 2:18:56 und Haile

Gebrselassie wurde bei seinem Debut Dritter in 2:06.35. Bei den Frauen starten

Sonia O’Sullivan (GBR) und Tegla Loroupe (KEN), dreifache Halbmarathon

Weltmeisterin von Kosice (SLO), 1997, Uster (SUI) 1998 und Palermo (ITA) 1999.

Susan Chepkemei (KEN), jeweils Zweite bei den letzten beiden Titelkämpfen

und Fünfte in London, sowie Charles Khamati der 10.000 m-Weltmeister sind

als Favoriten der WM in Brüssel anzusehen. Die Keniaten kommen mit Paul

Kosgei, Robert Cheruiyot, Auguste Togom und Peter Chebet, dem jüngeren

Bruder des berühmten Marathonläufers Joseph Chebet. Loroupe und

Chepkemei werden begleitet von Pamela Chepchumba, Ines Chenonge und Linah

Cheruiyot. Die Mannschaft hat allerbeste Aussichten ihren Titel zu verteidigen.

Deutsche Langstreckler/innen werden leider in Brüssel fehlen.

Nichtantreten schützt allerdings auch „nicht

vor-noch-schlechter-werden-als-man-schon-ist“. Die Amerikaner, auch nicht

gerade mit Langstrecklern verwöhnt, kommen mit einer großen

Mannschaft und suchen den Vergleich mit der Weltklasse. Die Devise der

deutschen Läufer sollte deswegen auch lauten: Nicht zuschauen, sondern

mitmachen, sonst kommt man aus dem Tal der Tränen überhaupt nicht

heraus.