Die Favoriten setzten sich durch bei den ersten Vorläufen über die
Mittel- und Langstrecken. Den Anfang machte am ersten Tag der
Hallen-Weltmeisterschaften von Birmingham Haile Gebrselassie. Äthiopiens
Superstar, der sich in diesem Jahr noch einmal vollkommen auf die
Bahn-Langstrecken konzentrieren will, trat in der National Indoor Arena
über 3000 Meter an. Ohne Schwierigkeiten gewann er seinen Vorlauf in
7:51,43 Minuten. Allerdings wirkte Haile Gebrselassie im Endspurt nicht ganz so
locker wie in den vergangenen Jahren. Das wiederum könnte heißen,
dass es am Sonntag beim Finale durchaus spannend werden kann. Die zwei
vermeintlich schärfsten Rivalen für Haile Gebrselassie starteten im
zweiten Vorlauf: Der Kenianer Luke Kipkosgei gewann in 7:47,50 Minuten. Etwas
langsamer ließ es der Spanier Alberto Garcia angehen. In der
Jahresweltbestenliste steht er hinter Gebrselassie auf Platz zwei, am Freitag
lief er locker auf Rang drei und qualifizierte sich damit für das Finale.
Zweiter war in diesem zweiten Vorlauf Abiyote Abate (Äthiopien).
Ohne Hicham El Guerrouj (Marokko) im Rennen wollen die Kenianer über
1500 Meter den Weltmeister stellen. Es dürfte dabei im Finale am heutigen
Sonnabend zu einem spannenden Mini-Länderkampf zwischen Kenia und Spanien
kommen. Bernard Lagat, zuletzt Kenias Nummer eins auf der 1500-m-Strecke gewann
seinen Vorlauf in 3:39,97 Minuten vor dem Spanier Roberto Parra. Während
Driss Maazouzi (Frankreich/3:48,36) den ersten Vorlauf, in dem weder Kenianer
noch Spanier vertreten waren, gewann, siegte Kenias Youngster Cornelius
Chirchir im dritten Vorlauf. Der 19-Jährigre lief 3:41,08 Minuten und
ließ Juan Carlos Higuero (Spanien) hinter sich.
Souverän zeigte sich über 800 Meter Wilson Kipketer. Der für
Dänemark startende Kenianer, 800-m-Weltrekordler in der Halle und im
Freien, gewann seinen Vorlauf in 1:48,47 Minuten. Alles andere als ein
Finalsieg von Kipketer wäre ein Überraschung, zumal Russlands
800-m-Star Yuri Borsakowski einmal mehr auf eine internationale Meisterschaft
verzichtet. Mit Wilfred Bungei und Joseph Muta sind aber auch noch zwei
Kenianer im Rennen. Heute finden die Halbfinals statt.
Über 800 Meter der Frauen zeichnet sich ein großes Finale ab. Im
vergangenen Jahr hatte ausgerechnet in Wien bei der EM Jolanda Ceplak
(Slowenien) der Österreicherin Stephanie Graf das Gold weggeschnappt und
zudem auch noch den Weltrekord gebrochen. Nun wird auch noch Maria Mutola
(Mosambique) mitmischen. Alle drei gewannen am Freitag ihre Vorläufe.
Deutsche Läufer sind bei diesen Weltmeisterschaften gar nicht erst am
Start. Sie verpassten entweder die Qualifikation oder verzichteten aus
unterschiedlichen Gründen auf einen Start.