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Fußball und Laufen – frühere WM-Stars im Portrait (Teil 4): Andreas Brehme

Der ehemalige Fußballprofi Andreas

Brehme hatte einen Moment in seinem Leben, der ihn bis heute begleitet.

Es war der 8. Juli 1990. Im Römer Stadio Olympico standen sich im Finale der

Fußball-Weltmeisterschaft der Titelverteidiger Argentinien und Deutschland

gegenüber. Argentinien spielte mit seinem Chef Diego Maradona ungewohnt passiv.

Es stand bis zur 83. Minute 0:0. Doch dann fiel Rudi Völler im Strafraum der

Argentinier – Strafstoß für Deutschland. Es konnte die Entscheidung werden,

denn es waren nur noch sieben Minuten zu spielen. Im Tor der Argentinier stand

der Elfmeter-Killer Goycochea. Andreas Brehme fackelte nicht lange, schnappte

sich den Ball, legte ihn hin, lief an, schoss ins linke untere Toreck.

Goycochea ahnte die Ecke, aber der Schuss war perfekt platziert. Es stand 1:0

für Deutschland – kurz danach ist Deutschland Weltmeister.

Der Hamburger Andreas Brehme hat in seiner Laufbahn viele Top-Clubs

durchlaufen. Angefangen hat er seine Fußballkarriere in seinem Geburtsort beim HSV

Barmbek-Uhlenhorst, bevor er 1980 zum 1. FC Saarbrücken wechselte. Als Abwehr-

und Mittelfeldspieler ging er kurz darauf zum1. FC Kaiserslautern. Dann hatte

er Stationen beim FC Bayern München, Inter Mailand, Real Saragossa, um dann das

Ende seiner Karriere in Kaiserslautern ausklingen zu lassen. Mit den Bayern

wurde er 1987 Deutscher Meister, 1991 UEFA-Pokalsieger mit Inter Mailand und

mit dem 1. FC Kaiserslautern DFB-Pokalsieger 1996.

86 Länderspiele für Deutschland 

<p">Für die Nationalmannschaft spielte Andreas Brehme zehn Jahre

lang von 1984 bis zum 1994 in 86 Länderspielen. Er erzielte acht Treffer, drei

davon bei WM-Halbfinal- und Finalspielen. Brehme nahm insgesamt an drei

Weltmeisterschaften (1986, 1990 und 1994) teil, mit dem schon erwähnten

Höhepunkt des Weltmeistertitels 1990. Mit seinem verwandelten Elfmeter ist

Andreas Brehme der einzige Spieler, der ein WM-Finale durch einen Strafstoß in

der regulären Spielzeit entschieden hat. Zuvor wurde er bereits Vize-Weltmeister

im Jahr 1986 und zwei Jahre nach dem Weltmeister-Titel wurde er 1992 mit der

deutschen Nationalmannschaft Vize-Europameister.

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Nur mit Ausdauer kann man konzentriert spielen 

<p">Fußball ist mit 200.000 professionellen-

und rund 240 Millionen Amateurspielern die populärste Sportart weltweit.

Besonders bei den Profis kommt einer guten Ausdauer bzw. hohen aeroben

Laufleistungsfähigkeiten eine hohe Bedeutung zu. Je besser ein Spieler

trainiert ist, desto besser wirkt es einer frühen Ermüdung entgegen. Ein

Ausdauertraining sollte im Wesentlichen im aeroben Zustand, also mit möglichst

weniger Laktatbildung, stattfinden. Stürmer zeichnen sich oft durch eine

niedrigere Ausdauer aus als Mittelfeld- oder Abwehrspieler. Bei Abwehrspielern

wie Andy Brehme ist es daher äußerst wichtig, die Ausdauer genügend zu

trainieren, um konzentriert und ohne Ermüdungserscheinungen 90 Minuten lang

spielen zu können. „Ich habe schon früher als Profi gemerkt, wie wichtig gute

Fitness im Fußball ist,“ sagt der 45-Jährige heute. Ein trainierter

und konditionierter Muskel absorbiert mehr Energie, was zu einem geringeren

Verletzungsrisiko führt.

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Vorsorge auch bei den Ballkünstlern pflicht


1998 nahm Andi Brehme Abschied als Fußballprofi. Doch er

blieb dem Fußball auch nach seiner Karriere treu und erwarb im Juni 1999 an der

Sporthochschule Hennef bei einem Sonderlehrgang für besonders verdiente

Nationalspieler die A-Trainerlizenz zusammen mit Jürgen Klinsmann, Andreas

Köpke und Joachim Löw. Seit diesem Jahr sind auch

sportmedizinische Vorsorgeuntersuchungen für die Fußballprofis der ersten und

zweiten Bundesliga Pflicht. Zu dieser Vorsorgeuntersuchung gehört neben einem

allgemeinmedizinischen und orthopädischen Teil auch ein kardiovaskuläres

Screening (Herz und Herzgefäße), das aus einem Ruhe- sowie einem Belastungs-EKG

und einer Echokardiographie besteht. Es ist aber nicht nur für die Profis

wichtig, sich fit zu halten und regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen zu gehen.

„Ich gehe heute mindestens zweimal die Woche eine Dreiviertelstunde laufen“,

sagte Andy Brehme nach einem Allstar-Game in Berlin. Auch wenn der ehemalige Teammanager

vom 1. FC Kaiserslautern heute noch viel unterwegs ist,

versucht er sich „vor allem mit Laufen fit zuhalten“. Es muss ja auch nicht

gleich immer ein Marathon sein. Wie man weiß, ist der Weg das Ziel. Und so

läuft Andy Brehme erstmal, um auf und neben dem Spielfeld fit zu bleiben – der

Marathon hat ja auch noch Zeit.

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Marisa Reich