Der keniasche Weltklasseläufer Felix Limo will beim 31. real,
BERLIN-MARATHON am Sonntag seine eigene Jahresweltbestzeit angreifen.
„Ich kann nicht genau sagen, welche Zeit für mich am Sonntag
möglich sein wird, aber ich möchte meine persönliche Bestzeit
unterbieten“, sagte der 24-Jährige am Freitag im Rahmen einer
Pressekonferenz in Berlin.
Eine neue persönliche Bestleistung wäre automatisch auch eine neue
Jahresweltbestzeit, denn diese stellte Felix Limo selbst beim
Rotterdam-Marathon im April mit 2:06:14 Stunden auf. Sollte es am Sonntag in
Berlin windig sein, wäre das nichts Neues für Felix Limo. In
Rotterdam rannte er im April trotz eines phasenweise starken Gegenwindes zu der
Weltklassezeit.
Dass die Generalprobe für den real,- BERLIN-MARATHON vor zwei Wochen in
Rotterdam nicht wie gewünscht lief, ist aus der Sicht des Kenianers kein
Problem. „Ich bekam nach 5 Kilometern einen steifen Rücken und
musste deswegen das Tempo reduzieren. Nach einer Massage war es wieder in
Ordnung“, erklärte Felix Limo, der in Rotterdam in 63:09 Minuten
Fünfter wurde.
Limo hat sich, abgesehen von dem kurzen Abstecher nach Rotterdam, in Kenia
im Höhentraining auf den real,- BERLIN-MARATHON vorbereitet. Es wird erst
sein dritter Marathonlauf. Vor einem Jahr erzielte er bereits bei seinem
Debüt eine Weltklassezeit von 2:06:42. Damit wurde er Zweiter in
Amsterdam.
Warum er sich nun den real,- BERLIN-MARATHON ausgesucht hat? „So viele
Topläufer sind hier in Berlin schon persönliche Bestzeiten gelaufen
– warum nicht auch ich“, erklärte Felix Limo.
In Kaptaget in Kenia läuft Felix Limo in einer Trainingsgruppe des
holländischen Managers Jos Hermens. Unter seinen Trainern ist ein
früherer Weltklasseläufer: Patrick Sang (3000 m Hindernis). Der
zweite Coach ist Joseph Chelimo.
In Rotterdam hat Felix Limo am 4. April einen legendären Streckenrekord
gebrochen. 16 Jahre alt war die Marke, die Belayneh Dinsamo 1988 aufgestellt
hatte. Der Äthiopier war damals einen famosen Weltrekord von 2:06:50
Stunden gelaufen.
Vor drei Jahren hatte der Kenianer Josephat Kiprono diese Marke in Rotterdam
eingestellt. Nun kam Felix Limo. Trotz eines phasenweise starken Gegenwindes
lief der inzwischen 24-Jährige nun 2:06:14 Stunden und hält damit
weiterhin die Jahresweltbestzeit.
Als 17-Jähriger kam Felix Limo einst in Kenia in ein Trainingscamp von
Jos Hermens. Noch heute ist der Holländer sein Manager. 1999 kam Limo zum
ersten Mal nach Europa und lief zunächst Bahn-Langstrecken sowie
kürzere Straßenrennen. Über 10.000 m erreichte er ein Jahr
später in Brüssel 27:04,54 Minuten. 2001 gelang ihm sein bis dahin
größter Erfolg im Straßenlauf. Über 15 km stellte er in
Nijmegen (Holland) den heute noch gültigen Weltrekord von 41:29 Minuten
auf und besiegte dabei sogar Haile Gebrselassie. 2002 lief er sein
Halbmarathon-Debüt in Lissabon (61:15 Minuten), litt in dieser Saison
jedoch unter einem Virus.
In Amsterdam gelang ihm dann im Herbst 2003 ein erstklassiges
Marathon-Debüt, und sein Lauf in Rotterdam zeigte, dass noch mehr
möglich ist. „Bei idealen Witterungsbedingungen hätte ich den
Weltrekord brechen können“, sagte Felix Limo. Auch Jos Hermens traut
ihm im Marathon noch einiges zu. Da Limo nicht für Olympia nominiert
wurde, konzentrierte er sich auf den real,- BERLIN-MARATHON.