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Favoritinnen Elva Dryer und Deena Kastor patzen bei US-WM-Trials in Kalifornien

Abdi Abdirahman ist der Sieger der 10.000 Meter bei den

US-Meisterschaften, die zugleich die Ausscheidungen für die

Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Helsinki im August sind. Der

Amerikaner lief in Carson (Kalifornien) 28:10,38 Minuten. Mit Meb

Keflezighi (28:10,57) und Matthew Downin sicherte er sich das WM-Ticket

für Helsinki über diese Distanz.


Meb Keflezighi und Abdi Abdirahman führten das Feld fast das gesamte

Rennen an und entschieden erst im Schlusssprint, wer der Sieger war.

„Ich wollte das Rennen unbedingt gewinnen und in der letzten Runde

hatte ich eine gute Position. Das Rennen hat sich erst auf den letzten

10 Metern entschieden. Ich werde mich jetzt auf Helsinki vorbereiten“,

sagte der Sieger nach dem Rennen. Aber auch Meb Keflezighi war

zufrieden, war es doch sein erstes Rennen auf der Bahn seit den

US-Meisterschaften im letzten Jahr. „Ich habe mich gut gefühlt, aber es

hat halt nicht gereicht. Abdi und ich sind gute Freunde und das bleibt

auch so.“ Matthew Downin kam mit 28:34.65 fast 25 Sekunden nach den

ersten beiden ins Ziel und konnte so auf den Zug nach Helsinki

aufspringen.


Über die 5000 m der Frauen setzte sich Shalane Flanagan in 15:10.96

Minuten vor Lauren Fleshman und Amy Rudolph durch. Flanagan führte das

gesamte Rennen hindurch und konnte sich Runde für Runde von ihren

Kontrahentinnen absetzen bis sie schließlich die letzten drei Runden

einen Vorsprung von über 50 Metern hatte. Lauren Fleshman und Amy

Rudolph haben sich, nachdem Flanagan nicht mehr einzuholen war,

zusammengeschlossen und sind nach 15:16.80 beziehungsweise 15:18.92 ins

Ziel gekommen und damit ebenfalls im US-Team für Helsinki.


Bittere Enttäuschung


Eine bittere Enttäuschung gab es für eine der Mitfavoritinnen. Shayne

Culpepper sah das gesamte Rennen über schwerfällig aus und musste schon

früh abreißen lassen. Mit über vier Sekunden Rückstand konnte sie nach

einem starken Schlusssprint über die letzten 150 Meter nur den

undankbaren vierten Platz belegen. Damit sind ihre Hoffungen auf die

Weltmeisterschaft in Helsinki beendet.


Schnellste Zeit in diesem Jahr


In einem spannenden Finale über 5000 m gewann Tim Broe in schnellen

13:12,76 Minuten. Dies ist die schnellste Zeit, die in diesem Jahr

weltweit gelaufen wurde. „Ich habe mich gut gefühlt und war das erste

mal seit 2001 richtig vorbereitet“, sagte ein glücklicher Tim Broe nach

dem Rennen. Er führte zusammen mit Ian Dobson und Ryan Hall das gesamte

Rennen über. Die drei wechselten immer wieder die Führungsposition. Das

Feld zog sich schon nach vier Runden auseinander und machte so eine

Aufholjagd fast unmöglich. In der letzten Runde zog Broe an und Dobson

und Hall hatten zu kämpfen, um dran zu bleiben. Auf der Zielgeraden

liefen sie heran. Am Ende wurde Dobson Zweiter in 13:15,33 und Ryan

Hall Dritter in 13:16,03.


Es kam alles anders


Ein ebenfalls spannendes Rennen zwischen der Olympia-Dritten im

Marathon von Athen, Deena Kastor, und Elva Dryer, die erst kürzlich

eine neue Bestleistung über die 10.000 Meter aufstellen konnte, wurde

über die 10.000 m erwartet. Doch es kam alles anders. Der Start war um

fast eine

Stunde verspätet und statt um 21.00 Uhr starteten die Frauen um 22.00

Uhr. Es bildete sich vom Start weg eine siebenköpfige Spitzengruppe.

Dieser Gruppe gehörten auch noch Deena Kastor und Elva Dryer an. Katie

McGregor setzte sich schnell an die Spitze und machte es den anderen

oft schwer hinterherzukommen. Elva Dryer musste schon nach den ersten

acht Runden abreißen lassen. „Ich hatte Magenprobleme und die

Verzögerung hat es nicht gerade besser gemacht. Ich habe gehofft es das

Rennen über zu vergessen und den Weg zur WM zu schaffen. Aber es ist

nicht so schlimm, jetzt kann ich mich voll und ganz auf den

Chicago-Marathon konzentrieren“, sagte Dryer nach dem Rennen.


Fußprobleme


Deena Kastor, die schon vor dem Rennen mit Fußproblemen zu kämpfen

hatte, konnte ebenfalls nicht an den drei führenden dranbleiben. Sie

riss sich zusammen, konnte sich aber nur den undankbaren vierten Platz

erkämpfen. „Mein Fuß tat wirklich weh, aber vor dem Rennen war ich

wirklich  optimistisch gestimmt. Ich werde mich nun auf

Straßenläufe konzentrieren“, sagte eine gefasste Deena Kstor nach dem

Rennen. Das Rennen gewann Katie McGregor in 31:33,82. In dem starken

Feld konnte sie sich vor Blake Russel (31:35,25) und Jennifer Rhines

(31:37,20) durchsetzen. „Das Rennen hat mir Spaß gemacht. Es war ein

tolles Feld und ich wusste, dass es hart werden würde wenn ich nicht

von Anfang an Druck gemacht hätte. Ich konnte an das Rennen trotzdem

relativ locker rangehen, da ich die geforderte Norm schon hatte“, sagte

eine sehr glückliche Katie

McGregor.                           


Marisa Reich