Am 6.02.2004 wurde Siegfried Eifrig, der seit 74 Jahren Mitglied (ab 1.1.1930)
bei den Leichtathleten des SCC ist, 94 Jahre alt. Der ehem. Direktor der
Berliner Sparkasse war beim SCC nicht nur jahrzehntelang als Läufer aktiv,
sondern auch lange beim BERLIN-MARATHON tätig.
Sein größtes und eindrucksvollstes Erlebnis war sein Lauf als
Fackelstaffelläufer der Olympischen Spiele 1936 in Berlin. Er trug als
Letzter die Fackel der über 3.000 km langen Strecke von Olympia nach
Berlin, übernahm auf der Straße „Unter den Linden“ (an
der Sowjetischen Botschaft) die Fackel und trug sie, begleitet von einem Konvoi
von SCC-Läufern, und entzündete den Altar im Lustgarten und vor dem
Berliner Schloß.
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Diese berühmte Fackel durfte jeder Läufer behalten und ist noch
immer als eine "Reliquie" in seinem Besitz. Siegfried Eifrigs
läuferischen Bestzeiten waren 11.0 sec über 100 m und 49.8 sec
über 400 m. 1935 wurde er Berliner- und Brandenburgischer Meister in der 4
x 400 m Staffel in 3:25,4 min, nachdem er - wie damals üblich - mit Spikes
die Startlöcher in die Laufbahn gekratzt hatte.
Mit dem legendären späteren Trainer Bertl Sumser lief er 1947
erfolgreich die 4 x 100 m Staffel für den SCC. 40 mal lief bei der
Potsdam-Berlin Staffel mit, u.a. wechselte er als 4. Läufer auf der
berühmten "Brücke der Einheit" bei Potsdam.
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8 Jahre lang, in seiner besten Zeit als Athlet, war er Soldat und dann
Gefangener in Ägypten am Großen Bittersee. Dort organisierte er bei
den Engländern Fußballturniere und Leichtathletik-Wettkämpfe,
machte selber mit und gewann häufig.
Nach dem Krieg gehörte er zu denen, die den SCC wieder aus der Taufe
hoben, nationale Sportfeste organisierte und stellvertretender Vorsitzender der
Leichtathletikabteilung war.
5 Kinder, 8 Enkelkinder und 7 Urenkelkinder sorgen dafür, daß
Siegfried Eifrig immer noch 2 mal wöchentlich läuft, bzw. walkt und
sich gesund erhält.
Am Mittwoch beim Olympischen Fackellauf in Berlin wird er am
Olympiastadion wieder dabei sein.
32 Jahre nach den Sommerspielen von München 1972 und 68 Jahre
nach Berlin 1936 kehrt das olympische Feuer an die deutschen Schauplätze
zurück.
125 Läufer werden am heutigen Dienstag (29.06.2004) in der bayerischen
Metropole München und am Mittwoch in der deutschen Hauptstadt die Fackel
tragen.
Die ARD berichtet an beiden Tagen im Rahmen der `Sportschau live´ aus
Wimbledon über Lauf und Rahmenprogramm; auch das ARD-Mittagsmagazin ist
jeweils live dabei. Bayerischer Rundfunk und der RBB berichten in ihren
Regionalprogrammen.
Den Anfang macht in München um 12.30 Uhr Langstreckenläufer
Günther Zahn, der 1972 das Feuer in München entzündet hatte.
Nach einer 48 km langen Reise soll es gegen 19.30 Uhr am Marienplatz
eintreffen, wo ein großes Fest ansteht.
132 Läufer durch Berlin
Einen Tag später reist die Fackel nach Berlin, wo anlässlich der
Spiele 1936 der Fackellauf von Olympia zum Austragungsort der Spiele Premiere
gefeiert hatte.
Der frühere Turn-Weltmeister Eberhard Gienger, heute Mitglied des
Bundestages (CDU), wird mit dem Fallschirm abspringen, im Stadion landen und
dort das Feuer übernehmen. 132 Läufer werden die Fackel dann durch
Berlin tragen.
Startläuferin wird Kathrin Boron, die erfolgreichste Ruderin der Welt
sein.
Schlussläufer vor dem Abschluss-Fest am Brandenburger Tor ist Thomas Bach,
Fecht- Olympiasieger 1976 und deutscher Vizepräsident des Internationalen
Olympischen Komitees (IOC).
Jeder Läufer darf die Fackel rund 400 Meter tragen. In München
dabei sein werden unter anderem die Eiskunstläufer Kati Winkler und Rene
Lohse, die Alpin-Größen Rosi Mittermaier und Christian Neureuther,
der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees (NOK), Klaus Steinbach,
sowie sein Vorgänger Walther Tröger, IOC-Mitglied und
NOK-Ehrenpräsident.
In Berlin laufen neben vielen anderen Henry Maske(Boxen), Claudia Pechstein
(Eisschnelllauf), Katarina Witt (Eiskunstlauf), Christian Schenk (Zehnkampf)
und Paralympics-Siegerin Marianne Buggenhagen (Leichtathletik).
Bundesinnenminister Otto Schily, der Regierende Bürgermeister Klaus
Wowereit und Manfred von Richthofen, Präsident des Deutschen Sportbundes
(DSB), werden ebenfalls die Fackel tragen.
Claudia Pechstein wird gegen 13.30 Uhr am Bundeskanzleramt übernehmen,
Henry Maske wartet am Alexanderplatz (etwa 14.30Uhr ) und Katarina Witt am
Potsdamer Platz (gegen 18.45 Uhr).
Die Laufszene ist mit Horst Milde und Bernd Hübner
vertreten
Auch „richtige“ Läufer sind beim Fackellauf vertreten - aus
der Berliner Lauf- und Leichtathletikszene übernehmen Horst Milde (real,-
BERLIN-MARATHON) gegen 13.40 Uhr in Alt-Moabit bis zur Invalidenstraße
und Bernd Hübner (real,- BERLIN-MARATHON) gegen 17.30 Uhr in der
Badenschen Straße, von Babelsberger Straße bis zur
Landhaustraße die Fackel. Aber auch die „kürzeren“
Strecken sind mit Claudia Marx (400m) und Mike Fenner (110 m Hürden)
vertreten.
Jeder Fackelläufer wird begleitet von einem zweiten Läufer und
sechs Motorrädern. Vorneweg fährt eine Polizeieskorte, die den
Verkehr regelt. Die Veranstalter rechnen damit, dass sich das Olympische Feuer
mit 7,5 km Kilometern pro Stunde durch die Stadt bewegt, d.h. jeder Läufer
muß die 100 m in 45 Sekunden zurücklegen.
Das olympische Feuer befindet sich seit drei Monaten auf seiner
Reise rund um die Welt. Am 23. März wurde es im Hain des antiken
Olympia entzündet, am 13. August wird es im Olympiastadion von Athen zur
Eröffnung der XXVIII. Spiele ankommen.
Es hat dann Station in allen 33 Städten gemacht, in denen bisher
Olympische Sommerspiele stattfanden.