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Eindrucksvoller Kawaguchi-Marathon am Fuße des Mount Fuji

Der mittlerweile 15-jährigen Tradition folgend, reiste auch im vergangenen Jahr wieder eine Delegation von SCC-RUNNING nach Japan zum Lake Kawaguchi Nikkan Sports-Marathon am 26. November.  Eingeladen hatte hierzu mit Nikkan-Sports der Herausgeber der größten japanischen Sportzeitung; dieser ist gleichzeitig Namensgeber des mit cirka 10.000 Teilnehmern derzeit größten japanischen Volksmarathons. Die diesjährige Delegation setzte sich zusammen aus Siegfried Menzel, der seit vielen Jahren für die exakte Vermessung der BERLIN-MARATHON-Strecke verantwortlich ist, seiner Frau Ingrid Menzel sowie Ingo Ortel, der zu den stärksten Läufern des SCC Berlin zählt.

Bereits bei unserer Ankunft in Japan am Flughafen Narita bekommen wir einen Eindruck von der viel gerühmten japanischen Höflichkeit, als wir von einer Hostess in Empfang genommen werden, die uns solange nicht aus den Augen lässt, bis wir den Bus in Richtung des Tokio Washington Hotels besteigen. Hier werden wir bereits von Susan erwartet, die schon seit vielen Jahren als Hostess für die Betreuung nicht nur der deutschen Delegation zuständig ist und ohne deren Hilfe wir in dem fremden Land vermutlich ziemlich verloren gewesen wären. Nach einem kurzen Spaziergang, der unseren vom langen Flug steif gewordenen Knochen gut bekommt, lernen wir am Abend die vierköpfige australische Delegation kennen.

Am folgenden Tag fahren wir bereits weiter in Richtung Kawaguchi. Während der Busfahrt bekommen wir nicht nur einen Eindruck von der enormen Ausdehnung Tokios, sondern auch von der Schönheit der umgebenden Landschaft mit sanften in herbstliche Farben gehüllten Hügelketten. In Kawaguchi angekommen, fahren wir gleich weiter auf die Laufstrecke, die in zwei flachen Runden um den am Fuß des Mount Fuji (3.776 m) gelegenen Sees führt. Zum abendlichen Dinner werden wir ins Pasta Verde (grüne Nudel) eingeladen. Hier lernen wir einige Mitarbeiter von Nikkan Sports und auch die Delegation aus Hongkong kennen.

Am 25.11. begeben wir uns frühzeitig zur Startnummernausgabe im späteren Start- und Zielbereich des Marathons, um unseren Stand mit mitgebrachtem Infomaterial auszustatten und fleißig für den BERLIN-MARATHON zu werben. Die Herbstsonne versüßt uns hierbei die kalten Temperaturen, denn vom See her weht eine eisige Briese. Doch der einmalige Blick auf den sonnigen Mount Fuji lässt einen selbst den Jetlag und den damit verbundenen Schlafmangel vergessen. Am Abend findet dann die „Receptions-Party“ statt, bei der neben zahlreichen japanischen Show- und Sportgrößen auch die eingeladenen ausländischen Delegationen offiziell von Nikkan-Sports begrüßt werden. Jedes Team hält eine kurze Dankesrede (natürlich in Englisch – Susan übersetzt ins Japanische). Trotz leichtem Lampenfieber meistert Siegfried die Ansprache ganz hervorragend.

Es ist der Tag des Wettkampfes, der 26. November. Der Wecker klingelt um 5:08 Uhr. Die Betreuer frühstücken und fahren dann zum Startbereich, um den Infostand wieder zu aktivieren. Er soll später auch als Erholungsraum für die Läufer dienen, die den Weg zum Startbereich gleich als Einlaufstrecke nutzen. Ein Petroleumofen sorgt für die notwendige Wärme: Die Temperatur gegen 7:30 beträgt 0°C. Nachdem die Läufer eingetroffen sind und den Betreuern ihre Getränke übergeben haben, gehen wir zum Start. Nach Ende der langen Begrüßungszeremonie fällt um 7:45 der Startschuss. Neben dem Hauptlauf über die Marathondistanz können hier auch die Strecken 11 km (Fun-Run) und 27 km (eine Runde um den See) absolviert werden. Unser Verpflegungspunkt ist bei 11 bzw. 26 km. Nach der letzten Versorgung und Anfeuerung der Läufer gehen wir zum Ziel, um auf „unsere“ Läufer zu warten.

Ingo belegt trotz Schlafmangels und einer sich bereits anbahnenden Erkältung nach 2:47 Stunden einen guten 44. Platz. Um 11:30 Uhr beginnt die Siegerehrung der Männer, bei welcher der Gewinner des Marathonrennens als Preis neben einem Präsent auch eine Einladung zum BERLIN-MARATHON überreicht bekommt. Diese Aufgabe fällt wiederum Siegfried als Vertreter der Berliner Delegation zu. Bedauerlicherweise konnte der Siegerin des Frauenrennens diese nicht übergeben werden, da sie über dem von Nikkan-Sports gesetzten Zeitlimit gelaufen ist. Zeit zur Regeneration bleibt nicht, denn bereits am Nachmittag fahren wir wieder zurück nach Tokio. Nach einem Dinner im typisch japanischen Restaurant Shabu-Shabu fallen wir erschöpft ins Bett. Am 27.11.2006 machen wir eine Stadtbesichtigung unter Führung von Susan inklusive Teezeremonie und obligatorischem Besuch einer Sushi-Bar. Am Abend folgt dann das gesellschaftliche Highlight mit toller Live-Musik und anschließendem Besuch einer Karaokebar.

Nach einer weiteren kurzen Nacht folgt am 28.11.2006 der lange Heimflug, der dank Zeitversetzung allerdings nur etwas mehr als 7 Stunden dauert (real 15 Stunden). Um 18:20 Uhr haben wir wieder Berliner Boden unter den Füßen. Sieben unvergessliche Tage mit wunderschönen Erlebnissen gehen hiermit leider zu Ende.