Newsarchiv

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Ein historischer Akt der deutschen Sportgeschichte: Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB) in Frankfurt gegründet

Das Nationale Olympische Komitee für Deutschland (NOK) und der Deutsche Sportbund (DSB) sind Geschichte. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) ist am 20. Mai 2006 feierlich in der Frankfurter Paulskirche gegründet worden. Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel gab der neuen und größten „Bürgervereinigung“ in Deutschland höchst persönlich perspektivische Worte für eine konstruktive Zusammenarbeit auf den Weg. Zahlreiche prominente Politiker (darunter der für den Sport zuständige Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble, Hessens Ministerpräsident Roland Koch und Alt-Bundespräsident Dr. Richard von Weizsäcker) gaben sich in Frankfurt die Ehre, ganz abgesehen vom „kaiserlichen“ Beistand durch Franz Beckenbauer und von zahlreichen anderen bekannten (Ex-) Sportlerinnen und Sportlern von Heike Drechsler über Georg Hackl bis Rosi Mittermaier, die die von Ex-Eisschnellläuferin Franziska Schenk moderierte rund zweistündige Zeremonie “vor Ort“ zusammen mit den 400 Delegierten aus den angeschlossenen Sportverbänden verfolgten, die „live“ von ZDF übertragen wurde.

Der erste DOSB-Präsident Dr. Thomas Bach, gleichfalls IOC-Vizepräsident, skizzierte in seiner rund 30-minütigen Rede und in Anwesenehit von IOC-Präsident Dr. Jacques Rogge (Belgien) die zahlreichen Herausforderungen des Sports bzw. seines neuen Verbandes, die er nun zusammen mit dem vorher gewählten Präsidium „anpacken“ will: Dabei spielen die demografischen Entwicklungen (mehr alte Menschen, weniger junge) in unserer Gesellschaft ein wichtige Rolle mit Auswirkungen auf den Sport bzw. seine Ziele und Angebote, sei es bei der Talentfindung, sei es für den Seniorensport, sei es bei der Integration etc. … weitere Stichworte waren in seiner mit viel Beifall bedachten Ansprache: Null-Toleranz beim Kampf gegen Doping und Korruption sowie die Aufnahme des Sports in das Grundgesetz.  

Bach will sich im Übrigen als Präsident für alle 27 Mio. Mitglieder in den rund 90.000 Sportvereinen im Lande verstanden wissen. Durch die seit längerem angestrebte, aber doch schwierige Fusion von NOK und DSB wurde nun das zusammengeführt, was zusammen gehört … und wenn dieser Vergleich gestattet ist: In welcher anderen Sportform als bei Laufveranstaltungen passiert diese Art von „Fusion“ immer wieder neu, wenn Spitzenathleten und Freizeitsportler, junge und ältere Männer und Frauen zusammen „vereint“ in einem Rennen antreten, um sich ganz und gar einer gemeinsamen Sache zu widmen …auch wenn später sie zu völlig unterschiedlichen Zeiten das Ziel erreichen.

Der scheidende DSB-Präsident Manfred von Richthofen wurde in Frankfurt zum ersten DOSB-Ehrenpäsidenten gewählt und nach seiner Abschiedsrede mit Standingovations gefeiert. Seine gewichtige Stimme wird man vermutlich auch in Zukunft hier und da noch hören, wenn es aus seiner Sicht notwendig ist … der Berliner bleibt in unterschiedlichen Funktionen auch dem Sport weiterhin verbunden – nicht zuletzt durch seine (ehrenamtliche) Mitgliedschaft im Aufsichtsrat bei SCC-RUNNING, dem größten vereinsbasierten Laufveranstalter in Deutschland.

Das NOK und der DSB haben ihre Geschichte geschrieben. Die Geschichte des DOSB gilt es nun seit dem denkwürdigen Gründungstag von Frankfurt neu zu schreiben … und im Grunde können wir als Sporttreibende ein Stück weit diese Geschichte selbst mitschreiben und mit unserem eigenen Tun dafür sorgen, dass es eine erfolgreiche wird …

Dr. Detlef Kuhlmann, der Autor und langjähriger ehrenamtlicher Ressortleiter Kultur beim real,- BERLIN-MARATHON; im Hauptberuf Professor für Sportpädagogik und Geschäftsführender Direktor des Instituts für Sportwissenschaft an der Universität Hannover, gehörte zu den persönlich geladenen Gästen beim Festakt zur Gründung des DOSB in der Paulskirche in Frankfurt.

Mehr zur Gründung des DOSB auch im Internet unter: www.dsb.de und www.nok.de