Nicht nur zu einer großen Läuferattraktion, sondern auch zu einer
Touristenattraktion für die Hauptstadt entwickelt sich der traditionelle
nächtliche Lauf auf dem Kurfürstendamm. Bei der 12. Bewag Berliner
City-Nacht auf dem Kurfürstendamm von SCC-RUNNING am Sonnabend beteiligte
sich, trotz der lang andauernden Hitzewelle die neue Rekordzahl von 7.094
Läufern (5.584 10 km Läufer, 777 Läufer über 5,2 km und 733
Inline-Skater) aus 42 Nationen. Es gab am Tage selbst noch viele Nachmeldungen
auf der Tauentzienstraße, aber wegen der Witterung sind auch viele der
gemeldeten Teilnehmer erst gar nicht angetreten. 50.000 klatschende und
motivierende Zuschauer auf den Straßen erzeugten eine derartige Stimmung,
daß selbst der jetzt vierfache Sieger Carsten Eich “eine
Gänsehaut bekam, weil die Stimmung so mitreißend war“!
Die neue Streckenführung mit der Einbindung einer Runde über die
Kantstraße, wobei Überrundungen sich fast ausschlossen, führte
zu einer enormen Tempoverschärfung bei den Inline-Skatern, die bei den
Männern mit einem neuen Streckenrekord glänzten.
Bei den Frauen siegte Tina Strüver vor Franziska Neuling und Maritje
Sell (alle 18:12). Bei den Männern gewann Markus Pape vor Toni Deubner
(beide in 15:34) vor Pawel Surowiak (POL) in 15:36. Hier fuhr der Sieger genau
30 Sekunden schneller als der bisherige Streckenrekord, das ist ein
Stundenmittel von 38,54 km/h!
Der Berliner Polizei sei gedankt dafür, daß sie die Genehmigung
für die Nutzung der Droysen-, Kant- und Joachimstaler Straße
genehmigte und auch mit schnellen Motorrädern und Funkwagen das schnelle
Feld der Skater absicherte.
Während die Inline-Skater mit Start um 19.30 Uhr noch ein wenig von der
untergehenden Sonne abbekamen, begann um 20.30 Uhr beim Start die
Dämmerung, allerdings staute sich noch die Hitze auf den Straßen.
Rene Hiepen, der Sprecher der Veranstaltung, stellte kurz vor dem Hauptstart
das Vorstandsmitglied des Titel-Sponsors Bewag Herbert Strobel vor, der die
Aktivitäten der Bewag im Berliner Sport, aber insbesondere im Laufsport,
hervorhob. Florian Schwarthoff, Meeting-Direktor des ISTAF, fuhr im schicken
Cabriolet vor und startete zusammen mit Herbert Strobel das große Feld
der 10 Kilometer Läufer, vorher redete Medical Director Dr. Willi Heepe
allen Teilnehmern ins Gewissen, sich an diesem Laufabend nicht körperlich
zu überanstrengen und die Duschmöglichkeiten auf der Strecke zur
Erfrischung zu nutzen.
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Es fiel auch auf, daß viele der Teilnehmer völlig falsch
gekleidet waren: Lauf-Kleidung mit langen Ärmeln und hochgeschlossen und
manchmal mit langen Hosen, das ist mehr als unvernünftig.
Carsten Eich (Braunschweig), der schon 3-mal den Lauf auf dem
Kurfürstendamm gewann, schien am Anfang von den knapp 26 – 28 Grad
unbeeindruckt. Er durchlief die 5 km Marke auf der Kantstraße in
beieindruckenden14:16. Danach ließ er es ruhiger angehen, da er auch
seine Gegner Tanui (KEN) und Hedrit (Fürth) weit hinter sich ließ.
Eich will sich jetzt in Köln beim Marathon für Athen qualifizieren.
Er gewann den Lauf in 29:20 in der fünftbesten Zeit (sein Streckenrekord
ist 28:38 von 1999) vor James Tanui in 30:05 und Embaye Hedrit in 30:58. Bester
Berliner war Lennart Sponar (BSV 1892) als Fünfter in 31:06 vor Jirka
Arndt (Potsdam) in 31:16.
Der Senator für Bauwesen Peter Strieder lief gute 56:32 und Berlins
Vize-Polizeichef Gerd Neubeck war mit 1:01:20 im Ziel, sein Sohn Martin legte
49:41 vor.
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Kathrin Weßel (SCC Berlin) als Lokalmatadorin an den Start gegangen,
im Vorjahr war sie Zweite in 34:02, 2001 gewann sie in 32:41, in diesem Jahr
siegte sie in 34:43 überlegen vor Nicole Güldemeister (Potsdam) 36:00
und Tatjana Grigoriewa (RUS) in 37:19.
Uta Pippig, als dreifache Siegerin des BERLIN-MARATHON, ging erkrankt an der
Start und joggte locker in 46:32 ins Ziel.
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Die 43 Hilfeleistungen des DRK (davon 4 Krankentransporte, die aber alle
nicht lebensgefährlich waren) waren angesichts der Temperaturen
ungewöhnlich wenig, so daß Veranstaltungsleiter Horst Milde ein
positives Fazit ziehen konnte: “Alle Teilnehmer verhielten sich den
Temperaturen angepaßt sehr vernünftig, liefen vorsichtiger und
genossen dann wohl mehr das Ambiente eines ungewöhnliches Laufes in der
Innenstadt“!
Kritischerweise muß eingeräumt werden, daß man noch mehr
Möglichkeiten zum Trinken hätte anbieten müssen und der
Verpflegungspunkt an der neuen Stelle nach der Kreuzung an der Joachimstaler
Straße für die Teilnehmer sehr ungünstig platziert war.
Wasserduschen während des Laufes an der Strecke vom THW, DRK und der
Freiwilligen Feuerwehr hat man auch nicht alle Tage und auch nicht die
heißen Rhythmen der Sambakapellen und die gute Stimmung in den vielen
Vorgärten und der Terrassen der Cafés und Restaurants am
Kurfürstendamm. Die Siegerehrung auf der Bühne auf dem
Breitscheidplatz an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche, schon mit einem
langen Vor-Programm, lockte viele Zuschauer und Touristen an.
Bei der Siegerehrung überreichten Bewag Vorstandsmitglied Herbert
Strobel Armbanduhren für Sieger und Plazierten und für Campina
überreichte Geva Johänntgen große volle Körbe mit
Produkten des Hauses. Ebenso gab es Gutscheine von smart.
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Die Party auf dem Breitscheidplatz und in den Vorgärten der
Gaststätten in den Nebenstraßen dauerte dann in der angenehmen
Stimmung wohl noch sehr lange.
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Die Ergebnisse unter: www.berlin-marathon.com/ergebnisse/run/city03
Fotoalbum unter http://www.berlin-marathon.com/interaktiv/foto/dir/2003city/s/1