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Deutsches Cross-Cup-Finale in Neuss:

„Es ist schon frustrierend, wenn man viele Wochen Arbeit in eine

Veranstaltung investiert, letztlich nur 600 Voranmeldungen zusammen kommen und

dann noch so ein Wetter am Renntag hat!“ zeigte sich Mitorganisator

Volker Koch ziemlich angeschlagen bei der neunten Auflage der ASICS

Cross-Challenge mit dem Finale im Deutschen Cross-Cup 2002 auf der Neusser

Galopprennbahn. Doch das abschließende Langstreckenrennen mit einem

packenden Endspurt zwischen dem Kenianer Wilson Chemweno und 10 000

m-Vize-Europameister Dieter Baumann sollte letztlich über viele kleine

Enttäuschungen bei der Neusser Cross-Veranstaltergemeinschaft

hinwegtrösten, sodass Gesamtleiter Willi Esser bei seinem Fazit von

„der besten Challenge“ sprechen konnte, die bislang auf der

Galopprennbahn stattgefunden habe.

In der Tat, das über die 10 000 m-Distanz führende

Männerrennen entschädigte für so manche Enttäuschung im

Vorfeld. Aus einer großen Spitzengruppe hatten sich letztlich die beiden

Kenianer Wilson Chemweno und Hosea Kipkurgat Kogo mit dem einsatzfreudigen

Dieter Baumann absetzen können, die letztlich beim Versuch eine frühe

Entscheidung herbeizuführen, tief in die Trickkiste des Langstreckenlaufes

griffen. Immer wieder war es dabei der Tübinger, der auf dem gut

belaufbaren Wiesenparcours auf das Tempo drückte, aber eines nicht gelang,

nämlich den beim Herborner Adventslauf hauchdünn unterlegenen

Chemweno abzuschütteln. „Der tiefe Sand auf der Zielgeraden ist

nicht gut für mich als Roller, deshalb musste ich versuchen, unterwegs die

Entscheidung herbeizuführen!“ Als dies nicht gelang, konnte der

Sieger eigentlich nur Chemweno heißen, doch Dieter Baumann gab selbst im

harten Finish im Sandgeläuf klein bei, unterlag aber letztlich doch um

wenige Meter. „Das Rennen ist ok. Für mich war dies einfach ein

gutes Training!“ zeigte Dieter Baumann keine Spur von Enttäuschung,

schließlich war Chemweno mit bester Empfehlung und den Siegen in Gent,

Dour, Darmstadt, Tilburg und Köln nach Neuss angereist. „Ich wollte

heute Revanche“, gestand der Kenianer, „nächste Woche geht es

zum IAAF-Cross nach Brüssel, das wird deutlich schwerer!“

Im stark besetzten Verfolgerfeld präsentierte sich der nach einer

Bänderdehnung bestens präparierte Sebastian Hallmann zum

Saisonauftakt in guter Form und kam hinter Chemweno, Baumann und Kogo vor

gleich sechs weiteren Kenianern auf Rang vier ein. Für die stark

vertretene deutsche Langstreckengarde blieben somit nur zweistellige

Platzierungen: Michael Wolf wehrte im knappen Zieleinlauf auf Rang elf Damian

Kallabis ab, der mit 55 Punkten überlegen vor dem erneut gut mithaltenden

Dominik Burkhardt (38) Sieger im Deutschen Cross-Cup wurde.

Bei den Frauen hatte die Cross-Weltmeisterin Edith Masai ganz im Gegensatz

zum Vorjahr keinen Stress mit dem Start, war pünktlich mit dem Startschuss

im Rennen und gewann nach Belieben vor ihrer erstmals in Deutschland laufenden

Landsfrau Josephine Wanjiku sowie der Darmstadt-Siegerin Susan Kurui. Susanne

Ritter war als Vierte einmal mehr beste deutsche Starterin („Es

läuft noch nicht wieder 100%ig, aber ich wollte hier vor allem beweisen,

dass ich zu Recht für die Cross-EM nominiert wurde!“) vor der

erfrischend kampfstarken Melanie Klein-Arndt. Eingreifen konnte jedoch keine

der beiden in die Entscheidung im Deutschen Cross-Cup, diesen holte sich im

Verbund mit der Wertung in der Klasse der Juniorinnen die junge Marpingerin

Michaela Schedler.

Ohne sichtlichen Verschleiß setzte sich im fünften Rennen in

Folge bei der männlichen Jugend der Krefelder Christoph Lohse als

A-Jugend-Sieger in Neuss durch und präsentierte stolz den Pokal für

den überlegenen Sieg im Deutschen Cross-Cup, der nicht minder deutlich

ausfiel als der für Ricardo Giehl bei der B-Jugend. Bei den Mädchen

setzten sich die in Neuss als Jugendsiegerin einmal mehr überzeugende

Eva-Maria Stöwer (B-Jugend) und Christine Schleifer (A-Jugend) durch.

Bemerkenswert: Ohne einen einzigen Punktverlust holte sich Winfried Schmidt von

TuS Köln rrh. den Cross-Cup-Sieg bei den Masters M 50, während bei

den Jung-Masters (M 40) Friedhelm Stupp knapp vor Bernd Feldhoff gewann. Bei

den weiblichen Masters (W 35) gewann die noch bei den Aktiven glänzend

mitmischende Petra Maak. Beim Deutschen Cross-Cup 2002 wurden neben den

Deutschen Cross-Meisterschaften in Regensburg die Crossläufe in Walldorf/

Baden, Darmstadt, Köln und Neuss einbezogen.

Wilfried Raatz

 

Ergebnisse: 9. ASICS Cross-Challenge/ Finale Deutscher Cross-Cup 2002:

Männer (10 000 m): 1. Chemweno (KEN) 31:26, 2. Baumann (LAV Tübingen)

21:30, 3. Kogo (KEN) 31:38, 4. Hallmann (LAC Quelle Fürth/ München)

32:00, 5. Sirma 32:04, 6. J. Kosgei 32:09, 7. Yano 32:10, 8. S. Kipruto 32:13,

9. E. Koech 32:13, 10. Tandoi (alle KEN) 32:15, 11. Wolf (TSV Bayer Leverkusen)

32:33, 12. Kallabis (VfB Stuttgart) 32:36, 13. May (TSV Bayer Leverkusen)

32:37, 14. Borrmann (SC DHfK Leipzig) 32:39, 15. Burkhardt 32:40, 16. Desaleng

(beide LG Eintracht Frankfurt) 32:52, 17. Haferkamp (Gerolsteiner LGV) 32:53,

18. Cichocki (POL) 32:53, 19. Streit (TSV Bayer Leverkusen) 33:11, 20. Gombert

(DJK Kleinenbroich) 33:28, 21. Fitschen (TV Wattenscheid) 33:40, 22. Haarmann

(SG Wenden) 33:44, 23. Melcher (LG Salamander Kornwestheim) 33:54, 24.

Neuschwander (LC Rehlingen) 34:09, 25. Kero (FIN) 34:34 – Endstand DCC:

1. Kallabis 55, 2. Burkhardt 38, 3. Borrmann 35, 4. Mintzlaff (LG Bonn/

Troisdorf/ Niederkassel) 34, 5. Gombert 27, 6. Baumann 25.

Junioren (10 000 m): 1. Desaleng 32:52, 2. Neuschwander 34:09, 3. Koch (VfB

Halberstadt) 34:48 – Endstand DCC: 1. Neuschwander 56, 2. Koch 31, 3.

Desaleng 30, 4. Förster (SG EBT Berlin), Milatz (PTSV Freiburg) 26, 6.

Gabius (LAV Hamburg) 23.

Frauen (6000 m): 1. Masai 21:27, 2. Wanjiku 21:40, 3. Kurui (alle KEN)

22:04, 4. Ritter (LG Bonn/Troisdorf/Niederkassel) 22:11, 5. Klein-Arndt (ASC

Rosellen/Neuss) 22:17, 6. Lesman (POL) 22:38, 7. Chemaringo (KEN) 22:48, 8.

Maak (LAV Bayer Uerdingen/ Dormagen) 22:59, 9. Tremmel (MTG Mannheim) 23:04,

10. Kibet (KEN) 23:07, 11. Schedler (LTF Marpingen) 23:10, 12. Bultmann (LG

Braunschweig) 23:22, 13. Kraus (TSV Bayer Leverkusen) 23:28, 14. Ehrlich (LAZ

Leipzig) 23:48, 15. Falkenberg (LSG Karlsruhe) 24:52, 16. Spitzmüller (LAZ

Leipzig) 25:19, 17. Rau (LC Euskirchen) 25:31, 18. Junghans (Dresdner SC)

25:39, 19. Buss (ASC Rosellen/ Neuss) 26:19, 20. Pouli (LG Bonn/ Troisdorf/

Niederkassel) 26:24 – Endstand DCC: 1. Schedler 53, 2. Bultmann 45, 3.

Ritter 42, 4. Tremmel 36, 5. Klein-Arndt 29, 6. Maak 26.

Juniorinnen (6000 m): 1. Tremmel 23:04, 2. Schedler 23:10, 3. Ehrlich 23:48,

4. Spitzmüller 25:19 – Endstand DCC: 1. Schedler 66, 2. Tremmel 45,

3. Ehrlich 34, 4. Rosinski (TSV Bayer Leverkusen) 18, 5. Rosenplänter (LG

Badenova Nordschwarzwald) 17, 6. Kaiser (TSV Bayer Leverkusen) 16.

Männliche Jugend A (6000 m): 1. Lohse (KTSV Preußen Krefeld)

21:12, 2. Wilhelm (LAV Bayer Uerdingen/ Dormagen) 21:15, 3. Koch (LC Rehlingen)

21:21, 4. Rodowski (TSV Bayer Leverkusen) 21:26, 5. Schmitt (LC Rehlingen)

21:35, Schäfer (Gerolsteiner LGV) 21:56 – Endstand DCC: 1. Lohse

167, 2. Wilhelm 105, 3. Rodowski 89, 4. Schmidt (LG Wipperfürth) 60, 5.

Koch 57, 6. Sunddaraliegam (LAV Bayer Uerdingen/ Dormagen) 55.

Männliche Jugend B (6000 m): 1. Beginn (LG Hilden) 21:23, 2.

Müller (Dresdner SC) 21:39, 3. Böttcher (LG Remscheid) 21:40, 4.

Giehl (TSV Bayer Leverkusen) 21:47, 5. Schwiegelshoh (LGO Dortmund) 21:49, 6.

Schmidt (Dresdner SC) 21:54 – Endstand DCC: 1. Giehl 98, 2. Beginn 81, 3.

Böttcher 66, 4. Eberhardt 55, 5. Kara (beide SV Creaton

Großengottern) 54, 6. El Gahiochi (TSV Pfungstadt) 39.

Weibliche Jugend A (4000 m): 1. Schleifer (VfL Waiblingen) 17:11, 2. Schulte

(LAZ Lahn-Ahr-Diez) 17:35, 3. Lautwein (LG Sieg) 17:47 – Endstand DCC: 1.

Schleifer 116, 2. Schulte 104, 3. Lautwein 66, 4. Braun (LAG Mittlere Isar) 58,

5. Serfort (TSV Vikt. Mülheim) 54, 6. Witte (SC Neubrandenburg) 53.

Weibliche Jugend B (4000 m): 1. Stöwer (LAC Veltins Hochsauerland)

16:40, 2. Janssen (TSV Bayer Leverkusen) 16:49, 3. Mohr (Gerolsteiner LGV)

16:58, 4. Kilius (TuSEM Essen) 17:34, 5. Dreier (LG Sieg) 17:40, 6. Thormann

(Berliner LG Ost) 17:50 – Endstand DCC: 1. Stöwer 139, 2. Mohr 128,

3. Dreier 115, 4. Kilius 78, 5. Janssen 76, 6. Sauer (LG Dorsten) 64.

Masters: M 40 (8000 m): 1. Feldhoff (Ohligser TV) 30.01, 2. Stupp (TV

Refrath) 30:09, 3. Fernandez 30.35, 4. Schön (beide ART Düsseldorf)

30:45, 5. Döll (TSV Solingen) 30.56 – Endstand DCC: 1. Stupp 41, 2.

Feldhoff 36, 3. Schmidt (LG Wipperfürth) 30. M 50 (8000 m): 1. Schmidt

(TuS Köln rrh) 30:05, 2. Augustin (PV Tri Witten) 32:21, 3. Sochanski (LG

Bielefeld) 33:27 – Endstand DCC: 1. Schmidt 75, 2. Escher (TuS Köln

rrh) 37, 3. Lorbach (Alfterer SC) 26. W 35 (6000 m): 1. Maak 22:59, 2. Lehmann

(ART Düsseldorf) 26:44, 3. Thum (LC Diabü Eschenburg) 29:29 –

Endstand DCC: 1. Maak 30, 2. Thum 27, 3. Rupp (SC Roth), Leisner (TuS

Griesheim), Rensch (TSV Wiesloch) 15.

Rahmenwettbewerbe: Männer (4000 m): 1. Torome 13:54, 2. Birgen (beide

KEN) 14:04, 3. Mellouk (Dürener TV) 14:15, 4. Kimitei (KEN) 14:23, 5.

Fischer (ASC Rosellen/ Neuss) 14:28, 6. Everszumrode (LAZ Mönchengladbach)

14:30, 7. Schuff (TSV Bayer Leverkusen) 14:31, 8. Grube (LAZ Leipzig) 14:35, 9.

Mariathasan (LG Bonn/ Troisdorf/ Niederkassel) 14:40, 10. Czarnietzki (LAV

Bayer Uerdingen/ Dormagen) 14:47.