Newsarchiv

Newsarchiv

Der 21. Breslau Marathon (Wroclaw – POL) mit guten Ergebnissen

Bilder © Adam Hawalej

Wer sich nicht nur für das Laufen interessiert, sondern auch für

eine Stadt mit einer mehr als tausendjährigen Geschichte, der findet in

Breslau (Wroclaw) einzigartige baukünstlerische Zeugnisse aus

sämtlichen Epochen. Von Berlin aus ist Breslau leicht mit dem Auto in etwa

4 – 5 Stunden über die Autobahn zu erreichen Mittelpunkt und

Herzstück der Stadt ist der Marktplatz. Die “Festung Breslau“

wurde bis zum 6. Mai 1945 fast völlig zerstört, aber die polnischen

Restauratoren haben gelungen renoviert und mit den Bürgerhäusern am

Ring/Rynek am historischen Rathaus eine großartige Kulisse geschaffen.

Hier “steppte der Bär“ an den Vorabenden des 21. Breslau

Marathon – die Restaurants, Bierlokale und Cafés waren knackig

voll. Mit 700.000 Einwohnern, davon rd. 70.000 Studenten, die die

weltberühmte und über 300-jährige

“Leopoldina“-Universität besuchen, ist das Publikum jung und

erlebnishungrig. Hier war noch zu Zeiten des Kalten Krieges das Zentrum der

Freiheitsbewegung “Solidarnosc“.

Zeitgleich mit dem Marathon fand in Breslau auch eine “AIMS“

(Association of International Marathon and Road Races)-Sitzung statt. Die

Mitglieder des “Board of Directors“ mit ihrem Präsidenten

Hiroaki Chosa (JPN) an der Spitze trafen sich anläßlich des Laufes

und diskutierten die Probleme und die Entwicklungen des weltweiten Laufsports.

Der AIMS Generalsekretär Hugh Jones (ehemaliger London-Marthon Gewinner)

nahm am Lauf teil und kam unter 2:40:00 ins Ziel.

Race Director Marek Danielak und sein Organisationsteam hatten für die

zweitägige Veranstaltung mit dem umfangreichen Rahmenprogramm alles

bestens organisiert und im Griff.

Am Sonnabend, dem 26. April nahmen etwa 3.000 Jugendliche mit großer

Begeisterung an unterschiedlichen langen Läufen teil. Zelebriert wurden

die Siegerehrungen auf dem Marktplatz mit vielen und großen Pokalen. Die

Race Directoren der großen Marathonläufe aus Australien, Japan, USA

und Europa waren dann die Repräsentanten, die die Sieger-Zeremonie mit und

für den Nachwuchs vornahmen. Dabei stellte der real,- BERLIN-MARATHON als

direkter Nachbarlauf ein ganz gewichtige Rolle.

Der Marathon und

Halbmarathon am Sonntag – mit Start und Ziel auf dem malerischen

Marktplatz – wurde vom Bürgermeister Rafal Dutkiewicz, der

übrigens hervorragend deutsch spricht, pünktlich um 9.00 Uhr

gestartet. 983 Teilnehmer aus 23 Nationen waren eine neue Rekordteilnehmerzahl

für diesen Lauf. Regen war vorher gesagt, aber es blieb trocken und die

Temperaturen waren angenehm zum laufen.

Eine Novität international war die Austragung des “1.

Welt-Marathon und Halbmarathon-Meisterschaft von

Parlamentsangehörigen“. Hier waren etwa ein Dutzend Teilnehmer aus

mehreren Nationen dem Aufruf zur Teilnahme gefolgt.

Die große Lauf-Runde in Form einer Acht durch die Innenstadt und die

Außenbezirke brachte die Halbmarathonläufer nach einer Schleife

wieder zurück ins Ziel auf dem Marktplatz, während die

Marathonläufer die zweite Schleife ranhängen mußten. Favorit

des Marathons war der Keniate Kennedy Momanyi, der mit der Startnummer 1 auch

die etwa neunköpfige Spitzengruppe anführte, dann aber ab etwa 15 km

in leichte Schwierigkeiten geriet und zum Schluß nur den 11. Rang belegte

2:29:48).

Die ersten 5 Läufer kamen in knappen Abständen in Zeiten unter

2:18 ins Ziel. So ganz einfach war auch das Pflaster der Strecke nicht zu

belaufen. Die von der Polizei freigehaltene und abgesicherte Strecke hatte vom

Kopfsteinpflaster, löchrigen Asphalt bis zur einwandfreien Bitumendecke

alles zu bieten.

Die Frauen sind hier in Polen beim Laufen auch noch unterrepräsentiert,

aber die Zeiten der ersten Läuferinnen können durchaus

überzeugen.

Männer:

1. Mykhayl Iveruk UKR 2:17:18

2. Krzystof Przybyla POL 2:17:22

3. Anatoli Zeruk UKR 2:17:29

4. Dariusz Klein POL 2:17:43

5. Adam Dobrzynki POL 2:17:51

6. Igor Zhavoronok BLR 2:18:07

Frauen:

1. Wioletta Uryga POL 2:39:27

2. Natalya Kravets BLR 2:40:20

3. Tetyana Buloszjenko UKR 2:42:24

Weitere Informationen: www.mw.com.pl

Horst Milde