Bereits vor acht Tagen lief nichts mehr. Mit 6512 Anmeldungen aus 46 Nationen
war das Teilnehmerlimit für die 11. City-Nacht von SCC-RUNNING erreicht.
Mehr konnten die Veranstalter nicht annehmen, da es sonst auf dem Pendelkurs
auf dem Kurfürstendamm zu großen Engpässen gekommen wäre.
So aber lief alles glatt, und die City-Nacht wurde mit dem Teilnehmerrekord und
rund 50.000 Zuschauern zu einem großen Erfolg. Im Vorjahr waren 6207
Athleten dabei. Dieses Mal teilte sich die Zahl auf in 4677 10-km-Läufer,
897 5-km-Läufer, sowie 936 Skater und zwei Rollstuhlfahrer. „Wir
werden von Jahr zu Jahr besser“, zog Organisationschef Horst Milde ein
zufriedenes Fazit. Und im nächsten Jahr könnte der Lauf auf einen
Rundkurs im Bereich des Kurfürstendamms verlegt werden, so dass weitaus
mehr Teilnehmer laufen könnten.
Für Carsten Eich war es eine gelungene Berliner Generalprobe. Der
32-jährige Langstreckenläufer aus Leipzig, der für die LG
Braunschweig startet, gewann am Samstagabend bereits zum dritten Mal die
City-Nacht. Und in rund acht Wochen läuft Carsten Eich wieder in Berlin:
Beim real,- BERLIN-MARATHON am 29. September wird das Ziel nur einige Meter
weiter auf der Tauentzienstraße entfernt sein.
An einen weiteren Berliner Sieg ist dann für Eich, der bereits 1993 den
BERLINER HALBMARATHON in der damaligen Europarekordzeit von 60:34 Minuten
gewonnen hatte, aber nicht zu denken. Zu stark ist die internationale
Konkurrenz bei diesem Marathon-Klassiker. Aber Carsten Eich will nach seiner
Achillessehnenoperation im vergangenen Jahr für einen Lichtblick in einer
Disziplin sorgen, in der die deutschen Männer seit vielen Jahren
international keine Rolle mehr spielen. „Ich hoffe, dass ich in Berlin im
Bereich meiner Bestzeit laufen kann“, sagte Carsten Eich, der vor drei
Jahren beim Hamburg-Marathon 2:10:22 Stunden gelaufen war. Auf einen Start bei
den morgen beginnenden Europameisterschaften in München hatte er
verzichtet. Der real,- BERLIN-MARATHON passte acht Wochen später besser in
den Trainingsplan.
Mit dem Sieg hatte Carsten Eich am Samstagabend kein Problem. Er absolvierte
die 10 km locker in 30:15 Minuten, blieb allerdings deutlich über seinem
drei Jahre alten Streckenrekord von 28:38 Minuten. Bereits nach gut einem
Kilometer lief der beste deutsche Marathonläufer der letzten Jahre alleine
an der Spitze, denn der spätere zweitplatzierte Jirka Arndt (SCC Berlin)
hatte den Anschluss verloren.
„Ich hatte Probleme mit der Muskulatur, denn ich habe in der letzten
Zeit weniger Tempo sondern mehr Ausdauer trainiert“, erklärte der
Olympia-Achte von Sydney 2000 über 5000 m, Jirka Arndt. Erst am Ende des
Rennens kam er noch einmal etwas dichter an Carsten Eich heran und lief
schließlich 30:33. Auch Jirka Arndt plant für den real,-
BERLIN-MARATHON. In seinem dritten Anlauf will er dann endlich ins Ziel kommen.
Ein Ermüdungsbruch stoppte ihn vor einem Jahr in Berlin bereits nach 1,5
Kilometern, in Rotterdam war im April nach einem Krampf bei Kilometer 30
Schluss.
Wie Jirka Arndt auf Platz zwei und ebenfalls nicht zufrieden war Kathrin
Weßel (SCC Berlin). Noch Ende Mai hatte sie beim Frauenlauf ihres Vereins
im Tiergarten das Duell mit Iris Biba gewonnen, doch auf dem
Kurfürstendamm siegte nun die Läuferin aus Darmstadt. Iris Biba
gewann über 10 km in 33:17 Minuten, Kathrin Weßel lief 34:02.
„Ich bin erst vor einer Woche aus dem Höhentraining aus St. Moritz
zurückgekommen und habe noch Anpassungsprobleme“, erklärte die
Berlinerin, die ebenso wie Carsten Eich auf den EM-Marathon verzichtet und
stattdessen am 28. September in ihrer Heimatstadt Marathon laufen
möchte.
Berliner Citynacht
Ergebnisse der 11. Berliner Citynacht
(ab 04.08.02 gegen Mittag)