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Bundespräsident Köhler und DSB-Präsident von Richthofen verliehen die Sportplakette des Bundespräsidenten an drei Sportvereine

Im Rahmen des Internationalen Deutschen Turnfestes

verliehen Bundespräsident Horst Köhlerund DSB-Präsident von Richthofen

am 20. Mai 2005 im Jüdischen Museum Berlin die Sportplakette des

Bundespräsidenten an den Turnverein Mülheim (Rheinland-Pfalz), den

Schwimmverein Würzburg (Bayern) und den Turn- und Sportverein

Reichenbach (Baden-Württemberg).

Sportgeschichte immer auch fester Bestanteil der Gesellschaftsgeschichte

Von Richthofen würdigte in seiner Rede das vielfältige Angebots- und

Leistungsspektrum des Sports und seiner Vereine. Darüber hinaus hob er

hervor, dass „Sportgeschichte immer auch fester Bestanteil der

Gesellschaftsgeschichte“ ist. Der Sport ist somit Abbild des

Entwicklungsprozesses Deutschlands und trägt zugleich zu dieser

Entwicklung maßgeblich bei. Dem Sport und seinen Organisationen kommt

daher auch eine Verantwortung für die eigene Geschichte zu,  so

von Richthofen. Der Sport nimmt diese Verantwortung durch zahlreiche

aktuelle sporthistorischen Projekte sowie seines

gemeinschaftsbildenden  Aufgabenspektrums auf demokratischer

Grundlage war. 

 

Die gesellschaftspolitische Bedeutung des Sports

Auch die Vorsitzende des Empfehlungsausschusses und

DSB-Ehrenmitglied, Erika Dienstl, würdigte in ihren Laudationes die

gesellschaftspolitische Bedeutung des Sports und der Sportvereine. „Das

Motto der Gesellschaftskampagne des Deutschen Sportbundes bringt dieses

Spektrum auf den Punkt: „Sport tut Deutschland gut!“ Die zu ehrenden

Vereine sind ein lebendiger Beweis hierfür und stehen zugleich

stellvertretend für die Vielfalt des Sports und seine hohe

gesellschaftspolitische Bedeutung“, so Dienstl.

 

In den Richtlinien der von Bundespräsident Carstens 1984 gestifteten

Sportplakette heißt es: „Diese Auszeichnung ist für Turn- und

Sportvereine bestimmt, die sich in langjährigem Wirken besondere

Verdienste um Pflege und Entwicklung des Sports in unserem Lande

erworben haben. Die Sportplakette wird aus Anlass des 100-jährigen

Bestehens verliehen.“ 

 

Verleihung der Flatow-Medaille des Deutschen Turner-Bundes im Jüdischen Museum Berlin. 

Die Flatow-Medaille des Deutschen Turner-Bundes wurden in derselben

Veranstaltung verliehen. In Gedenken an die jüdischen Turner Alfred und

Gustav Felix Flatow, die 1933 zum Austritt aus ihren Turnvereinen

gezwungen wurden und im Konzentrationslager Theresienstadt eines

gewaltsamen Todes starben, verlieh der Deutsche Turner-Bund die

Flatow-Medaille an Turnerinnen und Turner, die durch sportliche Erfolge

sowie ihre Persönlichkeit besondere Verdienste erworben haben. 

 

 Zur Mahnung und Erinnerung

Zur Mahnung und Erinnerung an die Verfolgung von Juden in der

Deutschen Turnerschaft von 1933 bis 1945 hat der Deutsche Turner-Bund

1986 die Verleihung der Flatow-Medaille ins Leben gerufen, die seither

regelmäßig bei Deutschen Turnfesten an erfolgreiche Turnerinnen und

Turner vergeben wird. Ausgezeichnet wurden die Olympiasiegerin im

Trampolinturnen, Anna Dogonadze (MTV Bad Kreuznach), der Gewinner der

olympischen Bronzemedaille im Trampolinturnen, Henrik Stehlik (TGJ

Salzgitter), sowie die ehemalige Orientierungsläuferin Frauke Schmitt

Gran (TV Lahr, z.Zt. Norwegen). Die Auszeichnungen wurden von

Bundesinnenminister Otto Schily und DTB-Präsident Rainer Brechtken

vorgenommen.


Quelle: www.dsb.de