Beim BMW BERLIN-MARATHON 2016 kommt es zu einem großen Duell: Wilson Kipsang kehrt nach seinem Berliner Weltrekordrennen von 2013 zurück an die Stätte seines größten Erfolges. Der Kenianer trifft auf Kenenisa Bekele, neben Paavo Nurmi, Emil Zatopek und Haile Gebrselassie einer der größten Langstreckenläufer aller Zeiten. Der äthiopische Superstar wird erstmals bei einem Straßenlauf auf deutschem Boden an den Start gehen. Beide wollen sich mit einer sehr schnellen Zeit wieder deutlich besser in Szene setzen als das zuletzt der Fall war. Während diese beiden Stars im Mittelpunkt stehen, haben noch eine Handvoll weiterer Athleten das Vermögen, ganz vorne mitzulaufen. Gleich sieben Läufer gehen mit Weltklasse-Bestzeiten von unter 2:06 Stunden an den Start.
Bei den Frauen kommen die Favoritinnen aus Äthiopien. Aberu Kebede ist dabei die Läuferin, die nicht nur mit der schnellsten Bestzeit anreist, sondern auch über sehr viel BMW BERLIN-MARATHON-Erfahrung verfügt. Dreimal war sie bisher hier am Start. Zwei Siege und ein zweiter Platz sind ihre starke Bilanz. 2010 gewann Aberu Kebede in 2:23:58, zwei Jahre später triumphierte sie in ihrer nach wie vor aktuellen persönlichen Bestzeit von 2:20:30. Im vergangenen Jahr musste die Äthiopierin sich lediglich der Kenianerin Gladys Cherono geschlagen geben, die mit 2:19:25 Stunden eine Jahresweltbestzeit aufstellte. Kebede war nach 2:20:48 im Ziel. Die 2:20-Barriere zu knacken, ist weiterhin ihr großes Ziel.
Die deutschen Karten spielen diesmal bei den Männern Steffen Uliczka, Falk Cierpinski und Marcel Bräutigam. Uliczka (SG TSV Kronshagen-Kieler TB), der verletzungsbedingt im Frühjahr keinen Marathon laufen konnte, nimmt in Berlin einen neuen Anlauf. Der frühere 3.000-m-Hindernisspezialist hatte in Hamburg 2015 ein misslungenes Marathon-Debüt (2:20:19), verfügt aber sicher über einiges Potenzial im Marathon. Neben ihm starten auch die deutschen Topläufer Falk Cierpinski (SG Spergau/2:13:30) und Marcel Bräutigam (GuthsMuths Rennsteiglaufverein/2:17:05) beim BMW BERLIN-MARATHON.
Bei den Frauen sind zwei deutsche Topläuferinnen zu beachten: Katharina Heinig (Eintracht Frankfurt/2:33:56) will in Berlin zeigen, dass mit ihr in der Zukunft gerechnet werden muss. Sie hat sicherlich das Potenzial für eine deutliche Steigerung. Eine solche peilt auch Mona Stockhecke (LT Haspa Marathon Hamburg/2:33:43) am Sonntag an.
Neu: die Wertungsserie für Rennrollstuhlfahrer im Rahmen der Abbott World Marathon Majors-Wertung
Der BMW BERLIN-MARATHON, der zu den Abbott World Marathon Majors (AbbottWMM) gehört, ist der erste bedeutende Marathon in der Herbst-Laufsaison. Neu ist die Einführung einer Rennrollstuhl-Serie im Rahmen der Abbott World Marathon Majors Wertungsserie, die das gleiche Format wie die Serie der Läufer hat. Die Athleten sammeln entsprechend ihrer Platzierungen Punkte bei den sechs Abbott World Marathon Majors-Wettbewerben sowie - in den jeweiligen Jahren - bei den IPC Weltmeisterschaften bzw. den Paralympischen Spielen. Die erste Rennrollstuhl-Serie läuft derzeit parallel zur Serie 10 der Läufer. Sie begann am 18. April 2016 beim Boston-Marathon und wird 2017 in Boston enden. Insgesamt gehören zu dieser ersten Rennrollstuhl-Serie somit acht Rennen.
Wertungspunkte werden wie folgt vergeben: 1. Platz - 25 Punkte, 2. Platz - 16, 3. Platz - 9 , 4. Platz – 4, 5. Platz – 1. Sieger bzw. Siegerin sind die beiden Athleten, die während der einjährigen Serien die meisten Punkte sammeln. Allerdings darf jeder Athlet nur maximal Punkte aus fünf Rennen in die Wertung bringen. Um für die Gesamtwertung gewertet zu werden, muss der Athlet bei mindestens fünf Rennen einer Serie gestartet sein. Sollte ein Athlet Punkte aus mehr als fünf Rennen gesammelt haben, werden nur die höchsten fünf Punktzahlen gewertet.
Der Sieger und die Siegerin der Abbott World Marathon Majors-Serie für Rennrollstuhlfahrer erhalten jeweils eine Prämie von 50.000 US-Dollar.
In Berlin am Start ist mit Marcel Hug (Schweiz) der derzeit führende Rennrollstuhlfahrer in der AbbottWMM-Serie. Er hatte die beiden Auftaktrennen der Serie in Boston und London jeweils gewonnen. In Berlin war Hug zweimal Erster (2011, 2012) und je einmal Zweiter (2013) und Dritter (2010). Mit dabei ist auch die lebende Legende der Rennrollstuhlfahrer: Der Schweizer Heinz Frei siegte 20 Mal in Berlin, zuletzt 2013. Härtester Konkurrent der beiden Schweizer Star-Rollis ist der Südafrikaner Erns van Dyk.Top-Favoritinnen bei den Rolli-Frauen sind die beiden Schweizerinnen Manuela Schär und Sandra Graf.
Die Topläufer beim BMW BERLIN-MARATHON 2016 und ihre persönlichen Bestzeiten
Männer:
Emmanuel Mutai KEN 2:03:13
Wilson Kipsang KEN 2:03:23
Tsegaye Mekonnen ETH 2:04:32
Kenenisa Bekele ETH 2:05:04
Vincent Kipruto KEN 2:05:13
Sisay Lemma KEN 2:05:16
Eliud Kiptanui KEN 2:05:21
Evans Chebet KEN 2:05:33
Mark Kiptoo KEN 2:06:00
Alfers Lagat KEN 2:06:58
Yuki Kawauchi JPN 2:08:14
Frauen:
Aberu Kebede ETH 2:20:30
Amane Beriso ETH 2:20:48
Birhane Dibaba ETH 2:22:30
Reina Iwade JPN 2:24:38
Ruti Aga ETH 2:25:27
Janet Ronoh KEN 2:26:03