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Bietigheimer Silvesterlauf - Im Spurt erfolgreich: Alexander Lubina und Susanne Ritter

Der 25. Bietigheimer Silvesterlauf entwickelte sich so recht nach dem Geschmack der Organisatoren um Rolf Zinßer, Peter Krieg und Willi Steffl, denn nach den überraschenden Schneefällen in der Nacht war dank des unermüdlichen Einsatzes der Stadtwerke-Mitarbeiter die 11,2 km-Strecke in einem guten Zustand, mit 4 435 Anmeldungen und 20.000 Zuschauern wusste man an der Enz einen weiteren Meilenstein zu setzen – und schlussendlich hat Dieter Baumann sein fünf Jahre altes Versprechen wahr gemacht und sich am Samstagmorgen noch in letzter Minute nachgemeldet. Und „Hobbyläufer“ Baumann wäre fast noch der Sieg (!) im Jubiläumslauf geglückt, wären da nicht mit Alexander Lubina und dem Kenianer Nicolas Koech zwei etwas spurtstärkere Konkurrenten gewesen.

Beeindruckend dennoch die Leistung des nahezu 40jährigen einstigen 5000 m-Olympiasiegers, denn mit seinem furiosen Auftritt düpierte er mit sichtlicher Freude ein Großteil der derzeitigen nationalen Spitzenklasse einschließlich der von ihm betreuten Sebastian Hallmann und Philmon Ghirmai.

Der „weiße Kenianer“

Und der „weiße Kenianer“ erwies sich einmal mehr als Entertainer erster Güte. Nicht nur, dass er im entscheidenden Moment die kleine Lücke zum etwas enteilten nachgemeldeten Nicolas Koech wieder schließen konnte, sondern er war es, der bei der Siegerehrung vor einem großen Auditorium die Massen bestgelaunt in seinen Bann ziehen konnte. Mir hat’s großen Spaß gemacht. Ich hoffe, das haben alle auch gesehen!“ Bei allen Komplimenten bekannte allerdings auch Baumann, dass bei ihm die „biologische Uhr ticke“, doch wer mit nahezu Vierzig ein hochkarätiges Feld aus purer Laune heraus aufmischen kann, der gehört gewiss längst noch nicht zum „alten Eisen“.

In Flagstaff gut vorbereitet

„Ich konnte doch nicht gegen einen Hobbyläufer verlieren“ bekannte verschmitzt ein überaus erleichtert wirkender Alexander Lubina, der sich nach einem krankheitsbedingten Saisonausfall im US-Höhencamp Flagstaff gut vorbereitet, aber dennoch reichlich verunsichert dem Starter vor dem mächtigen Enz-Viadukt gestellt hatte.

Auf dem profilierten Zwei-Runden-Kurs durch die Altstadt Bietigheims, den Enzauen und dem ideal gelegenen Start-Ziel-Bereich am mächtigen Viadukt hatte der Wattenscheider aber das richtige Quentchen Glück auf seiner Seite konnte den furiosen Spurt gegen Nicolas Koech, der als Greifenseelauf-Zweiter mit besten Empfehlungen angereist war, bei Zeitgleichheit gewinnen. „So kann es weiter gehen!“ blickt der Wattenscheider zielgerichtet in Richtung EM-Jahr 2006.

Silberstreif

Zuversicht herrscht auch bei Lubinas Verfolgern. So sieht Sebastian Hallmann mit stabiler Grundlage wieder einen Silberstreif am Horizont, der ihn ebenso nach Göteborg führen soll wie Filmon Ghirmai oder Martin Beckmann, der nach seinem Berlin-Einbruch und einer schöpferischen Pause allmählich wieder Tritt findet. Stefan Koch fehlte nach drei Wochen verletzungsbedingter Zwangspause wegen Achillessehnenbeschwerden noch die Tempohärte für einen Spitzenplatz, während ein erkältungsgeplagter Jens Borrmann immer noch über seinen Aussetzer von Tilburg rätselt.

Dagegen setzte sich mit dem 19jährigen Christian Glatting ein anderer Tilburg-Fahrer gegen die namhafte Konkurrenz als Achter glänzend in Szene. „Eigentlich habe ich nach der Cross-EM nur wenig trainiert“, bekannte das Talent der LSG Aalen, der bei europäischen Championat als Fünfzehnter die beste Einzelleistung der deutschen Männer und Junioren erzielen konnte.  

Susanne Ritter

Bei den Frauen setzte sich mit Susanne Ritter in logischer Konsequenz eigentlich die Läuferin durch, die im Winter aus Gesundheitsgründen ihre Höhepunkte setzen muss. Allerdings hatte die Saarbrückerin ihren Schaff mit einer überaus stark auftrumpfenden Melanie Kraus, die sich erst auf der Zielgeraden geschlagen geben musste.

„Der Sieg gegen Melanie und Luminita überrascht mich doch, weil ich wegen einer Erkältung überhaupt nicht wusste, wie ich damit zurecht kommen würde!“ Vorjahressiegerin Luminita Zaituc nahm ihre gegen deutsche Läuferinnen ungewohnte Niederlage keineswegs ernst, sondern zeigte sich sichtlich zufrieden: „Ich muss doch nicht immer gewinnen. Für mich gelten andere Prioritäten, denn meine Saisonhöhepunkte werden im April/ Mai und im August liegen. Ich habe nach dem schweren Rennen beim real,- BERLIN-MARATHON das erste Mal eine ausgiebige Pause gemacht. Dafür war dies heute doch schon wieder okay.

Am 2. Januar fängt meine Vorbereitung an.....!“

Wilfried Raatz


Ergebnisse: 25. Bietigheimer Silvesterlauf (11,2 km):

Männer: 1. Lubina (TV Wattenscheid) 32:40, 2. Koech (KEN) 32:40, 3. Baumann 32:52, 4. Hallmann 33:18, 5. Ghirmai (alle LAV asics Tübingen) 33:44; 6. Koch (TV Wattenscheid) 34:09, 7. Beckmann (LG Leinfelden-Echterdingen) 34:14, 8. Glatting (LSG Ahlen, Jg. 86) 34:23, 9. Kemboi (KEN) 34:26, 10. Martel (LG Fulda, Jg. 86) 34:34, 11. Vanko (CZE) 34:50, 12. Pfeiffer (LAZ Salamander Kornwestheim/ Ludwigsburg) 34:55, 13. Lenz (LG Weinstadt) 35:10, 14. Loy (LG Nordschwarzwald, Jg. 86) 35:23, 15. Borrmann (SC DHfK Leipzig) 35:28, 16. Stanger (LG Leinfelden-Echterdingen, Jg. 86) 35:28.

Frauen: 1. Ritter (SV Schlau.com Saar 05 Saarbrücken) 37:23, 2. Kraus (TSV Bayer Leverkusen) 37:27, 3. Zaituc (LG Braunschweig) 37:43, 4. Maier (LG Leinfelden-Echterdingen) 37:44, 5. Restle (TuS Eintracht Wiesbaden) 38:42, 6. Werner (TV Wattenscheid) 39:12, 7. Schedler (Post-Sport Telekom Trier) 39:25, 8. Schleifer (LV Biet) 39:46, 9. Overbeeke (Stuttgart) 40.16, 10. Schnabel (LAZ Salamander Kornwestheim/ Ludwigsburg) 40.33, 11. Rosenauer (LG Rems-Murr) 40:57, 12. Thieken (ULG/ TV Flein) 41:27, 13. Hoeltz (LSG Karlsruhe) 42:01, 14. Bauckmanova (CZE) 42:40.

wira

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