Nachdem es erst in der vergangenen Woche einen Senatsbeschluss für die
Bewerbung Berlins um die Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2005 gegeben hatte,
gehen die Verantwortlichen nun mit dem nötigen Tempo voran.
Nur wenige Tage nach der politischen Entscheidung gründete sich ein
Initiativkreis Leichtathletik-WM 2005 Berlin, der gestern bei einer
Pressekonferenz vorgestellt wurde. Die Besetzung des Vorstandes zeigt, dass
Berlin jetzt mit vereinten Kräften jene Veranstaltung in die Hauptstadt
holen möchte, die von der Bedeutung für die ausrichtende Stadt nur
noch von Olympischen Spielen übertroffen wird. Zum Vorstand der
WM-Initiative gehören Sportsenator Klaus Böger, Raimund Hosch, der
Vorsitzende der Geschäftsführung der Messe Berlin, Werner Gegenbauer,
der Präsident der Industrie- und Handelskammer Berlin, und Peter Hanisch,
der Präsident des Landessportbundes Berlin.
„Der Senat hat spät entschieden, aber nicht zu spät. Wir
werden sehr schnell eine sehr präzise Bewerbung aufstellen – und es
wird dabei auch eine gewisse Sympathie der Bundesregierung für Berlin
geben“, sagte Klaus Böger. Kalkuliert wird zurzeit mit Kosten von
rund 15 Millionen Euro für die Stadt. „Das Budget ist gesichert. Und
für Berlin kommt viel zurück. Wir haben eine weltweite
Präsentation, die sehr wichtig ist für die Stadt und die wir gar
nicht bezahlen könnten“, sagte der Sportsenator. Mit vier Milliarden
Fernsehzuschauern kann man rechnen bei der WM.
Bis zum 8. Februar müssen die Berliner Bewerbungsunterlagen beim
Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) vorliegen. Eine Woche später
fällt dann die nationale Entscheidung zwischen Berlin, München und
Stuttgart. Am 14. April folgt die internationale Auswahl aus sechs Bewerbern.
Für Berlin spricht die vorhandene Infrastruktur. Doch Böger denkt
schon weiter: „Wir wollen parallel ein kulturelles Programm in der
Waldbühne und im Sommergarten organisieren. Das kann eine Stimmung geben
wie bei Olympischen Spielen – und das kann eine andere deutsche Stadt so
nicht bieten.“ Berlin geht offensiv in den WM-Wahlkampf.