Die Generalprobe für den olympischen Marathon findet diesen Sonntag, den
2. November, auf der Strecke, die diesem Rennen seinen Namen verlieh, von dem
Ort Marathon nach Athen statt.
Man geht davon aus, dass die ostafrikanischen Männer aus Kenia,
Äthiopien und Tansania den Athens Classic Marathon genauso dominieren
werden, wie es von Ihnen auch in 10 Monaten beim olympischen Rennen erwartet
wird. Die Organisatoren wissen, dass sie in Bezug auf Teilnehmerzahlen und
Preisgeldern (noch) nicht mit dem New York Marathon mithalten können. Sie
können aber etwas bieten, was kein anderer in der Welt bieten kann –
die Originalstrecke.
Egal ob es auf das Ereignis 490 v. Chr. zurückgeht, als Philippides
nach Athen gerannt sein soll, um den berühmten Sieg über die
einmarschierenden Perser auf dem Feld von Marathon bekanntzugeben, oder sich
auf das erste olympische Rennen vor 107 Jahren bezieht, nichts kann sich mit
einer der weltweit schwersten Strecken vergleichen.
Beim ersten olympischen Rennen der Moderne in 1896 war die Strasse von
Marathon nach Athen nicht viel mehr als eine Sandpiste. Sie hat sich im Laufe
der Jahre allmählich verbessert. Die Veränderung seit der Vergabe der
olympischen Spiele nach Athen ist allerdings verblüffend. Die gesamte
Strasse ist erneuert und ein Stadion am Ortsausgang von Marathon ist gebaut
worden, das als Aufwärmplatz für das Rennen dient. Das Ziel ist immer
noch im beeindruckenden, aus Marmor erbauten Panathinaikos Stadion, das
für die Spiele 1896 errichtet wurde.
Es gibt zum 21. Geburtstag dieses Athener Marathon Klassikers mit 3500
Läufern aus über 30 Nationen einen neuen Teilnehmerrekord. Das Rennen
erfährt auch durch die Sponsorleistung der Alpha Bank, einer der
grössten olympischen Sponsoren, eine Erneuerung. Die Alpha Bank
unterstützt die Veranstaltung mit 1 Million Euro, um dieses historische
Rennen aufzuwerten.
Der Titelverteidiger Mark Saina versucht die kenianische Siegesserie bei
grossen Marathonläufen aufrechtzuhalten. Allerdings sind Alahmeyu Assefa
aus Äthiopien, mit einer persönlichen Bestzeit von 2:07:44, und Bayo
Zebedayo aus Tansania, 2:08:51, bereit ihn herauszufordern. Sonia Krolik aus
Deutschland, die Bronzemedaillengewinnerin der letztjährigen
Europameisterschaften in München, strebt in der Damenkonkurrenz ihren
dritten Erfolg hintereinander an.
Pat Butcher