US-Meister Alan Webb hat im 1.500-m-Finale bewiesen, dass er
möglicherweise einer der kommenden US-Sterne auf den Mittelstrecken
sein könnte. Nach einem mutigen Lauf blieb ihm allerdings am Ende nur
Rang neun in 3:41,04 Minuten. Der 22-jährige ehemalige Brustschwimmer
hatte auch schon im Halbfinale die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt.
Dort war er dem Feld zwischenzeitlich davongelaufen und hatte am Ende
als Zweiter mit 3:36,07 Minuten hinter Ramzi (3:34,69) das Ziel
erreicht.
Dies waren Ihre ersten Weltmeisterschaften. Wie ist es für Sie gelaufen?
Alan Webb: “Es war für mich gut, um Erfahrung zu sammeln. Ich war
letztes Jahr bei den Olympischen Spielen, doch über die Vorläufe kam
ich nicht hinaus. Dieses Mal habe ich mir geschworen, das Halbfinale zu
erreichen. Das war mein größtes Ziel seit dem ich mein Zuhause in
Michigan verlassen habe. Dass ich sogar im Finale stand, war super. Das
Finale an sich war okay, aber es war wie schon im Halbfinale zu langsam
am Anfang. Keiner wollte die Spitze übernehmen und das Tempo machen.
Als ich dann die 800-m-Zwischenzeit von 2:03.78 Minuten gesehen habe,
bin ich einfach losgesprintet. Ich habe gehofft, die anderen zu
überraschen und einen Vorteil für mich heraus laufen zu können. Das
Rennen war aber davor zu langsam und dadurch konnten alle wieder
aufschließen. Es war für mich Alles-oder-Nichts. Ich wollte nicht um
Bronze oder Silber laufen – ich wollte Gold. Deshalb war es mir dann
egal ob ich Fünfter, Siebenter oder Neunter werden würde.“
Sie sind noch jung, und dies war die erste WM. Was glauben Sie, können Sie noch in der Zukunft erreichen?
Alan Webb: “Es sind zwei Jahre bis zur nächsten WM in Osaka. Bis
dahin werde ich weiter trainieren und meinen Fokus nicht verlieren.
Auch werde ich bei den 1.500 Metern bleiben, denn da denke ich liegt
meine Stärke. Meine nächsten Ziele sind also die WM und ein Jahr später
die Olympischen Spiele in Peking. Ich weiß, dass ich um eine Medaille
laufen kann. Ich werde es versuchen. Jetzt werde ich aber erstmal die
Saison mit einem 800-m-Rennen in Malmö und einem 1.500-m-Lauf in Zürich
beenden. Für die Hallensaison habe ich noch keine konkreten Pläne,
deshalb kann ich zur Teilnahme an der Hallen-WM noch nichts sagen."
Marisa Reich