Patrick Makau hat den 37. real,- BERLIN-MARATHON trotz schlechter
Wetterbedingungen in einer Weltklassezeit gewonnen: Der Kenianer stürmte
im Dauerregen und bei Temperaturen von anfangs 12 Grad Celsius nach
2:05:08 Stunden ins Ziel am Brandenburger Tor. Damit erzielte er die
elftschnellste je in der Welt gelaufene Zeit und die fünftschnellste in
Berlin. Nur zwei Sekunden hinter dem 25-Jährigen wurde sein Landsmann
Geoffrey Mutai (2:05:10) Zweiter. Rang drei ging an den Äthiopier Bazu
Worku mit 2:05:25. Zum ersten Mal in der Geschichte des real,-
BERLIN-MARATHON blieben drei Läufer unter 2:06 Stunden. Als bester
deutscher Läufer kam Richard Friedrich (LG Passau) in 2:20:43 auf Rang
21 ins Ziel.
Schnellste Frau war Aberu Kebede (Äthiopien), die mit 2:23:58
Stunden eine persönliche Bestzeit aufstellte. Die 21-Jährige gewann vor
Bezunesh Bekele (2:24:58) und Tomo Morimoto (Japan/2:26:10). Als Vierte
verbesserte Sabrina Mockenhaupt (Kölner Verein für Marathon) ihre
persönliche Bestezeit um eine Sekunde: Die 29-Jährige war nach 2:26:21
im Ziel. Für den 37. real,- BERLIN-MARATHON hatten 40.945 Läufer aus 122
Nationen gemeldet. Rund 700.000 Zuschauer säumten die 42,195 km lange
Strecke.
Entscheidung auf den letzten Metern
Trotz Regen und teilweise großen Pfützen auf der Straße führten die
Tempomacher die Spitzengruppe zunächst mit einem Weltrekordtempo durch
Berlin. Doch nach Kilometer 15 konnten die Favoriten dieses Tempo nicht
mehr ganz halten, so dass die Bestzeit außer Reichweite geriet. Nach
62:36 Minuten war die Halbmarathonmarke erreicht – die ursprüngliche
Zielzeit für diesen Punkt war 62:00. „Das war ein hartes Stück Arbeit
bei diesen Wetterbedingungen, denn es war kühl, windig und nass. Mir tun
jetzt noch die Muskeln weh. An Wasser hat es heute wahrlich nicht
gefehlt“, sagte Patrick Makau später.
Als nach rund 33 km mit Eric Ndiema (Kenia) der letzte
Tempomacher aus dem Rennen ging, lagen noch drei Läufer an der Spitze:
Die von vornherein favorisierten Makau und Mutai sowie der
Junioren-Weltrekordler Bazu Worku (2:06:15). Der erst 20-jährige
Äthiopier machte dabei immer wieder Tempo. Doch an der 40-km-Marke war
er geschlagen. Makau und Mutai zogen davon und die Zuschauer sahen das
knappste Finish beim real,- BERLIN-MARATHON seit dem Weltrekordlauf von
Paul Tergat 2003. Damals siegte der Kenianer in 2:04:55 mit einer
Sekunde Vorsprung vor Sammy Korir. Dieses Mal war Makau zwei Sekunden
schneller als Mutai.
„Ich glaube, dass ich heute das beste Rennen meiner Karriere
gelaufen bin, denn die Bedingungen machten es wirklich sehr schwer“,
sagte Patrick Makau, der sich neben einer Siegprämie von 40.000 Euro
einen Zeitbonus von 30.000 Euro verdiente. Im Ziel wurden die beiden
Kenianer von ihrem Ministerpräsidenten Raila Odinga beglückwünscht, der
das Zielband hielt. „Diesen Augenblick werde ich nie vergessen. Es ist
ein Traum, ihm zu begegnen“, sagte Geoffrey Mutai.
Sabrina Mockenhaupt lief Bestzeit und wurde Vierte
Nach einem anfangs langsamen Tempo setzten sich im Frauenrennen nach
rund 10 km die drei Äthiopierinnen Aberu Kebede, Bezunesh Bekele und
Genet Getaneh mit einer deutlichen Tempoverschärfung ab. Das Trio
erreichte, geführt von Tempomachern, die Halbmarathonmarke nach 1:12:20
Stunden. Während Getaneh zwischen Kilometer 25 und 30 einbrach, weit
zurückfiel und am Ende nicht unter die besten Zehn kam, fiel die
Vorentscheidung im Kampf um den Sieg kurz nach der 25-km-Marke. Aberu
Kebede löste sich und vergrößerte danach ständig ihren Vorsprung.
„Es war sehr schwer in dem Regen, aber man kann das Wetter
nicht ändern. Ich bin froh, dass ich in Berlin gelaufen bin“, sagte die
gerade erst 21-jährige Aberu Kebede, die in Berlin den größten Erfolg
ihrer Karriere feierte und sich dafür alles zusammen 47.500 Euro
verdiente. Im Kampf um Platz drei musste sich Sabrina Mockenhaupt der
Japanerin Tomo Morimoto geschlagen geben. Lange Zeit waren die beiden
zusammen gelaufen, doch am Ende war die Japanerin in 2:26:10 Stunden elf
Sekunden schneller als Sabrina Mockenhaupt.
Sabrina Mockenhaupt durfte sich aber mit einer hauchdünnen
Bestzeit trösten: Um eine Sekunde unterbot sie ihren zwei Jahre alten
persönlichen Rekord. Ihre 2:26:21 Stunden bedeuten zudem eine deutsche
Jahresbestzeit. „Die ersten fünf bis zehn Kilometer waren viel zu
langsam. Was wir dort verloren haben, ließ sich leider nicht mehr
aufholen. Auch wenn ich meine Bestzeit nur um eine Sekunde verbessern
konnte, habe ich mir das bei diesen extrem schweren Wetterbedingungen
verdient“, sagte Sabrina Mockenhaupt.
Durch die drei Topzeiten im Männerrennen hat der real,-
BERLIN-MARATHON in der Liste der schnellsten City-Marathonrennen der
Welt wieder die Spitzenposition übernommen. Hier wird der Durchschnitt
der zehn schnellsten je bei dem Rennen gelaufenen Zeiten gewertet. Der
real,- BERLIN-MARATHON führt nun mit einer Schnittzeit von 2:05:09,6
Stunden vor Rotterdam (2:05:15,1) und London (2:05:30,6).