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29. Darmstädter Stadtlauf trotzt Fußball-WM-Hype

 „Stimmungsvolles Zwischenspiel der Läufer“, „Laufen für die geplagte WM-Seele“, „Kenia wird Darmstadt-Weltmeister“, „Darmstädter Stadtlauf als gelungenes Alternativprogramm“ oder einfach nur „Darmstadts alte Liebe“, das ist nur eine kleine Auswahl der Headlines in Print- und Online-Medien über die 29. Auflage des Darmstädter Stadtlaufes presented by Merck.

Mit 1500 Anmeldungen und einer doch ansehnlichen Zuschauerkulisse präsentierte sich der einstmals als „Pizzalauf“ gestartete Lauf durch Darmstadts Fußgängerzone frisch und äußerst unterhaltsam als gelungenes Kontrastprogramm zu einer Zeit, in der es schwer fällt, im Fußballfieber noch etwas anderes zu platzieren, was nicht mit der Jagd nach dem runden Leder zu tun hat.


Behauptet

„Wir haben uns bestens behauptet und die Platzierung des Stadtlaufes unterstreicht, dass neben Fußball für andere Attraktionen durchaus noch Raum ist“, resümiert Wilfried Raatz, der versierte Stadtlauf-Chef, der zusammen mit einem kleinen, aber überaus effizient arbeitenden Team alles bestens im Griff hatte. Denn einmal mehr präsentierte sich der Stadtlauf mit einem kompakten Laufprogramm. Von den Kleinsten bis zu den Mastersläufern, die einzelnen Wettbewerbe waren reichlich stark besetzt, der zum Auftakt gestartete Bambinilauf des laufinteressierten Nachwuchses bis 9 Jahre sogar vorzeitig ausgebucht.


Spannung und packende Zweikämpfe bis hinein zum Ziel im Carree, dem stadionähnlichen Einlauf nach schweißtreibender Kilometerjagd, das beeindruckte einmal mehr. Viele Stammgäste bevölkerten den asphaltierten Laufsteg ebenso wie das große Zuschauerband entlang der kompakten Stadtrunde zwischen Ludwigsplatz, Piazza, Luisenplatz und Carree, wenngleich auch im Vergleich zu den (fußballfreien) früheren Jahren durchaus noch Platz in der ersten Reihe blieb.

"Echo-Grand-Prix" 

Erstmals durfte dabei Abraham Tandoi aus Kenia im „Echo-Grand-Prix“ nach drei  zweiten Plätzen jubeln, im nunmehr fünften Anlauf kam der 32jährige Kenianer mit saisonalem Wohnsitz Heidelberg jubeln. In einem tollen Finish wehrte er mit Geschick Stanley K. Salil, seinen Freund und Mitbewohner der Läufer-Wohngemeinschaft am Neckar, ebenso ab wie den von einer kleinen Gruppe von Landsleuten frenetisch gefeierten Marokkaner Saaid Azouzi, der versprach, sich im kommenden Jahr mit einem Sieg zu revanchieren.


Im „Echo-Grand-Prix“ der Frauen triumphierte einmal mehr Kenia auf. Eunice Jepkorir fing die vier Runden lang führende Anikó Kálovic mit einem eindrucksvollen Finish ab und demonstrierte absolutes Weltklasseformat wie auch die unterlegene Ungarin. Eine gute Rolle spielte sicherlich auch Vorjahressiegerin Grazyna Syrek, die allerdings als Vierte keine Chance hatte, in den Kampf um die Stadtlaufkrone einzugreifen.


Furore 

Ob Masters-Weltmeister Uwe Hartmann mit einem überlegenen Sieg in der „BKK-Masters-Challenge“ der Über-Vierzigjährigen oder nach einem spannenden Wettbewerb der erst 16jährige Moritz Hillesheim vom TV Trebur vor dem Offenbacher Björn Kuttrich in der „Men’s Sparkassen-Challenge“ (Lauf für Alle), sie sorgten ebenso für Furore wie auch Tanja Schmidt aus Saarbrücken, die die „Nike Women’s Challenge“ vor der Griesheimer Triathletin Sandra Krücke und der 18jährigen Kerstin Straub eindrucksvoll gewann.

Schüler-Wettbewerbe - Säule der Veranstaltung

Die Aufgeregtheit der Eltern und der weiteren Familienangehörigen war spürbar, als die Kids in den beiden Wettbewerben der „Merck Schüler-Challenge“ und im Bambinilauf auf die Strecke geschickt wurden. Mit fünfhundert Finishern erwiesen sich die Schüler-Wettbewerbe als wichtige Säule einer Veranstaltung, die in wohl verstandenem Einklang alle Alterskategorien und Leistungsstärken in bester Harmonie vermischt und in der aktuellen Dramaturgie sicherlich auch den Grundstock für die im kommenden Jahr anstehende Jubiläumsveranstaltung, wenn es am 20. Juni 2007 zum 30. Male mit Höchstgeschwindigkeit durch die Innenstadt geht.


wira