Newsarchiv

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27. Monschau-Marathon am 10. August 2003

Biergarten und Freibadwetter war am vergangenen Sonntag in der Nordeifel im

Süden von Aachen. In Monschaus schöner Altstadt gemütlich

frühstücken und hinterher in einer der vielen Talsperren ein wenig

abkühlen, das hätte als Programm für einen Sonntag in der Eifel

gereicht. Aber es war der zweite Sonntag im August, traditioneller Termin des

Monschau-Marathons.

Bereits früh um sechs gingen 360 Walkerinnen und Walker auf die

hügelige Strecke in der Nordeifel. 767 Höhenmeter sind auf der

Marathondistanz insgesamt zu überwinden. 1050 Läuferinnen und

Läufer starteten dann wie immer um acht Uhr. Mehr als 200 vorangemeldete

Sportler hatten ihre Startnummer nicht abgeholt, sicher eine Folge der

Diskussion um Sport und Laufen bei hohen Temperaturen.

Dabei war das Wetter zwar sonnig und warm, für einen Monschau-Marathon

jedoch nicht ungewöhnlich heiß. Im Läuferfeld gab es deshalb

auch keine Klagen über die Hitze und der Veranstalter hatte vorsorglich

einige Verpflegungsstationen mehr eingerichtet.

Die Läuferinnen und Läufer starteten dann auch bei kühlen 17

Grad. Ein leichter Dunst lag noch über den Eifelwiesen. Rinder stehen am

Streckenrand und schauen träge dem Läuferfeld zu. “Es ist jetzt

auch schon vier Jahre her, dass eine Kuh morgens bei Rohren auf der Strecke

stand und die Läufer aus der Stadt verwirrte,“ erinnert sich einer

der vielen regelmäßigen Teilnehmer an die Tücken eines

Landschaftsmarathons. Und regelmäßige Teilnehmer gibt es sehr viele.

Die Freunde der bergigen Landschaftsläufe kommen hier voll auf ihre

Kosten.

Die Strecke führt zunächst bergab und durch schattige Täler.

Erst bei Kilometer 12 gibt es den ersten kräftigen Anstieg. Bei

Halbmarathon und dann schon deutlich höheren Temperaturen geht die Strecke

einige Kilometer weit über Eifelhöhen durch die pralle Sonne. Das

landschaftlich überaus reizvolle Perlebachtal, hier geht es bergab, bietet

den Sportlerinnen und Sportlern die letzte Verschnaufpause vor dem Anstieg nach

Kalterherberg. In diesem Dorf heißt es locker bleiben, weil viele

Zuschauer an der Strecke stehen. Dann eine letzte Bergabpassage, auf dem

Rosenweg hat ein freundlicher Anwohner wie immer eine Dusche installiert. Und

– es musste so kommen – Leyloch, Kilometer 35, der letzte lange

böse Anstieg. Der Rest ist wieder Vergnügen, Wiesen, Hecken,

Eifellandschaft, der Kirchturm von Konzen, das Ziel, geschafft.

Beim Zieleinlauf fiel einer interessierten Beobachterin des Renngeschehens

nicht nur auf, dass die meisten Läuferinnen und Läufer gut ankamen

und offensichtlich ein dem Klima , der Strecke und ihrem Können

entsprechendes Tempo gewählt hatten, sondern auch, wie blass viele

Läufer trotz der langen Sonnenperiode noch sind. Tatsächlich.

Trainieren die nur nachts, im Keller oder auf klimatisierten

Fitnessstudiolaufbändern ?

Gewonnen hat, wie schon im letzten Jahr, bei den Herren Olivier Perron aus

Herve bei Lüttich in 2:34:28, übrigens deutlich schneller als im

letzten Jahr, vor Guido Hermes vom TV Rötgen in 2:36:25 und Martin

Lohbreyer aus Würselen in 2:45:12. Schnellste Dame war Nele Wild-Wall aus

Berlin in 3:06:33, vor Elisabeth Rewer aus Steinfurt in 3:17:14 und Bettina

Peter aus Ahrweiler in 3:21.42.

Frank Bielefeld

(4:00:36)