Der traditionelle Osterlauf in Ostbelgien, 20 Kilometer südlich von Aachen
oder, für Marathonläufer, 20 Kilometer westlich von Monschau,
verzeichnete auch bei seiner 25. Auflage eine hohe Teilnehmerzahl. Mehr als 900
Sportlerinnen und Sportler trafen sich am Ostersamstag in der belgischen
Kleinstadt um auf einem 6,3 oder einem 15,7 Kilometer langen Rundkurs durch die
hügelige Landschaft am Rande des Hohen Venn zu laufen.
Trotz der hohen Teilnehmerzahl läuft in Eupen noch immer alles sehr
familiär ab. Kein Sponsorenstand und kein fliegender Laufschuh- oder
Sportbekleidungshändler lenken die Sportlerinnen und Sportler vom
Einlaufen und die lieben Mitgereisten vom Kaffeetrinken und Waffelessen im
Zielbereich ab. Fünfzehn Minuten vor dem Start mahnt eine
Lautsprecherstimme die noch nicht angemeldeten Sportler, doch bitte jetzt eine
Startnummer zu erwerben.
Das Wetter war in diesem Jahr kühl, bewölkt und windig, angenehm
für die Läuferinnen und Läufer, für die Zuschauer ein wenig
ungemütlich und untypisch für Eupen im April. Eigentlich wechselt das
Wetter hier ständig. Typisch für den Osterlauf wäre Regen beim
Einlaufen, Sonne zum Start und Schnee im Ziel.
Um 15 Uhr starten 6,3 und 15,7 Kilometer-Läufer gemeinsam. Nach zwei
Kilometern trennen sich dann die Weg der Sportler. Die 15,7 Kilometer-Strecke
verläuft über gut befestigte Feld- und Waldwege in schöner
Landschaft. Der Kurs ist anspruchsvoll, weil sehr hügelig. Bis vor drei
Jahren hatte das Rennen noch zwei lange steile Steigungen auf schmalen Wegen
mehr als heute. Zwei ganz gemeine kurze und sehr steile Anstiege gibts auf dem
letzten Kilometer. Früher war das Ziel auf der letzten Steigung. Das hatte
den großen Vorteil, dass die Zielfotos der vom Berg gebremsten
Wettkämpfer garantiert verwackelungsfrei waren. Jetzt geht es noch 500
Meter weiter zum neuen Ziel im Stadion. Dort werden die erschöpften
Sportlerinnen und Sportler mit einem Schokoriegel beschenkt und zu Kaffee und
Waffeln entlassen. Und nach dem Duschen können die geleerten
Kohlenhydratspeicher mit guten belgischen Pommes in der schönen Eupener
Altstadt aufgefüllt werden. Wer hinterher noch mehr entspannen
möchte, ist in einem der Aachener Thermalbäder gut aufgehoben.
Schnell unterwegs waren auf der langen Strecke Läuferr aus der Region.
Bei den Frauen gewann Petra van Tongeren in 1:05:07 vor Laara Klaassen. Bei den
Männern gewann Vital Gahungu in 49:57 vor Guy Fays in 50:08.
Auch wenn man der alten Strecke nachtrauern mag, der Osterlauf in Eupen ist
nach wie vor ein anspruchsvoller Lauf in schöner Landschaft und ein
lohnendes Reiseziel für den Ostersamstag.
Frank Bielefeld