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25 km von Berlin mit insgesamt 7122 Teilnehmern: Rodgers Rop läuft Weltbestzeit

Fünf Wochen nach seinem dritten Rang beim BERLINER HALBMARATHON in der

Weltklassezeit von 60:57 Minuten hatte Rodgers Rop bei den 25 km von Berlin

noch größeren Erfolg: Der Kenianer holte dem Traditionslauf die

Weltbestzeit zurück, die 1998 verloren gegangen war. Der Kenianer

erreichte nach 1:13:44 Stunden das Ziel am Glockenturm und unterbot jene

1:13:55 um elf Sekunden, die sein Landsmann Joseph Kariuki vor drei Jahren in

Michigan gelaufen war. In ebenfalls erstklassigen 1:13:56 wurde John Yuda

(Tansania) Zweiter. Der Tansanier hatte großen Anteil an dem schnellen

Rennen, weil er gemeinsam mit Rodgers Rop für hohes Tempo gesorgt hatte.

Trotz dieses großen Erfolges taten die Veranstalter vom Berliner

Leichtathletik-Verband (BLV) gut daran, dieses Ergebnis nicht zu hoch zu

bewerten. Schließlich hat die 25-km-Distanz seit der Einführung von

Halbmarathon-Weltmeisterschaften 1992 international an Bedeutung verloren. Es

gibt nur noch wenige Rennen über die längere Strecke, wodurch die

Chance einer Bestzeit stets gut ist. So war es auch kein Zufall, dass es nicht

nur für Rodgers Rop sondern auch für Magdaline Chemjor der erste

25-km-Lauf war. Die Kenianerin setzte sich in 1:25:11 Stunden vor der

vermeintlichen Favoritin Restituta Joseph (Tansania/1:26:20) durch. Die

Trainingspartnerin von Tegla Loroupe und Joyce Chepchumba (beide Kenia) litt

unter Muskelproblemen und musste Chemjor bei Kilometer 17 ziehen lassen.

Der 25-jährige Rodgers Rop, der sich gestern eine Prämie von 8500

DM verdiente, plant nun einen weiteren Start in Berlin: Beim real,-

BERLIN-MARATHON am 30. September möchte er sein Debüt über die

klassische Distanz laufen. Da traf es sich gut, dass unter den Beobachtern im

Ziel Mark Milde war, der beim real,- BERLIN-MARATHON für die Topathleten

verantwortlich ist. „Rodgers ist bei hohem Tempo die 25 km sehr

kontrolliert gelaufen und dürfte damit ein gutes Potenzial für den

Marathon haben“, sagte Volker Wagner, der Detmolder Manager von Rodgers

Rop. Nachdem die ersten 10 km von einer großen Gruppe von Läufern

nach 30:03 Minuten gelaufen waren, forcierten Rop und Yuda die Pace und setzten

sich bald deutlich von den Verfolgern ab. Erst auf den letzten 1000 Metern fiel

dann die Entscheidung zu Gunsten von Rodgers Rop, der erst in dieser Saison zum

ersten Mal außerhalb Kenias startet.

Noch viel Potenzial hat auch Magdaline Chemjor, die gestern zum ersten Mal

in Deutschland an den Start ging und mit ihrem Sieg ihren bisher

größten Erfolg feierte. Die 22-Jährige hat erst vor fünf

Jahren mit dem Laufen begonnen und wird von einer der Vaterfiguren des

kenianischen Laufsports betreut, Brother Colm O’Connell. Der Ire ist seit

vielen Jahren Leiter der in Kenia berühmten St. Patrick’s School.

Etliche Weltklasseläufer gingen durch die Schule von Colm O’Connell,

darunter beispielsweise der 800-m-Weltrekordler Wilson Kipketer. Mit 17 kam

Magdaline Chemjor zu ihm nach Iten ans College. Nach ihrem Abschluss zwei Jahre

später blieb Brother Colm O’Connell ihr Trainer. Und obwohl die Farm

ihrer Eltern in Kabarnet an jene des kenianischen Läuferstars Paul Tergat

grenzt, ist sie das einzige von zehn Kindern, das mit dem Laufen begonnen hat

und damit inzwischen ihren Lebensunterhalt verdient. „Längerfristig

soll sie Marathon laufen, aber noch ist sie zu jung. In diesem Jahr wäre

die Qualifikation für die Halbmarathon-WM ein großer Erfolg“,

sagte Brother Colm.

Beim kühlsten Wetter in der Geschichte der 25 km von Berlin wurde die

ursprünglich erwartete Teilnehmerzahl von 7500 zwar nicht erreicht, aber

mit insgesamt 7122 Startern aus 46 Nationen gab es dennoch einen deutlichen

Aufwärtstrend. Das ist sogar die höchste Meldezahl seit zehn Jahren.

1991 starteten 8759 Athleten bei den 25 km von Berlin. Damals allerdings waren

es ausschließlich Läufer, heute verteilt sich die Teilnehmerzahl auf

vier verschiedene Wettbewerbe. 5277 Läufer starteten bei den 25 km von

Berlin.

Männer: 1. Rodgers Rop KEN 1:13:44, 2. John Yuda TAN 1:13:56, 3. John

Nada TAN 1:15:13, 4. Fred Getange KEN 1:15:15, 5. Artur Osman POL 1:15:25, 6.

Hillary Lelei KEN 1:16:23, 7. Wilson Pkanaka KEN 1:17:07, 8. Jean Paul

Niyonsaba BUR 1:17:22, 9. Philip Rist SUI 1:17:39, 10. Dimitri Kapitonov RUS

1:18:24, 11. John Mutai KEN 1:18:38, 12. Filippo Lazzara ITA 1:18:47.

Frauen: 1. Magdaline Chemjor KEN 1:25:11, 2. Restituta Joseph TAN 1:26:20,

3. Jacquline Jerutich KEN 1:27:06, 4. Ornella Ferrara ITA 1:27:21, 5. Dorota

Gruca POL 1:28:27, 6. Ljudmila Afonjuschkina RU 1:28:49, 7. Helen Chepngeno KEN

1:29:42, 8. Annette Wolfrom GER 1:32:15.