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2004 Marathon Bericht des US Road Running Information Center

Wir veröffentlichen mit dem "2004 Marathon Report" einen Beitrag des USA Track & Field Road Running Information Center vom 15. April 2004. Diese Hinweise und Zahlen geben einen Überblick über die Entwicklung der Beteiligung an Marathonläufen 2003 in den USA - aber auch den Trend weltweit. Interessant sind die Ausführungen über die Beteiligung von Frauen an den Marathonläufen und die Veränderungen in den Zeiten. Bemerkenswert ist es auch, daß uns derartig präzise Zahlen bisher nur vom USATF Road Running Information Center bekannt sind - alle anderen Leichtathletik-Verbände weltweit haben bisher ein derartiges Zahlenwerk über den Marathon-Laufsport nicht zusammengestellt, bzw. veröffentlicht.

Wir danken für die Genehmigung der Veröffentlichung seitens USATF.

Horst Milde

Mit dem Flora London und Boston Marathonläufen an diesem Wochenende und der Marathon-Frühjahrssaison in vollem Gange, ist es wieder mal Zeit für den jährlichen Marathon Bericht des USATF Road Running Information Centers.

Der 108th Boston Marathon zeigte wie sehr sich die demografischen Zahlen von Marathonläufen seit dem Laufboom in den Siebzigern entwickelt hat. In 1975 waren nur 1,5% der Finisher Frauen (28 von 1.846 Finishern). Dieser Prozentsatz erhöhte sich eindrucksvoll kontinuierlich auf 11,7% in 1985, 35% in 2000 und 37% in 2003. In absoluten Zahlen bedeutet das: 3.930 Läuferinnen, 15.668 Läuferinnen, 17.030 Läuferinnen. Boston registrierte auch einen allmählichen Anstieg des Alters von Marathonläufern, obwohl der große „Masters Pool“ (53% - von 48% in 2000 gestiegen) durch den Qualifikationsprozess stark beeinflusst wird.

Eine allgemeinere Betrachtung aller Marathonläufe von 2003, die dem USATF RRIC Ergebnisse zur Verfügung stellten, offenbart eine Konsistenz über die letzten 6 Jahre (s. Tabelle). Der Altersdurchschnitt von Marathon Finishern (39 Jahre bei Männern und 34 Jahre bei Frauen) hat sich seit 1998 nicht verändert, und das Gesamtdurchschnittsalter ist nur um 1 Jahr auf 38 Jahre gestiegen. Die Prozentsätze der Frauen (40%), Masters (43%) und Junioren (2%) haben sich auch nur um einen Prozentpunkt verändert. Bei der Kategorie der LäuferInnen unter 30 bilden die Frauen weiterhin die Mehrheit (55%), während die Männer mit 69% die Masters Kategorie 40 Jahre und älter dominieren.

Natürlich variieren die Marathonfelder signifikant von Stadt zu Stadt und Jahr zu Jahr. Der New York Marathon von 2000 hatte zum Beispiel den niedrigsten Prozentsatz an Frauen Finishern (28,4%) von den größeren U.S. Marathonläufen. In 2003 dagegen waren es 34% beim von der ING gesponsorten New York Marathon. Ein weiterer großer Marathonlauf mit signifikantem Anstieg an weiblichen Teilnehmern war der Honolulu Marathon, bei dem der Prozentsatz von 42% im Jahr 2000 auf 48% in 2003 gestiegen ist. Der höchste weibliche Anteil für 2000 und 2003 war in Portland mit 58% bzw 57% zu registrieren. Der große Marathon mit dem geringsten weiblichen Anteil bei der Masters Kategorie war der La Salle Bank Chicago Marathon (beide Jahre 33%) und der mit dem größten Juniorenanteil (bis 19 Jahre) konnte man beim Los Angeles Marathon finden (8,5% in 2000 und 11% in 2003), der das erfolgreiche „Student Run L.A.“ Trainingsprogramm durchführt.

Wie die Tabelle der Durchschnittszeiten aufzeigt, waren die Zeiten der Marathonläufer in 2003 (4:19:52 für Männer und 4:52:55 für Frauen) im Vergleich zu 2002 etwas schneller, aber signifikant langsamer als in den 80-zigern und 90-zigern. Die Daten zeigen auch eine viel größere Differenz zwischen den Männer- und Frauenzeiten, als zwischen den jüngeren und älteren Läufern. Ein durchschnittlicher männlicher Masters-Läufer ist statistisch 7 Minuten langsamer als ein durchschnittlicher männlicher „unter 30“ Läufer, wobei eine durchschnittliche Masters Läuferin im Durchschnitt 15 Minuten langsamer ist als eine „unter 30“ Läuferin.

Demografische Aufgliederung 1980-2003

 1980199519981999200020022003
Frauen10.5%26%34%36%38%40%40%
Masters26%41%40%42%44%43%43%
Junioren5%2%1%1%2%2%2%

Durchschnittszeiten

 1980199520022003
Männer3:32:173:54:004:20:014:19:52
Frauen4:03:394:15:004:56:464:52:55

Durchschnittsalter

 198019951998200020022003
Männer343838383939
Frauen313534353435
Gesamt- Durchschnittsaltern/an/a37373738

U.S. Marathonzahlen, Schätzungen, Wachstumsraten und größte Marathonläufe

Seit das USATF Road Running Information Center 1987angefangen hat Laufdaten zu sammeln, wurden wir oft gefragt: „Wieviele Marathonläufe gibt es in den USA?“ Momentan, mit der weitverbreiteten Nutzung des Internets für Laufkalender und der guten Stabilität der meisten Events, sind wir näher dran an einer weitgehend kompletten Liste an Marathonläufen. Zu Anfang zählen wir 348 verschiedene Marathonläufe, die in der RRIC Datenbank registriert sind und/oder in den top ten online-Kalenderseiten über die letzten 12 Monate gefunden wurden. Wenn man jetzt eine geschätzte Anzahl von 25 Events, die eher lokalen Charakter haben und nicht auf dem nationalen „Radar“ erscheinen, addiert, kommt man auf ein gut fundiertes geschätztes Minimum von 375 U.S. Marathonläufen.

Ein anderer Weg die Marathonveranstaltungszahl zu ermitteln ist die zertifzierte Streckenliste zu untersuchen. Es gab in der Mitte der 90-ziger Jahre circa 650 zertifizierte Marathonstrecken in den U.S. Inzwischen sind einige Zulassungen (10 Jahre) abgelaufen, und die am 7. März 2004 aktuelle Zahl betrug 444 „aktive“ Marathonstrecken. Bei näherer Betrachtung sind 114 dieser Strecken doppelt gezählt worden. Wenn man dann noch 15 andere Strecken, die wahrscheinlich nicht mehr benutzt werden, wie z.B. die olympische Marathonstrecke von 1996 und den abgesagten „DC Marathon“, abzieht, danach geschätzte 55 unzertifizierte Strecken, Gelände-Marathonstrecken und Strecken, die mehr als einmal pro Jahr benutzt werden, hinzuzählt, kommen wir in etwa auf die gleiche geschätzte Zahl von circa 375.

Aufgrund dieser Revision der Anzahl der Events sind die historisch geschätzten totalen Finisherzahlen auch noch mal wie folgt revidiert worden:

JahrGeschätze U.S. Marathon
Finisher Total
197625.000
1980120.000
1990236.000
1995312.000
1996340.000
1997340.000
1998360.000
1999374.000
2000389.000
2001366.000
2002388.000
2003400.000

Die größten Marathonläufe – weltweit

In den U.S. sind Marathons in 2003 im Vergleich zu 2002 um 3% gewachsen, während ausserhalb der U.S.A. ein solides Wachstumsjahr mit einem 4,9% Wachstum für dieselben 62 Marathonläufe zu verzeichnen war (301.747 Finisher in 2002 gegenüber 316.470 in 2003).

Zum ersten mal in der Geschichte haben 4 Marathonläufe – New York City, Chicago, London und Berlin – über 30.000 Finisher im gleichen Jahr (2003) vermelden können. Der 2003 ING New York City-Marathon hat den Flora London Marathon mit 34729 Finishern als weltgrößten Marathon abgelöst und dabei das zweitbeste jemals erreichte Ergebnis abgeliefert (nur Boston war beim 100sten Marathon mit 35.868 Finishern größer), während der LaSalle Bank Chicago Marathon sein starkes Wachstum mit 32362 Finishern weiterführt und auch vor London die 2. Position weltweit in 2003 belegt. Wie 2002 sind 7 von den 15 größten Marathon-Veranstaltungen der Welt U.S. Veranstaltungen.

2003 weltgrößte Marathonläufe (Finisher):

1ING New York City, NY34.729
2LaSalle Bank Chicago, IL32.362
3Flora London, GBR32.174
4real,- BERLIN-MARATHON*, GER30.709
5Paris, FRA28.991
6Honolulu, HI22.139
7City of Los Angeles, CA17.097
8Boston, MA17.030
9Suzuki Rock Roll, CA16.798
10Chosun Ilbo Chunchon, KOR16.276
11Marine Corps, DC15.973
12Olympus Hamburg, GE15.588
13Ford Cologne, GER14.652
14Stockholm, SWE12.076
15Naha, JPN11.442
 * Anmerkung der Redaktion: zzgl. 128 Walker, 84 Rollis, und 7.547 Skater im Ziel

2003 Die größten U.S. Marathons (Finisher):

1ING New York City, NY34.729
2LaSalle Bank Chicago, IL32.362
3Honolulu, HI22.139
4City of Los Angeles, CA17.097
5Boston, MA17.030
6Suzuki Rock Roll, CA16,798
7Marine Corps, DC15.973
8Walt Disney World, FL9.422
9Twin Cities, MN7.085
10Portland, OR7.016
11Grandmas, MN6.868
12hp houston, TX5.735
13Philadelphia, PA5.354
14Motorola Austin, TX5.315
15St. George, UT4.437

Quelle: USA Track & Field Road Running Information Center