Im Rahmen der 1. Rostocker Marathon-Nacht hatte der Veranstalter verschiedene
Strecken im Angebot und so konnte wer wollte, von 4,2 km bis zur
Marathondistanz unterschiedliche Distanzen bewältigen. Da ja Skaten eine
Trendsportart ist, wurde auch den Skatern eine Chance geboten, ihre(n) Beste(n)
über die Halbmarathondistanz zu ermitteln.
Leider blieb es bei einer Chance, denn was den ca. 300 Skater dann geboten
bekamen, erinnerte eher an ein Adventure–Rallye auf Rollen.
Gelobte der Veranstalter nach einer verkorksten Premiere im letzten Jahr
noch Besserung bei der Auswahl der Skater-Strecke, wurden alle
Vorjahresteilnehmer ebenso enttäuscht wie die Starter, die im guten
Glauben an die Ostsee gekommen waren, dass ein Veranstalter sich auch seiner
Verantwortung bei der Auswahl einer tauglichen Skatestrecke bewusst ist.
So zeigte man schon am Start wenig Flexibilität bei der Festlegung des
Startpunktes, als man die Teilnehmer durch einen spiegelglatten feuchten
Warnowtunnel fahren ließ. Bei einem Tempo von fast 50 km/h in der
Einfahrt, war es vielen Startern natürlich nicht möglich, rechtzeitig
ihr Tempo dem glatten Untergrund anzupassen, wie es vom Veranstalter
gewünscht worden war. Stürze waren damit vorprogrammiert und so
erwischte es u.a. auch mit Stefan Noske vom SCC X-Speed Team schon unmittelbar
nach der Einfahrt in den Tunnel. Trotz der widrigen Anfangsmeter gelang es
frühzeitig einer ca. 10-köpfigen Spitzengruppe sich vom übrigen
Feld abzusetzen. Mit dabei waren alle Favoriten auf den Tagessieg. Neben
Thorben Wölki und Christian Gerhard vom Powerslide Racing Team waren auch
das Alan Electronic Team mit Enrico Würfel, Lutz Vogel und Dirk Kujat, die
X-Speed Top Ten Fahrer Joachim Fassbender und Lutz Weber und die beste Frau an
diesem Tag, Maritje Sell vom Team FILA Germany, in dieser Gruppe.
Während die ersten Rennkilometer noch die Hoffnung zuließen, eine
gute Zeit zu erzielen, änderte sich das im zweiten Renndrittel
schlagartig, als die Teilnehmer auf entgegenkommende Autos, Fahrradfahrer und
Fußgänger Rücksicht nehmen mussten, die Strecke über zu
schmale Radwege führte, Straßenbahnschienen gequert wurden, eine
Holzbrücke überquert werden musste, eine Slalomfahrt zwischen
Begrenzungspfosten auf Radwegen auf die Teilnehmer wartete und die ca. 1000 m
Zielanfahrt auf einer aus Verbundsteinen angelegten Uferpromenade endete.
Einhelliger Kommentar vieler Teilnehmer danach: Chaotisch, halsbrecherisch bis
unverantwortlich !!
Trotzdem gab es natürlich am Ende Sieger und Besiegte und so freute
sich das Powerslide Duo Wölki /Gerhardt mit gemischten Gefühlen
über einen Doppelsieg vor dem Polen Marek Szymanski.
Bei den Damen konnte FILA Fahrerin Maritje Sell ihren Vorjahressieg
wiederholen und gewann souverän vor der Berlinerin Kathleen Zimmer (BSV
92), die in einem fulminanten 100 m Zielsprint noch Maritjes Teamgefährtin
Doreen Gohlke abfangen konnte.
Sollte der Veranstalter im nächsten Jahr nicht die Zusammenarbeit mit
den entsprechenden Verbandsgremien des DRIV suchen, könnte das sich sehr
entscheidend auf die Teilnehmerzahl niederschlagen, denn welche(r) Skater(in)
hat schon Lust auf eine halsbrecherische Skate-Adventure-Rallye, wo es doch in
Deutschland von Jahr zu Jahr mehr professionell organisierte Skate Rennen
gibt.
Mike Saft
Ergebnisse:
1 Woelki, Thorben, Powerslide Racing Team, 00:37:31
2 Gerhardt, Christian, Powerslide Racing Team, 00:37:34
3 Szymanski, Marek, S.S.W. Malta Poznan, 00:38:25
1 Sell, Maritje, RSV Gera/ Team FILA Germany, 00:38:53
2 Zimmer, Kathleen, ISM Berlin, 00:43:35
3 Gohlke, Doreen, BTSC/Team FILA Germany, 00:43:36
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