Unter den 7.094 Teilnehmern an der traditionellen Bewag City-Nacht von
SCC-RUNNING waren auch am Abend des 9. August wieder die Inline Skater
vertreten. 733 begeisterte Skater (innen) wollten diesmal die neu konzipierte
Strecke des Organisationskomitees um Horst und Mark Milde auf ihre
Schnelligkeit überprüfen. Wurden in den vergangenen Jahren 2 Runden
auf dem Kurfürstendamm absolviert, hatte man in diesem Jahr erstmals eine
Schleife über die Kantstraße eingebaut, um allen Teilnehmern einen
unbeschwerten Wettkampf anbieten zu können.(in der Vergangenheit lief die
Spitzengruppe der Skater oft in das Feld der Breitensportler).
Aber nicht nur hier zeigte SCC-running als Veranstalter, dass er auf der
Höhe der Zeit agiert. Wie im vergangenen Jahr starteten die Lizenzfahrer
des DRIV separat vor den Breitensportlern und die Damen stellten sich auch
gesondert auf, so dass es dadurch zu weniger Wettbewerbsverzerrungen kam.
Pünktlich 19:30 Uhr fiel dann der Startschuß und von Beginn an
machten die Teamfahrer von Alan Electronics, Rexton, Salomon, Zepto, X-Speed
Top Ten und FILA mächtig Druck, um schnellstmöglich eine gut rollende
Spitzengruppe zu formieren. Bei KM 2 harmonierte dann das Feld der Männer
endlich und erst das gut zu befahrende Kopfsteinpflasterteilstück in
Richtung Kantstraße brachte die ersten Vorentscheidungen. Die technisch
weniger versierteren Fahrer mussten die Top Skater ziehen lassen und so gab es
dann am Savignyplatz 2 Gruppen. Mit Thomas Langer, Olaf Kotva, Roman Klatte,
Frank Bußmann und den Oldtmer Brüdern war dabei das deutsche Rexton
Team zahlenmäßig am meisten vertreten, mussten sich aber mit den
Salomon Nationalfahrern Andreas Andruleit und Tilo Bock, den FILA Fahrern Toni
Deubner (der wurde tatkräftig von seinem Eisenacher Vereinskameraden
Christian Reißig unterstützt), Marco Bachmann und Carsten Guth
ebenso auseinandersetzen wie mit den Zepto Teamfahrern.
Einen ernstzunehmenden Ausreißversuch lancierte dann aber der Berliner
Enrico Würfel (Alan Electronic Team). Aber mit einem 20-köpfigen Feld
im Rücken blieb es jedoch bei einem Versuch. So mussten also die letzten
500 m über den Tagessieg entscheiden. Die höchste Endgeschwindigkeit
entwickelte am Ende Marcus Pape (Zepto), der Toni Deubner (Team FILA Germany)
um wenige Millimeter auf Platz 2 und den Vorjahressieger Pavel Surowiak
(Salomon) auf Platz 3 verweisen konnte. Die Siegerzeit betrug 15:34 min. und
zeigte eindrucksvoll, dass der neue 10 KM City-Nacht Kurs ein sehr schneller
Kurs ist.
Von der neuen Streckenlegung profitierten dann auch die Damen, die sich von
Beginn des Rennens in einer Gruppe wiederfanden. Mit dabei, 25 KM von Berlin
Siegerin und aktuelle 2 fache Bronzemedaillengewinnerin Tina Strüver
(Salomon), JEM Starterinnen Franziska Fechner, Franziska Neuling und ihre
Teamkolleginnen Maritje Sell und Doreen Gohlke (alle Team FILA Germany), die
Berlinerinnen Marleen Klaaß und Kristin Höhne (beide X-Speed Top
Ten), Verducci Fahrerin Anne Krötenherdt, Judy Jahn aus Gera und vom Sport
Scheck Team Juliane Seelmann. Als die Männer die letzten Vorbereitungen
für ihren Zielsprint trafen, lagen noch knapp 3 KM vor dem Spitzenfeld der
Damen, die sich nicht aus den Augen ließen, um einen eventuellen
Ausreißversuch einer der Favoritinnen parieren zu können. Noch
1.500m bis zum Ziel und mit FILA Fahrerin Franziska Fechner übernahm eine
Sprinterin die taktische Aufgabe, das Tempo so hoch zu halten, dass es zu
keiner Attacke aus dem Feld mehr reichen würde.
Die Damen sortierten sich noch einmal und dann wie auf Knopfdruck
“explodierte“ die Formation der Perlenschnur. Mit unbändigem
Siegeswillen stürmten die Vorjahressiegerin Franziska Neuling aus Gera
gemeinsam mit der Hallenserin Tina Strüver und “Nordlicht“
Maritje Sell auf die Ziellinie zu. Dabei hatte am Ende Sprinterin Tina
Strüver (Bronze über 500m bei der diesjährigen EM in Italien
spricht dabei für sich) eine Rolle vor Franziska Neuling. In der selben
Sekunde überquerte auch Maritje Sell auf Platz 3 die Ziellinie und
unterstrich damit, dass Berlin ein gutes Pflaster für diese 3 Skaterinnen
darstellt. Insgesamt bleibt festzuhalten, dass diese 12.Auflage der Bewag
City-Nacht mit den Anforderungen der Zeit mithält und im Gegensatz zu
anderen Läufer/Skater Veranstaltungen, es sehr wohl möglich ist, in
einem gewissen Rahmen beide Fortbewegungsarten unter einem Dach einer
Veranstaltung zu vereinen.
Großer Dank gilt hier SCC-RUNNING und seiner X-Speed Skateabteilung,
die es nicht nur in dieser Veranstaltung verstehen, gut organisierte Rennen
anzubieten. So freut sich nicht nur die Berliner Gemeinde der Speedskater auf
das X-Race am 24. August, wenn es rund um die “Goldelse“ geht und
die deutsche Elite auf der Jever Blade Challenge ihre Sieger ebenso sucht wie
auch die vielen Breitensportler über die Halbmarathondistanz die
Gelegenheit haben werden, sich auf den 30. real,- BERLIN-MARATHON am 27.
September 2003 einzustimmen.
Bilder und Artikel © Mike Saft